Die Operation ist die wichtigste Behandlung des Melanoms. Daneben kommen medikamentöse Therapien wie die Immuntherapie und die zielgerichtete Therapie oder die Strahlentherapie infrage.
Die Operation ist die wichtigste Behandlung des Melanoms. Daneben kommen medikamentöse Therapien wie die Immuntherapie und die zielgerichtete Therapie oder die Strahlentherapie infrage.
Bei einer Operation wird der Tumor entfernt. Bei der Strahlentherapie werden Strahlen auf den Tumor gerichtet und zerstören die Krebszellen. Medikamente bekämpfen die Krebszellen im ganzen Körper. Dazu gehören: Chemotherapie, Immuntherapie und zielgerichtete Therapie.
Meist werden mehrere Behandlungen miteinander kombiniert: gleichzeitig oder nacheinander. Das Ziel der Behandlungen ist, dass der Arzt das Melanom vollständig entfernen kann.
Die Operation ist die wichtigste Behandlungsmethode beim Melanom. Während der Untersuchung wurde bereits eine Gewebeprobe entnommen.
Bei einer Operation sollte der Arzt das Melanom möglichst vollständig mit einem Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe entfernen.
Ist das Melanom oberflächlich oder weniger als 0,8 Millimeter dick, führt die Dermatologin diese kleinere Operation durch. Dafür gehen Sie in ein Spital oder eine Arztpraxis. Die Stelle wird örtlich betäubt. Nach dieser kleinen Operation können Sie wieder nach Hause gehen.
Grössere Operationen planen Chirurgen aus verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam. Sie operieren so, dass möglichst keine störenden Narben zurückbleiben. Für eine grössere Operation gehen Sie ins Spital und bleiben für mehrere Tage dort. Je nach Ort des Melanoms bekommen Sie eine Vollnarkose oder nur eine örtliche Betäubung.
Je nach Dicke des Melanoms entfernen die Chirurgen bei der Operation auch den Wächterlymphknoten. Gewebespezialisten untersuchen den entfernten Lymphknoten auf Krebszellen. Ob der Wächterlymphknoten von Krebszellen betroffen ist oder nicht, ist für die Planung der weiteren Behandlungen wichtig. Die Entfernung des Wächterlymphknoten ist also keine Behandlung des Melanoms.
Bei verletzten Sehnen, Muskeln oder Nerven haben Betroffene ein vorübergehendes Taubheitsgefühl oder können den operierten Körperteil weniger gut bewegen.
Wurden die Lymphknoten entfernt, kann es zu Lymphödem kommen. Ein Lymphödem ist eine Schwellung, die durch angesammelte Lymphflüssigkeit im Gewebe entsteht. Die Schwellung tritt typischerweise in den Armen oder Beinen auf, kann aber auch andere Körperteile betreffen.
Mehr dazu lesen Sie auf unserer Website: «Das Lymphödem nach Krebs»
Eine Operation ist in allen Krankheitsstadien möglich. Im Frühstadium der Erkrankung ist die Operation die wichtigste und oft die einzige Behandlung.
Immuntherapien unterstützen das körpereigene Immunsystem, um Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Die Medizin setzt aktive und passive Immuntherapien ein. Aktive Immuntherapien verstärken die körpereigene Abwehr. Die passive Immuntherapie führt dem Körper bestimmte Wirkstoffe zu. Diese bekämpfen als Teil des Immunsystems die Krebszellen.
Zu den Immuntherapien gehören unter anderem die Immun-Checkpoint-Inhibitoren.
Körpereigene Zellen haben auf ihrer Oberfläche sogenannte Checkpoints. Dank diesen Merkmalen greift das Immunsystem diese Zellen nicht an. Krebszellen sind auch körpereigene Zellen und haben ebenfalls Checkpoints. Deshalb erkennt das Immunsystem sie nicht und kann sie nicht bekämpfen.
Die Immun-Checkpoint-Inhibitoren blockieren diese Checkpoints auf den Krebszellen. Daraufhin erkennt das Immunsystem diese als Krebszellen und zerstört sie.
Dazu müssen Sie für mehrere Termine in ein Spital gehen. In der Regel können Sie am gleichen Tag wieder nach Hause gehen. Im Abstand von zwei bis vier Wochen erhalten Sie die Therapie als Infusion verabreicht. Die Therapie dauert etwa ein Jahr. Bei einem metastasierenden Melanom dauert die Therapie länger als ein Jahr. Nach der Therapie erkennt das Immunsystem die Krebszellen noch über Monate oder Jahre.
Die Immuntherapie wird als alleinige Behandlung oder in Kombination mit anderen Therapien eingesetzt.
