Welche Untersuchungen führen zur Diagnose B-Zell- oder T-Zell-Lymphom?
Für die Diagnose eines B-Zell- oder T-Zell-Lymphoms untersuchen Fachleute das Blut, die Lymphknoten und manchmal auch das Knochenmark. Vielleicht machen sie zusätzliche Untersuchungen von einzelnen Organen. Anhand der Ergebnisse bewerten die Fachleute, wie weit das Lymphom fortgeschritten ist.
Die Ärztin oder der Arzt fragt Sie nach Ihren Beschwerden und ob Sie schon früher krank waren. Sie oder er möchte zudem wissen, ob Sie regelmässig Medikamente nehmen.
Danach tastet die Ärztin oder der Arzt die Lymphknoten ab und schaut, ob sie geschwollen sind. Sie oder er untersucht, wie gut Ihre Lunge und Ihr Herz funktionieren. Ärztin oder der Arzt prüft, ob die Milz (links oben im Bauch) oder die Leber (rechts oben im Bauch) vergrössert sind.
Im Blutbild erkennt die Fachperson Veränderungen im Blut. Dafür entnimmt sie Ihnen Blut und lässt es im Labor untersuchen.
Für weitere Untersuchungen müssen Sie meistens zu einer Fachärztin oder einem Facharzt für Hämatologie oder Onkologie. Eine Hämatologin oder ein Hämatologe ist eine medizinische Fachperson für Krankheiten des Blutes.
Gewebeprobe (Biopsie) eines Lymphknotens
Zur Diagnose gehört eine Gewebeprobe. Die Ärztin oder der Arzt entnimmt dafür einen Lymphknoten und lässt ihn im Labor untersuchen. Häufig entnimmt sie oder er den Lymphknoten am Hals, in der Achselhöhle oder in der Leistenbeuge. Manchmal auch aus dem Brustkorb oder dem Bauch. Wenn nötig, entnimmt die Ärztin oder der Arzt zusätzlich Gewebe aus Leber, Darm, Haut, Brust, Gehirn oder Magen.
Wenn möglich, entnimmt der Arzt den Lymphknoten ambulant. Sie bekommen eine örtliche Betäubung und können danach wieder nach Hause. Manchmal brauchen Sie für die Gewebeentnahme eine Vollnarkose im Operationssaal. Dann müssen Sie dafür in ein Spital gehen.
Untersuchung des Knochenmarks
Um das Knochenmarkt zu untersuchen, entnimmt die Ärztin oder der Arzt ein wenig Knochenmark aus Ihrem Beckenknochen.
Für diese Untersuchung müssen Sie in ein Spital gehen. Die Entnahme dauert etwa eine Viertelstunde. Danach dürfen Sie wieder nach Hause.
Sie liegen auf der Seite mit angewinkelten Beinen oder auf dem Bauch. Zuerst erhalten Sie eine örtliche Betäubung. Bei Bedarf bekommen Sie zusätzlich ein Schmerz- und/oder ein Beruhigungsmittel.
Dann macht die Ärztin oder der Arzt einen kleinen Schnitt in die Haut. Sie oder er führt eine Biopsie-Nadel ein und schiebt sie bis ins Knochenmark. Die Nadel ist innen hohl. Mit der Nadel entnimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Knochenmark. Anschliessend saugt sie oder er mit einer zweiten Nadel und einer Spritze etwas Blut aus dem Knochenmark an.
Sie bekommen ein Pflaster und ein Druckpolster auf die Einstichstelle. Das Knochenmark und das Blut lässt der Arzt im Labor untersuchen. Einen Teil der Ergebnisse bekommen Sie innerhalb von ein bis zwei Tagen. Andere Ergebnisse dauern bis zu zwei Wochen.
Das Entnehmen von Knochenmark kann trotz Betäubung einen kurzen, ziehenden Schmerz verursachen oder sich unangenehm anfühlen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder dem Behandlungsteam, wenn Sie Angst vor der Untersuchung haben.
Untersuchung der Rückenmarkflüssigkeit (Lumbalpunktion)
Die Ärztin oder der Arzt entnimmt eine Probe der Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Diese Flüssigkeit heisst Liquor. Mit dieser Untersuchung kann sie oder er feststellen, ob ein B-Zell-Lymphom das Gehirn oder das Rückenmark befallen hat.
Für die Untersuchung liegen Sie auf der Seite. Zuerst betäubt die Ärztin oder der Arzt die Stelle örtlich. Sie oder er führt eine dünne Nadel zwischen zwei Lendenwirbeln hindurch in den Wirbelkanal, der mit Liquor gefüllt ist. Die Ärztin oder der Arzt sammelt eine kleine Probe der austretenden Flüssigkeit in einem Gefäss. Die Probe wird im Labor untersucht.
Gut zu wissen: Das Rückenmark endet oberhalb der Stelle, in welche der Arzt die Nadel einsticht. Deshalb kann er Ihr Rückenmark nicht verletzen.
Weitere Untersuchungen bei Verdacht auf ein Lymphom
Im Labor untersuchen Fachpersonen Ihr Blut, Ihre Lymphknoten und die Zellen. Für die Behandlungsplanung muss die Ärztin oder der Arzt genau wissen, welches Lymphom Sie haben. Es spielt auch eine Rolle, ob das Nervensystem oder weitere Organe befallen sind.
Vielleicht ordnet die Ärztin oder der Arzt eines oder mehrere der folgenden bildgebenden Untersuchungen an:
Röntgenbild,
Ultraschall,
Computertomografie (CT),
Magnetresonanztomografie (MRT),
Positronen-Emissionstomografie (PET),
PET-CT (Kombination von PET und CT).
Für diese Untersuchungen müssen Sie in ein Spital oder Röntgeninstitut gehen. Die Untersuchungen sind schmerzlos und dauern wenige Minuten bis eineinhalb Stunden. Sie sind dabei wach und dürfen danach wieder nach Hause. Ihr Behandlungsteam erklärt Ihnen den genauen Ablauf.
Krankheitsstadien bei Lymphomen
Anhand der Ergebnisse bewertet die Ärztin oder der Arzt, wie weit das Lymphom fortgeschritten ist. In der Fachsprache ist das die Stadieneinteilung oder auf Englisch «Staging».
Manche Lymphome haben ein eigenes Klassifizierungssystem. Ihr Behandlungsteam wird Sie darüber informieren, in welchem Krankheitsstadium Ihr Lymphom ist.
Aktualisiert im Oktober 2025
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