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Hodgkin-Lymphom

Hodgkin-Lymphome sind selten. Sie befallen bestimmte Formen von Lymphozyten. Lymphozyten sind eine Art weisser Blutkörperchen, die sich hauptsächlich im Lymphsystem finden.

Bisweilen machen Lymphozyten genetische Veränderungen durch und verwandeln sich in Krebszellen. Diese Zellen leben länger als normale Zellen. Sie vermehrten sich unkontrolliert und können – vor allem in den Lymphknoten – Lymphome bilden.

Jedes Jahr wird in der Schweiz bei etwa 280 Personen ein Hodgkin-Lymphom diagnostiziert. Das sind weniger als ein Prozent aller Krebsfälle. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Hodgkin-Lymphome allerdings die häufigsten Tumore. Meist treten sie bei Personen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren sowie über 55 Jahren auf.

Das Lymphsystem

Lymphsystem im menschlichen Körper: 1. Mandeln 2. Ductus thoracicus 3. Darmlymphknoten 4. Leistenlymphknoten 5. Halslymphknoten 6. Achsellymphknoten 7. Thymus 8. Milz 9. Cisterna chyli 10. Knochenmark 11. Lymphgefässe

Das Lymphsystem ist wichtiger Bestandteil des Immunsystems, das den Organismus gegen Infektionen und Krankheiten schützen soll.

Das Lymphsystem besteht aus einem Netzwerk von Lymphgefässen, Lymphknoten und Lymphorganen.

Die Lymphgefässe durchziehen den gesamten Organismus und transportieren die Lymphe, eine Flüssigkeit, die Gewebe und Organe durch- und umfliesst. Die Lymphe enthält Lymphozyten und andere weisse Blutkörperchen sowie Antikörper. Sie transportiert Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, abgestorbene Zellen und verschiedene Zelltrümmer, Fremdkörper sowie Infektionserreger wie etwa Viren und Bakterien.

Die Risikofaktoren, die der Entstehung eines Hodgkin-Lymphoms vorausgehen, sind noch weitgehend unklar. Betroffene können auch ohne erkennbare Risikofaktoren erkranken. 

Die bekannten Risikofaktoren sind:

  • eine chronische Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus, das die Mononukleose verursacht 
  • eine familiäre Vorbelastung: Die Geschwister von Betroffenen mit einem Hodgkin-Lymphom tragen ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. Bei den Nachkommen lässt sich dieses Risiko jedoch nicht nachweisen. Dies hat vielleicht mit äusseren Faktoren, wie etwa einer Epstein-Barr-Virus-Infektion, zu tun.
  • eine HIV-Infektion. 

Die möglichen Risikofaktoren sind:

  • die Mononukleose oder eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus, 
  • eine Autoimmunkrankheit, wie zum Beispiel die rheumatoide Arthritis,
  • Tabakkonsum.

Die Risikofaktoren für Hodgkin-Lymphome sind noch weitgehend unklar. Eine systematische Präventionsmassnahme gibt es bislang nicht.

Hodgkin-Lymphome sind selten. Eine Massnahme zur systematischen Früherkennung in der Allgemeinbevölkerung gibt es nicht.

Die meisten von einem Hodgkin-Lymphom Betroffenen zeigen eine leicht tastbare und oft schmerzlose Schwellung einer oder mehrerer Lymphknoten am Hals, in der Achselhöhle oder in der Leistenbeuge. Ein Beklemmungsgefühl oder Schmerz im Bereich des Brustbeins, trockener Husten oder gar Kurzatmigkeit können auf geschwollene Lymphknoten im Mediastinum (einem Raum zwischen den beiden Lungenflügeln) hinweisen. 

Bei einem Hodgkin-Lymphom können sich weitere Symptome zeigen:

  • Fieberschübe über 38°C,
  • Gewichtsabnahme ohne erkennbare Ursache,
  • anhaltende Müdigkeit,
  • starkes nächtliches Schwitzen,
  • Juckreiz am ganzen Körper.

Nicht alle Symptome sind unbedingt Zeichen eines Hodgkin-Lymphoms. Dies lässt sich nur durch eine ärztliche Untersuchung feststellen.

Wird bei Ihnen ein Hodgkin-Lymphom vermuten, wird man Sie zunächst nach Ihren Beschwerden und Vorerkrankungen sowie möglichen Risikofaktoren fragen. Des Weiteren geht es um Ihre familiäre Vorgeschichte und die Einnahme von Medikamenten, welche die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen könnten. Ferner wird die Ärztin oder der Arzt Sie fragen, ob Sie eine Epstein-Barr-Virus-Infektion (Mononukleose) hatten oder HIV-infiziert sind und ob Sie an Autoimmunkrankheiten (z.B. rheumatoider Arthritis) leiden.

Danach führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch und achtet dabei besonders auf die Lymphknoten. So werden zum Beispiel die Lymphknoten des Halses, des Kiefers, der Achselhöhlen und der Leistenbeugen abgetastet, um festzustellen, ob sie geschwollen sind. Auch die Mandeln werden untersucht und Leber und Milz abgetastet. Anschliessend untersucht der Arzt Lunge und Herz und misst Körpertemperatur, Puls und Blutdruck.

Danach entscheidet der Arzt, welche Zusatzuntersuchungen nötig sind, um den Tumorherd herauszufinden:

  • Biopsie eines Lymphknotens
  • Punktion und Biopsie des Knochenmarks
  • Blutabnahme und -untersuchungen
  • bildgebende Verfahren: Röntgenuntersuchung, Computertomografie (CT), Positronenemissionstomografie (PET), Ultraschalluntersuchung, Magnetresonanztomografie (MRT).

Das Behandlungsteam berücksichtigt mehrere Faktoren, um einen Behandlungsplan zu erstellen, der Ihrer Situation am besten entspricht:

  • die Art des Hodgkin-Lymphoms,
  • das Krankheitsstadium,
  • Ihren Gesundheitszustand,
  • Ihr Alter.

Die Behandlung besteht hauptsächlich in Chemotherapie und Strahlentherapie.

Je nach Einzelfall wird der Behandlungsplan angepasst. Bitten Sie Ihr Behandlungsteam um Erläuterung.

Informationsmaterial

Wurde bei Ihnen ein Hodgkin-Lymphom diagnostiziert? Folgende Informationsblätter oder Entscheidungshilfen können Sie vielleicht unterstützen:

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