Dr. Rose van der Linden und Prof. Arnaud Chiolero: Ihnen beiden liegt die Forschung zu Krebs und besonders über Brustkrebs sehr am Herzen.
Dr. Rose van der Linden: Absolut, Krebs betrifft viele Menschen. Fast jeder kennt jemanden, der erkrankt ist. Ich habe die Auswirkungen der Krankheit auf Menschen und ihre Familien selbst erlebt, auch bei Brustkrebs. Als Epidemiologin kann ich die Faktoren, die den Verlauf von Krebs beeinflussen, besser verstehen und möchte dazu beitragen, das Brustkrebsrisiko zu senken und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Prof. Arnaud Chiolero: Ich beschäftige mich mit der Gesundheit der Bevölkerung und möchte herausfinden, warum immer mehr Menschen an Krebs und anderen chronischen Krankheiten erkranken. Viele Missverständnisse und Ängste bestehen in diesem Bereich. Mein Ziel ist es, verlässliche Informationen zu liefern, damit Menschen bessere Entscheidungen treffen können, auch bei Brustkrebs.
Welche Risikofaktoren für Brustkrebs sind bereits erforscht?
Van der Linden: Es gibt viele Faktoren, die das Brustkrebsrisiko beeinflussen, aber das bedeutet nicht, dass eine Person auch tatsächlich erkrankt. Familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko, besonders wenn nahe Verwandte in jungem Alter erkrankt sind. Auch der Lebensstil spielt eine grosse Rolle: Regelmässige Bewegung, gesunde Ernährung, weniger Alkohol und Nichtrauchen verringern das Risiko. Aber auch Arbeitsbedingungen könnten eine Rolle spielen. Genau das möchten wir nun erforschen.