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Rahel - Brustkrebs

Rahel

Krebsliga als Rettungsanker und Mutspender

Die Diagnose Brustkrebs nach der Geburt ihres zweiten Kindes hat Rahel tief getroffen. Mit der Hilfe ihrer Familie, ihrer Freunde und der Krebsliga konnte sie diese Krise meistern. Dafür ist sie unendlich dankbar. Durch eine Online-Spendenaktion auf Participate konnte sie etwas von dieser Dankbarkeit weitergeben.

Zum 40. Geburtstag wollte Rahel nicht mit grossen Geschenken überrascht werden. Sie fand auf der Internetseite der Krebsliga die digitale Spendenplattform Participate und startete ihre eigene Aktion. Sie lud ihre Freunde ein zu spenden, statt sie zu beschenken. «Mir ist das Thema Krebs enorm wichtig. So vieles wissen wir noch nicht und sollte noch erforscht werden. Darum ist das Spenden in diesem Bereich sinnvoll.» Innert kürzester Zeit brachte Rahels Aktion «Be nice» 3800 Franken ein.

Auslöser für diese Spendenaktion auf Participate war die eigene Krebsdiagnose, welche Rahel im Sommer 2016 bekam. Ihr zweites Kind war erst einige Monate alt. «Den Knoten nahe der Achsel habe ich schon vor der Schwangerschaft gespürt. Von aussen sprach aber nichts für einen Tumor, eher für eine Zyste.» Erst als Rahel abstillen wollte, störte sie dieser Knoten. Die aufmerksame Frau wollte es genauer wissen. Dabei hatte sie auch Krebs im Hinterkopf. Ihre Mutter und eine Cousine waren bereits an Brustkrebs erkrankt. «Diese Vermutung wollte ich aber nicht an mich herankommen lassen», erinnert sie sich. «Man glaubt bis zum Schluss nicht, dass so etwas einen selbst treffen könnte. »

Die Diagnose war dann aber eindeutig, und der bösartige Tumor wurde sofort operativ entfernt. Sie sei froh gewesen, kam der Knoten so schnell heraus. «Aber die ­Diagnose löste extrem viel in mir aus», meint sie. «Ich verspürte pure Angst. Ich dachte: Jetzt ist alles fertig.» Um mit dieser Angst und dann auch mit der Therapie umgehen zu können, suchte sie Unterstützung bei einer Psychoonkologin. Zwei Mal pro Woche bekam sie neben dem psychologischen Support auch ganz praktische Hilfen. Zum Beispiel eine Meditationsübung, damit sie wieder schlafen konnte.

Zu Beginn der Chemotherapie versuchte Rahel den Alltag aufrechtzuerhalten: «Für unsere Kinder sollte sich nichts ändern.» Sie ging auch weiterhin arbeiten und machte bewusst Sport. Vor allem Schwimmen tat ihr gut: «Die Schwerelosigkeit im Wasser, die rhythmischen Bewegungen ohne Schmerzen, das Abtauchen und Vergessen waren wunderbar heilsam.» Mit der Zeit hatte sie dann nur noch die Kraft, um spazieren zu gehen, denn nach dem zweiten Chemozyklus ertrug sie die Therapie immer schlechter. Sie hatte Geschmacksveränderungen und verlor den Appetit. Sie realisierte, dass ihr für die Aufgaben im Familienalltag oft die Kraft fehlte. Ihr Partner arbeitete zuerst noch, bis er sich dann mehr und mehr auf die Familie konzentrierte. Rahels Zwillingsschwester nahm die kleine Tochter oft zu sich und der damals fünfjährige Sohn spielte bei Freunden aus der Nachbarschaft oder war im Kindergarten. Jeden Freitag kochte ihre Mutter bei ihnen zuhause Fisch, und mehrere Nachbarsfamilien boten aktiv Unterstützung. Rahel erinnert sich: «Immer in der Woche nach der Chemo brachten sie uns abwechslungsweise ein warmes Znacht vorbei. Das entlastete uns enorm. Auch wenn wir uns daran gewöhnen mussten, diese Unterstützung einfach anzunehmen, war es wunderbar!» Noch heute sei sie diesen Menschen für ihren Einsatz enorm dankbar, sagt sie.

Die halbjährige Therapie wirbelte nicht nur das Familienleben komplett durcheinander, sie führte auch zu einem finanziellen Engpass. Durch die hohe Franchise bei der Krankenkasse, die zusätzlichen Kosten für eine Misteltherapie und eine professionelle Unterstützung im Haushalt entstanden Mehrausgaben, welche die Familie nicht alle auf einmal stemmen konnte. Dafür reichte das reguläre Budget nicht. «Deshalb haben wir mit der Krebsliga Zürich Kontakt aufgenommen und wurden mit einem Pauschalbetrag einmalig unterstützt», erklärt Rahel. Damit konnte die vierköpfige Familie die zusätzlichen Rechnungen bezahlen. «Diese schnelle und unkomplizierte Hilfe zum Überbrücken half uns enorm», so Rahel. Auch die Broschüren über Brustkrebs und die Tipps für Eltern, die an Krebs erkranken, unterstützten die Familie. «Zudem liess ich mich von den Schminkkurs- und Sportangeboten der Krebsliga inspirieren», erinnert sich die 41-Jährige.

Inzwischen liegt die Erkrankung einige Jahre zurück. Der Körper von Rahel hat sich nach der Bestrahlung enorm schnell erholt. Sie fühlt sich wieder stark und gesund. Regelmässig lässt sie sich weiterhin untersuchen. 

Text: Joëlle Beeler, Fotos: Gaëtan Bally (Oktober 2020)

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