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KrebsligaMedienstelleMedienmitteilungenVolksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»: Unterschriften eingereicht

Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»: Unterschriften eingereicht

Heute Morgen wurden in Bern die 113'500 beglaubigten Unterschriften zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» der Bundeskanzlei übergeben. Bundesrat und Parlament sind nun gefordert, den konsequenten Jugendschutz umzusetzen, andernfalls wird das Schweizer Volk über das Anliegen der Initianten entscheiden müssen.

Das Thema ist brandaktuell, gibt es doch neuste Studien über die Verleitung von Jugendlichen zu schädlichem Tabakkonsum und die gesundheitsgefährdende Wirkung von E-Zigaretten, die von der Werbung als «gesunde Alternative» gepriesen werden. In den USA sind bereits mehrere Todesopfer zu beklagen. Die grossen Gesundheitsorganisationen der Schweiz sind sich deshalb einig: Werbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten dürfen Jugendliche nicht zum Rauchen verleiten. «Jede Stunde stirbt in der Schweiz mindestens eine Person an den Folgen des Rauchens. Das sind jährlich 9’500 Personen.» fasst Mitinitiant PD Dr. med. Gilbert Zulian, Präsident der Krebsliga Schweiz, zusammen.

Damit nicht genug: Der Tabakkonsum verursacht in der Schweiz jährlich soziale Kosten von fünf Milliarden Franken wegen Produktionsausfällen aufgrund von Krankheit, Arbeitslosigkeit, Invalidität und vorzeitigen Todesfällen. «Gerade Kinder und Jugendliche sind vulnerabel und besonders empfänglich für die in der Werbung vermittelten Traumwelten, die Coolness, Erfolg und Sexappeal. Deshalb darf Werbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten Kinder und Jugendliche unter keinen Umständen erreichen. Das Initiativkomitee möchte eine gesunde Entwicklung der Kinder und Jugendlichen fördern und damit die Selbst- und Eigenverantwortung stärken.» so Dr. med. Philippe Luchsinger, Präsident von mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz.

 

Breite Verankerung der Initiative

Diese Tatsachen sprechen für sich: Die bisherigen Massnahmen reichen bei weitem nicht aus! Hinter der Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» stehen deshalb viele grosse Gesundheitsorganisationen der Schweiz. Neben der Allianz «Gesunde Schweiz» sind dies insbesondere mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, die Krebsliga Schweiz, der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse, kantonale Lungenligen, der Schweizerische Drogistenverband, die FMH, die Lungenfachärzte sowie die Kardiologen. Hinzu kommt die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände. Auch Swiss Olympic, der Dachverband des Schweizer Sports, der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz und die Tessiner Associazione Svizzera Non fumatori ASN haben sich der Initiative angeschlossen. «Gemäss dem Suchtmonitoring Schweiz 2016 bejahen 58 Prozent der Schweizer Bevölkerung ein allgemeines Werbeverbot für Tabakprodukte. Auch ein Verbot des Sponsorings von Kultur- und Sportveranstaltungen durch die Tabakindustrie wird von einer Mehrheit befürwortet. Es ist also höchste Zeit wirkungsvolle Massnahmen umzusetzen» fordert Grégoire Vittoz, Direktor Sucht Schweiz und Präsident der Lungenliga Waadt.

 

Wichtigste Forderungen der Initiative

Untersuchungen zeigen, dass 57 Prozent der Rauchenden als Minderjährige mit dem Tabakkonsum beginnen. Das Initiativkomitee fordert deshalb einen konsequenten Jugendschutz:

  • Ein Verbot für jegliche Tabakwerbung, die Kinder und Jugendliche erreicht: das umfasst Printmedien, das Internet einschliesslich der sozialen Medien, Plakate, Kinos und Verkaufsstellen.
  • Keine Verkaufsförderung durch Gratisabgabe von Tabakprodukten, wie sie durch Hostessen in Clubs oder durch Rabattaktionen im Stil von «3 für 2» geschieht.
  • Kein Sponsoring öffentlicher und privater Anlässe durch Tabakfirmen.
  • Bei den Substitutionsprodukten: die Gleichstellung mit herkömmlichen Tabakprodukten.

 

Initiative zeigt bereits Wirkung

«Unsere Volksinitiative hat bereits bei ständerätlichen Gesundheitskommission Wirkung gezeigt», stellt Ständerat Hans Stöckli fest: «Unsere Botschaft wurde verstanden und aufgenommen, wenn auch das Ziel noch nicht erreicht ist.» Im Vorschlag der Kommission sind wesentliche Forderungen der Initianten eingeflossen, entsprechend aktiv opponiert die Tabakindustrie nun gegen diese Vorlage.

 

Schweiz ist europäisches Schlusslicht in der Tabakprävention

Mit einem weitgehenden Verbot von Werbung, Promotion und Sponsoring für Tabakwaren würde die Schweiz eine der zentralen Forderungen der internationalen Rahmenkonvention über die Tabakkontrolle der Weltgesundheitsorganisation WHO erfüllen. Die Konvention ist das wichtigste Instrument für die weltweite Eindämmung der Tabakepidemie und wird von 181 Staaten getragen. Die Schweiz hat die Konvention im Jahr 2004 zwar unterzeichnet, aber bis heute nicht ratifiziert. In Europa haben dies, neben der Schweiz, nur Andorra, Liechtenstein und Monaco ebenfalls noch nicht getan. Im Rahmen unserer Initiative fordern wir endlich die dringende Umsetzung dieser Konvention.

 

Für weitere Informationen

www.kinderohnetabak.ch

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