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KrebsligaRecipes rewrittenBetroffeneRecipes rewritten

Die Betroffenen: Wenn sich der Geschmacksinn verändert und die Freude am Essen vergeht

In der Schweiz sind 370'000 Menschen mit einer Krebsdiagnose und deren Folgen konfrontiert. In zwei von drei Fällen verursacht der Krebs oder eine damit verbundenen Therapie Veränderungen im Geschmackssinn der Betroffenen. Was ihnen früher Genuss beim Essen bereitete, schmeckt plötzlich gar nicht mehr. Mit der Freude am Essen verlieren Betroffene wertvolle Genussmoment mit Familie und Freunden – und damit weiter an sozialem Halt und Lebensqualität.

Durch das veränderte Geschmacksempfinden wird das Essen zu einer zusätzlichen Herausforderung im Alltag der Betroffenen – aber auch der Beteiligten. Vielen fällt es nicht leicht, über ihre Geschmacksveränderungen zu sprechen oder andern diese verständlich zu machen. Für «RECIPES rewritten» waren darum Chefs wie Betroffene gefordert, Mut, Verständnis und auch Experimentierfreude aufzubringen, um Gewohntes anzupassen, Neues zu versuchen und Genuss und Freude am Essen gemeinsam neu zu entdecken.

«Ich hoffte, mit dem Abschluss der Krebstherapie käme auch der Geschmackssinn zurück – doch leider bedeutet Essen nach wie vor eine Herausforderung für mich.»

Memory Gort

Memory Gort, Kanton Graubünden

Memory Gort ist 45 Jahre alt und wohnt im Kanton Graubünden. Ihre Brustkrebstherapie konnte sie vor rund zwei Jahren abschliessen. Heute arbeitet sie wieder als Teilzeitange-stellte beim Kanton. Doch die Krebserkrankung hat ihr Leben auf den Kopf gestellt.

Während der Krebstherapie litt Memory unter extremen Veränderungen des Geschmacks-sinns. Dazu kamen Probleme mit der Verträglichkeit und der Verdauung gewisser Lebensmittel. Diese sind bis heute geblieben. Infolge der Chemo- und Antihormontherapie reagieren auch ihre Schleimhäute im Mund nach wie vor empfindlich. Dadurch nimmt sie gewisse Geschmacksnoten schlechter wahr. Vieles, was ihr früher schmeckte, zählt heute nicht mehr zu ihren Favoriten.

«Ich wünschte, ich hätte bereits während der Chemo mehr über therapiebedingte Geschmacksveränderungen gewusst», sagt Memory Gort rückblickend. Sie ist überzeugt, von «RECIPES rewritten» wertvolle Tipps und Erfahrungen mitnehmen zu können und dank diesem Projekt wieder ein Stück Lebensqualität dazuzugewinnen.

«Essen bedeutete für mich immer auch Genuss. Die Krebsmedikamente haben jedoch die Freude daran getrübt.»

Kathrin Zulauf

Kathrin Zulauf, Kanton Solothurn

Kathrin Zulauf ist 51 Jahre alt und lebt mit ihrem Ehemann und Hund Lenny im Kanton Solothurn. Das Paar arbeitet gemeinsamen in einem technischen Betrieb und hat einen erwachsenen Sohn. Kathrin leidet seit viereinhalb Jahren unter einem metastasierten Lungenkrebs.

Die Medikamente, die sie aufgrund ihrer Krebserkrankung einnimmt, wirken sich stark auf ihren Geschmackssinn aus. Säurehaltiges schmeckt für sie bitter und gewisse Lebens-mittel hinterlassen ihr einen äusserst unangenehmen metallischen Geschmack im Mund. Salz nimmt sie kaum noch wahr und so erscheinen ihr die meisten Speisen fade.

Ihr fehlt heute nicht nur der Genuss am Essen. Durch ihren veränderten Geschmackssinn kocht sie auch viel weniger und hat seltener Gäste als früher. Beides fehlt ihr in ihrem Alltag. Durch «RECIPES rewritten» erhofft sie sich nicht nur einen besonderen Genuss-moment mit ihren Liebsten, sondern dank Tipps und Tricks aus der Profiküche vielleicht auch längerfristig wieder etwas mehr Freude am Kochen und Essen.

«Wenn ich mit geschlossenen Augen esse, schmeckt alles gleich – einzig den Geschmack von Früchten nehme ich noch richtig wahr.»

Nathalie Kuhn-Spoto

Nathalie Kuhn-Spoto, Kanton Fribourg

Nathalie Kuhn ist 46 Jahre alt. Sie lebt seit knapp einem Jahr mit der Diagnose Hodgkin-Lymphom. Das ist eine seltene Krebsart, die weniger als ein Prozent aller Krebsfälle in der Schweiz ausmacht. Nathalie wohnt mit ihrer Familie im Kanton Freiburg. Sie arbeitet mittlerweile trotz Krebstherapie wieder einen halben Tag pro Woche in ihrem Beruf als Direktionsassistentin.

Als sie sich letztes Jahr mit dem Coronavirus infizierte, verlor sie ihren Geruchssinn.
Er kehrte zwar zurück, ist aber seither aufgrund der anschliessenden krebsbedingten Chemotherapie völlig verändert. So nimmt sie heute bei vielen Dingen einen sonderbaren Geruch wahr, den sie vorher so nicht kannte und der sie im Alltag beeinträchtigt. Freute sie sich beispielsweise früher auf frische Bettlaken, so ist ihr deren Geruch heute unangenehm.

Der Geschmackssinn ist ebenfalls zurückgekehrt; doch auch dieser hat sich verändert. Das einzige, was ihr wie früher schmeckt, sind frische Früchte. Sie habe noch nie so viel Bananen und Äpfel gegessen, wie während der Chemotherapie, weil sie dort den ver-trauten Geschmack der Früchte wiederfinde. Sie hofft, dank «RECIPES rewritten» in Zukunft auch wieder vermehrt andere Lebensmittel geniessen zu können.

Beratung
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Neu können Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.

Krebstelefon 0800 11 88 11
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