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KrebsligaÜber KrebsNebenwirkungenLymphödemNebenwirkungen

Das Lymphödem nach Krebs

Lymphödeme sind Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Sie können nach einer Krebsoperation oder einer Strahlentherapie entstehen. Lymphödeme werden mit Physiotherapie behandelt.

Durch den ganzen Körper zieht sich ein dichtes Netz von verästelten, feinen Lymphgefässen. In den Lymphgefässen fliesst die Lymphe. Kann die Lymphe nicht richtig abfliessen, staut sie sich: Ein Lymphödem entsteht.

Nach einer Lymphknotenentfernung oder durch eine Strahlentherapie kann der Lymphabfluss blockiert werden. Deshalb ist nach einer Krebsbehandlung das Risiko für ein Lymphödem erhöht.

Das Lymphgefässsystem

Die Lymphe nimmt (Abfall-)Stoffe auf, die nicht durch die Venen abtransportiert werden können. Dazu gehören zum Beispiel Gewebewasser, Eiweisse, Stoffwechselprodukte oder Krankheitserreger.

Das Lymphgefässsystem
a) Lymphgefässe
b) Lymphsammelgefäss
c) Lymphknotengruppe Leisten
d) Lymphknotengruppe Bauchraum
e) Lymphknotengruppe Achselhöhlen
f) Lymphknotengruppe Hals-/Rachenbereich
g) Venenwinkel

Das Lymphsystem besteht aus den Lymphgefässen und den lymphatischen Organen. Zu den lymphatischen Organen gehören auch die Lymphknoten.

Aufbau eines Lymphknotens

Die Lymphknoten haben eine Reinigungsfunktion. Sie sind Filterstationen für die Lymphe und werden von Lymphozyten «bewohnt». Die Lymphozyten sind wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern und anderen Fremdstoffen. Das Lymphsystem übernimmt damit gewisse Aufgaben des Immunsystems.

Aufbau eines Lymphknotens
a) zuführendes Lymphgefäss
b) abführendes Lymphgefäss
c) Klappen gegen Rückstrom
d) Arterie
e) Vene

Bei einer Krebserkrankung können Krebszellen von ihrem Ursprungsort über die Lymph- und Blutgefässe in nahegelegene Lymphknoten gelangen. Die Lymphozyten in den Lymphknoten versuchen dann, diese Krebszellen zu zerstören.

Gelingt dies nicht, setzen sich die Krebszellen in den Lymphknoten fest und vermehren sich: Es entstehen Lymphknotenmetastasen. Das ist der Grund, weshalb bei vielen Krebsoperationen bestimmte Lymphknoten entfernt werden.

Der Lymphabfluss kann nach einer Lymphknotenentfernung oder durch eine Strahlentherapie gestört werden. Die Gewebeflüssigkeit und ihre Bestandteile fliessen nicht mehr ab und stauen sich im Gewebe: Es entsteht ein Lymphödem.

Lymphödeme nach Krebs sind seltener geworden. Sie können aber trotz aller Vorsicht entstehen, manchmal auch noch Jahre nach einer Krebsbehandlung.

Wichtigstes Symptom eines Lymphödems ist das Anschwellen eines Körperteils. Meist handelt es sich dabei um ein geschwollenes Bein oder einen geschwollenen Arm. Es können aber auch Bauch, Brust, Genitalien oder der Kopf-Hals-Bereich angeschwollen sein.

Ein Lymphödem entwickelt sich meist schleichend. Leider verschwindet ein unbehandeltes Lymphödem nicht einfach wieder, sondern nimmt langsam, aber stetig zu. Wegen der angestauten Flüssigkeit kann es zu einem Schweregefühl und zu Spannungszuständen kommen sowie zu Bewegungseinschränkungen, Fehlbelastungen und Muskelschmerzen. Die Haut fühlt sich nicht mehr weich und elastisch an.

Im Gebiet eines Lymphödems sind häufig auch die Abwehrmechanismen beeinträchtigt. Dies führt unter Umständen dazu, dass Bakterien bereits in kleinste Wunden eintreten und sich unter der Haut ausbreiten. Es entsteht eine schmerzhafte Rötung, die sich weiter ausbreitet und von Fieber begleitet sein kann. Solche Hautentzündungen werden Wundrosen oder Erysipele genannt.

Die Diagnose eines Lymphödems erfolgt bei der behandelnden Ärztin oder beim behandelnden Arzt, manchmal auch bei einer Gefässspezialistin (Angiologin) oder einem Gefässspezialisten (Angiologe).

Als bewährte Methode für die Behandlung eines Lymphödems gilt die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE), auch bekannt als lymphologische Physiotherapie. Sie besteht aus fünf Säulen: Hautpflege, manuelle Lymphdrainage, Kompression, Bewegung und Selbstmanagement.

Hautpflege
Wegen des Lymphödems und der Therapie wird die Haut belastet. Eine gute Hautpflege macht die Haut widerstandskräftiger und verhindert Entzündungen.

Manuelle Lymphdrainage
Die manuelle Lymphdrainage ist eine Massageform, welche das verhärtete Bindegewebe lockert und die Lymphgefässe zu vermehrter Aktivität anregt.

Kompressionstherapie
Im Anschluss an die manuelle Lymphdrainage werden Kompressionsbandagen angelegt. Das verhindert ein sofortiges Wiederauffüllen des Gewebes und unterstützt den Lymphabfluss. Für den Alltag erhalten Sie einen massgefertigten Kompressionsstrumpf.

Bewegung
Tägliche Bewegung hilft, den Lymphabfluss zu fördern und stärkt das Immunsystem.

Selbstmanagement
Betroffene können den Verlauf ihres Lymphödems erheblich beeinflussen. Dazu zählen neben Lymphdrainage und Bewegung insbesondere das konsequente Tragen der Kompression, aber auch eine sorgfältige Hautpflege und das Vermeiden von Entzündungen.

Informationsmaterial

Weitere Informationen zum Lymphödem nach Krebs und hilfreiche Tipps, wie Sie das Risiko eines Lymphödems senken können, finden Sie in unserer Broschüre.

Im Shop finden Sie viele weitere Broschüren und Informationsblätter zu verschiedenen Themen rund um Krebs.

Inhalt aktualisiert: 9. März 2023
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