Welche Untersuchungen führen zur Diagnose Leberkrebs?
Bei einem Verdacht auf Leberkrebs führen Ärztinnen und Ärzte mehrere Untersuchungen mit Ihnen durch. Damit wollen sie herausfinden, ob Sie Leberkrebs haben. Sie wollen zudem herausfinden, wie weit diese Erkrankung bei Ihnen fortgeschritten ist.
Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt den Verdacht hat, dass Sie an Leberkrebs leiden, führt sie oder er verschiedene Untersuchungen durch. Das sind beispielsweise folgende Untersuchungen.
Erste Untersuchung bei der Ärztin oder dem Arzt
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt fragt Sie:
nach Ihren Beschwerden,
nach Ihren Ess- und Trinkgewohnheiten,
ob Sie Medikamente einnehmen.
Ausserdem tastet die Ärztin oder der Arzt Ihren Körper ab: Sie oder er untersucht, ob die Leber vergrössert ist, ob Sie geschwollene Lymphknoten haben und ob Ihre Augen und Ihre Haut gelb sind.
Zudem wird Ihr Blut untersucht. Die Blutwerte sagen aus, wie Ihr Allgemeinzustand ist und wie Ihre Organe funktionieren.
Bildgebende Untersuchungen
Die Ärztin oder der Arzt kann mit einer sogenannten bildgebenden Untersuchung meist gut feststellen, ob Sie Leberkrebs haben. Sie erhalten während der Untersuchung normalerweise eine Flüssigkeit in die Vene gespritzt.
Die Flüssigkeit ist ein Kontrastmittel. Es macht die Blutgefässe während der Untersuchung deutlicher sichtbar.
Die Ärztin oder der Arzt kann bei der bildgebenden Untersuchung auch sehen,
wie gross der Tumor ist und
ob er in benachbartes Gewebe eingewachsen ist.
Als bildgebende Untersuchungen kommen Ultraschall, CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomografie) infrage. Das Ärzteteam wird aufgrund bisheriger Untersuchungen entscheiden, welche Untersuchung bei Ihnen nötig ist. Manchmal sind auch mehrere bildgebende Untersuchungen nötig.
Die Untersuchung mit Ultraschall ist für Sie schmerzlos. Zudem sind Sie dabei keiner Strahlung ausgesetzt. Die Untersuchung dauert etwa zehn Minuten.
Die Ärztin oder der Arzt kann im Ultraschall Tumoren oder Metastasen erkennen. Ausserdem kann sie oder er sehen, ob Sie eine Leberzirrhose oder eine Fettleber haben.
Die Computertomografie (auch kurz CT genannt) ist eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen. Auch diese Untersuchung ist für Sie schmerzlos. Allerdings sind Sie während der Untersuchung einer niedrigen Dosis Röntgenstrahlung ausgesetzt. Die Untersuchung dauert etwa zehn Minuten.
Die Magnetresonanztomografie (auch kurz MRT genannt) ist eine Untersuchung mit Magnetfeldern. Sie ist für Sie schmerzlos. Zudem sind Sie dabei keiner Strahlung ausgesetzt. Diese Untersuchung dauert bis zu einer halben Stunde.
Während der Untersuchung liegen Sie in einer Röhre und das Gerät macht teilweise sehr laute Geräusche. Sie erhalten deshalb Kopfhörer, mit denen Sie beispielsweise Musik hören können.
Entnahme von Gewebe aus der Leber (Biopsie)
Oft muss Ihnen das Ärzteteam etwas Gewebe aus Ihrer Leber entnehmen. Für diese Untersuchung müssen Sie für ein paar Stunden oder für einen kurzen stationären Aufenthalt ins Spital. Die Ärztinnen und Ärzte nennen die Gewebeentnahme Biopsie.
Sie brauchen die Biopsie, um festzustellen,
ob es sich um bösartige Tumorzellen handelt und
um die genaue Art der Erkrankung herauszufinden.
Sie bekommen vor der Untersuchung meistens ein Medikament zum Schlafen. Während und nach der Untersuchung erhalten Sie ein Schmerzmittel. Daher können Sie nach der Untersuchung nicht selbst mit dem Auto nach Hause fahren. Organisieren Sie deshalb vorher eine Person oder einen Fahrdienst, der oder die Sie nach Hause bringen kann.
Vor der Entnahme betäuben Ärztinnen und Ärzte den Ort, an dem sie mit einer Nadel durch Ihre Haut stechen, um etwas Gewebe aus Ihrer Leber zu entnehmen.
Nach der Untersuchung müssen Sie einige Stunden liegen bleiben. Das Pflegeteam schaut in dieser Zeit regelmässig nach Ihnen.
Wenn Sie wieder zu Hause sind, dürfen Sie sich einen Tag lang nicht körperlich belasten. Zudem ist es wichtig, dass sie nach der Entnahme nicht allein zu Hause sind.
Die Pathologin oder der Pathologe untersucht das Lebergewebe in einem Labor. Das ist wichtig, um Ihre Behandlung zu planen.
Weitere mögliche Untersuchungen
Die Ärztinnen und Ärzte werden Ihnen vielleicht sagen, dass Sie weitere Untersuchungen benötigen. Das kann verschiedene Gründe haben.
Beispielsweise wollen die Ärztinnen und Ärzte abklären, ob der Tumor in der Leber möglicherweise der Ableger (Metastase) eines Tumors im Magen oder Darm ist. Dann werden Ihnen die Ärztinnen und Ärzte eine Magen- oder eine Darmspiegelung vorschlagen.
Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, welchen Zweck die Untersuchung hat. Sie oder er wird es Ihnen gerne erklären.
Ausserdem beantworten die Beraterinnen und Berater des Krebstelefons Ihre Fragen am Telefon, per Mail oder im Chat. Sie können sich spontan und ohne Terminvereinbarung dort melden. Die Beratung ist für Sie kostenlos.
Es ist verständlich, dass Sie das Warten auf die Ergebnisse belastet. Wir unterstützen Sie und Ihre Angehörigen gerne in dieser schwierigen Situation.
Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen können den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.