Im letzten Jahr hat die Krebsliga die Forschung mit fast 2 Millionen Franken gefördert. In welche Projekte fliessen diese Gelder?
Übergeordnetes Ziel der unterstützten Forschungsprojekte ist es, die Überlebenschancen und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Krebs zu verbessern. Eine wichtige Rolle kommt hierbei auch der Früherkennung zu. Die einzelnen Projekte haben jeweils ganz unterschiedliche Ausrichtungen und Ziele. So kann in der Grundlagenforschung die Frage im Vordergrund stehen, welche molekularen Vorgänge zu einer Krebserkrankung führen. In der klinischen Forschung wiederum geht es insbesondere darum, neue Behandlungen zu überprüfen oder bereits bestehende Therapien zu optimieren. Die psychischen und sozialen Auswirkungen der Krebserkrankung stehen bei anderen Forschungsprojekten im Vordergrund. Bei der Selektion der zu fördernden Projekte machen wir den Forschenden aber keine Vorschriften, welchen Fragen sie genau nachgehen müssen, weil sie diesbezüglich die Profis sind.
Nach welchen Kriterien wählt die Krebsliga die Projekte aus, die sie unterstützt?
Eine wissenschaftliche Kommission prüft alle Projekte, die bei der Krebsliga und der Stiftung Krebsforschung Schweiz eingereicht werden, auf ihre Qualität und empfiehlt die besten dann zur Finanzierung. Im Zentrum steht immer die Frage, ob ein Projekt wichtige neue Erkenntnisse bringen kann, um den Krebs besser verstehen oder behandeln zu können.
Die gewonnenen Resultate sollen Patientinnen und Patienten möglichst direkt helfen. Auch fokussieren wir auf Forschungsprojekte, die für Pharmafirmen oft nicht interessant, aber für die Betroffenen bedeutsam sind. Dazu gehören beispielsweise Projekte zu seltenen Krebsarten.
Interview : Tanja Aebli