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KrebsligaÜber KrebsNebenwirkungenWenn auch die Seele leidetNebenwirkungen

Wenn auch die Seele leidet

Oft beschäftigen sich Krebsbetroffene mit Fragen, auf die es keine klaren Antworten gibt. Beispielsweise:

  • Warum bin gerade ich an Krebs erkrankt?
  • Habe ich etwas falsch gemacht?
  • Was muss ich in meinem Leben anders machen, damit ich möglichst schnell wieder gesund werde?

Viele Betroffene überdenken nach einer Krebsdiagnose ihre bisherigen Zukunftspläne und Lebenseinstellungen. Solche Überlegungen können Ordnung schaffen. Sie können aber auch zu Schuldgefühlen, grosser Unsicherheit und unrealistischen Erwartungen führen.

Wer erkrankt warum an Krebs?

Die Wissenschaft kennt Risikofaktoren für Krebs. Sie kann aber nicht erklären, warum einige Menschen an Krebs erkranken, während andere Menschen mit denselben Risikofaktoren gesund bleiben.

Jede Person kann an Krebs erkranken. Auch Menschen mit einem gesunden Lebensstil oder junge Menschen können an Krebs erkranken.

Viele Betroffene und Angehörige fragen sich, ob psychische Faktoren mit der Krebserkrankung zusammenhängen. Oder ob Krebs damit zusammenhängt, wie ein Mensch mit Stress umgeht.

Tatsächlich gibt es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, dass psychische Faktoren wie eine ängstliche Persönlichkeit, negatives Denken oder Stress für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind. Oder dass diese psychischen Faktoren den Heilungsverlauf beeinflussen.

Psychische Belastungen bei Krebs

Die Psyche des Menschen reagiert stark auf Situationen, die sie nach einer ersten Einschätzung als bedrohlich und nicht leicht bewältigbar beurteilt. Eine Krebsdiagnose empfinden die meisten Menschen als sehr bedrohlich. Sie haben vielleicht Angst vor möglichen Schmerzen oder davor, bald sterben zu müssen. Oder sie machen sich Sorgen, was die Diagnose für ihre Familie bedeutet.

Eine Krebserkrankung kann Sorgen und Probleme im Beruf oder in der Familie verstärken. Zudem können sich Nebenwirkungen auch psychisch bemerkbar machen.

Jeder Mensch reagiert anders auf psychische Belastungen durch Krebs. Neben persönlichen Erfahrungen, die Sie in der Vergangenheit mit der Bewältigung von Krisen gemacht haben, sind Ihre Reaktionen auch abhängig von körperlichen Beschwerden wie etwa Schmerzen oder Übelkeit.

Viele Betroffene können die zusätzlichen Belastungen nach einer Krebsdiagnose alleine oder mithilfe von Familie und Freunden bewältigen. Es kann aber zu Situationen kommen, in denen alles unüberwindbar scheint. Zögern Sie nicht, sich frühzeitig Unterstützung bei einer Fachperson zu holen.

Mit der Krankheit umgehen 

Jeder Mensch reagiert anders auf eine Krebserkrankung. Ein «Richtig» oder «Falsch» gibt es dabei nicht. Die grosse Herausforderung ist, Ihren eigenen Umgang mit der Krankheit zu finden.

In der Broschüre «Wenn auch die Seele leidet» finden Sie unter anderem Tipps, wie Sie Ihr Wohlbefinden steigern und mit Sorgen besser umgehen können.

Was ist Psychoonkologie?

Die Psychoonkologie befasst sich mit den psychischen, sozialen und seelisch-spirituellen Aspekten bei Krebs. Psychoonkologinnen oder Psychoonkologen helfen Ihnen, die Krebserkrankung zu bewältigen und zu verarbeiten.

Zur Berufsgruppe gehören Fachpersonen der Medizin, der Psychologie, der Psychiatrie, der Pflege, der Sozialarbeit, der Theologie oder der Seelsorge.

Die psychoonkologische Begleitung erfolgt in Form von einer oder mehrerer Beratungen oder einer Therapie. Diese Begleitung dürfen Sie während aller Krankheitsphasen in Anspruch nehmen. Psychoonkologische Dienstleistungen können zudem vorbeugend helfen. Sie müssen also nicht warten, bis die eigene Bewältigung an Grenzen stösst. Die Psychoonkologie bietet vor allem «Hilfe zur Selbsthilfe».

Vielleicht sind Sie sich nicht sicher, ob und wann Sie psychoonkologische Unterstützung in Anspruch nehmen sollen oder dürfen. Vielleicht denken Sie, Ihre Probleme seien doch gar nicht so gross.

Scheuen Sie sich nicht, ein unverbindliches Gespräch mit einer Psychoonkologin oder einem Psychoonkologen zu führen. Psychoonkologische Unterstützung bedeutet nicht, dass Sie schwach sind oder allein nicht zurechtkommen.

Mit Hilfe einer Psychoonkologin erlernen Sie weitere Strategien für den Umgang mit der Krankheitsbelastung.

Holen Sie sich auf jeden Fall professionelle Unterstützung, wenn:

  • Sie Symptome wie Ängste oder Traurigkeit bei sich selbst als sehr belastend wahrnehmen,
  • diese Symptome Sie über eine längere Zeit stark beschäftigen,
  • diese Symptome Sie in Ihrem Alltag einschränken.

Sie können jedes Thema ansprechen, das sie beschäftigt. Häufige Fragen sind beispielsweise:

  • Wie kann ich mit meinen Kindern altersgerecht über die Erkrankung sprechen?
  • Wie kann ich mit länger anhaltenden Beschwerden (wie Schlafstörungen oder Fatigue) besser umgehen?
  • Wie kann ich von Träumen oder Lebensphasen Abschied nehmen (beispielsweise das Aufgeben eines Kinderwunschs oder eine unerwartete Frühpensionierung)?
  • Wie kann ich eine krebsbetroffene Person unterstützen, ohne mich völlig zu verausgaben?
  • Wo finde ich Menschen, mit denen ich mich austauschen kann?

In vielen Spitälern und Ärztenetzwerken besteht eine Zusammenarbeit mit Psychoonkologen, die im stationären oder/und ambulanten Bereich tätig sind. Es gibt aber auch selbstständig tätige Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit einer Zusatzqualifikation in Psychoonkologie.

Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Ein Verzeichnis möglicher Angebote finden Sie bei der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoonkologie.

Die kantonalen und regionalen Krebsligen bieten psychosoziale Dienstleistungen an. Viele Beraterinnen und Berater verfügen über Zusatzausbildungen in Psychoonkologie. Auch das Krebstelefon bietet eine erste Hilfestellung bei Unsicherheiten und psychosozialen Anliegen.

Psychoonkologische Beratung oder Therapie wird von der Grundversicherung Ihrer Krankenkasse übernommen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Wir empfehlen Ihnen, im Vorfeld immer die Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu klären.

Das Beratungsangebot der kantonalen und regionalen Krebsligen steht für Krebsbetroffene und Angehörige kostenlos zur Verfügung. Es gibt zudem Fonds und Stiftungen, bei denen Sie um Unterstützung fragen können. Am besten machen Sie das über die Sozialberatung Ihrer Krebsliga.

Aktualisiert im August 2023.
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