Es kann sein, dass auch gesunde Zellen vom eigenen Immunsystem angegriffen werden. Das ist der Hauptgrund für folgende Nebenwirkungen:
Die meisten Nebenwirkungen verschwinden, wenn Sie die Therapie beendet haben. Da die Nebenwirkungen von Checkpoint-Therapien vielfältig sind, sollten Sie eine solche Therapie in Zentren mit viel Erfahrung durchführen lassen. Informieren Sie Ihr Behandlungsteam umgehend über Ihre Beschwerden. Je früher Symptome als Nebenwirkungen der Immuntherapie erkannt werden, desto besser können sie behandelt werden.
Nebenwirkungen können zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten: während der Therapie, aber auch erst ein Jahr nach der letzten Dosis.
Für mehr Informationen lesen Sie die Broschüre «Immuntherapien mit Checkpoint-Inhibitoren – Was tun gegen Nebenwirkungen?» oder auf der Website «Immuntherapie».
Diese Medikamente richten sich gezielt auf bestimmte Merkmale der Krebszellen. Diese sind für das Wachstum von Krebszellen verantwortlich. Die Medikamente nutzen Angriffspunkte auf und in den Krebszellen. Der Tumor kann dadurch nicht weiterwachsen. Manchmal verschwindet er komplett.
Sie erhalten diese Therapie in Tablettenform. Für die Therapie gehen Sie ins Spital oder in eine Arztpraxis. Sie können am gleichen Tag wieder nach Hause gehen.
Bei fortgeschrittenen Melanomen, die bestimmte genetische Veränderungen aufweisen, können zielgerichtete Therapien eingesetzt werden. Um festzustellen, ob solche genetischen Veränderungen vorliegen, muss das Tumorgewebe im Labor untersucht werden. Damit die Therapie wirkt, muss die Krebszelle diese Merkmale aufweisen. Deshalb kommt eine zielgerichtete Therapie nicht für jede krebsbetroffene Person infrage.
Beim Melanom haben etwa 50 Prozent der Betroffenen eine solche genetische Veränderung.
Die zielgerichteten Medikamente sind sehr wirksam und können bei Betroffenen mit entsprechender Genveränderung das Wachstum von Krebszellen unterdrücken und zum Rückgang von Metastasen führen.
Am häufigsten treten Nebenwirkungen an der Haut, an Schleimhäuten, im Magen-Darm-Trakt, in den Augen und im Herz-Kreislauf auf. Auch Fieber kann auftreten. Welche Nebenwirkungen auftreten, ist abhängig von der Art des Medikaments. Nicht alle reagieren gleich auf die Therapie und nicht jede Person bekommt Nebenwirkungen.
Informieren Sie Ihr Behandlungsteam, wenn Sie Beschwerden haben. Viele dieser Beschwerden lassen sich behandeln. Viele Nebenwirkungen gehen im Verlauf oder nach Abschluss der Behandlung zurück. Besprechen Sie auch: Welche Nebenwirkungen müssen Sie sofort melden und an wen?
Mehr Informationen zu «Zielgerichtete Therapien».
Eine Chemotherapie ist eine weitere Art von Medikamenten gegen Krebs. Sie zerstört Krebszellen im ganzen Körper.
Für die Chemotherapie gehen Sie ins Spital oder in eine Arztpraxis. Normalerweise können Sie am selben Tag wieder nach Hause gehen. Sie erhalten die Chemotherapie als Infusion in die Vene verabreicht. Manchmal ist es auch möglich, dass Sie die Chemotherapie zu Hause als Tabletten einnehmen können.
Sie erhalten die Chemotherapie alle ein bis drei Wochen. Danach haben Sie eine Pause. Die Ärztinnen und Ärzte nennen das einen Zyklus. Die Pause dazwischen ist notwendig, damit Sie sich erholen können. Die gesamte Chemotherapie besteht meistens aus mehreren solchen Zyklen.
Die Chemotherapie wird vorwiegend bei Melanomen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium eingesetzt. Also meist dann, wenn eine Immuntherapie oder eine zielgerichtete Therapie nicht mehr wirkt. Sie wird auch zur Linderung von Beschwerden eingesetzt.
Neben der Wirkung auf die Krebszellen schädigt die Chemotherapie auch gesunde Zellen. Dies ist die Hauptursache für die Beschwerden und Nebenwirkungen. Wichtig für Sie zu wissen ist, dass es Medikamente gibt, die diese Beschwerden verhindern oder lindern können.
Folgende Beschwerden sind am häufigsten:
Nach der Chemotherapie erholen Sie sich von vielen dieser Beschwerden wieder. Manche Beschwerden bleiben länger.
In der Krebsliga-Broschüre «Medikamente gegen Krebs» und auf der Website «Chemotherapie» erfahren Sie mehr über die Chemotherapie und was Sie gegen Nebenwirkungen tun können.
Bei einer Strahlentherapie werden Strahlen von aussen durch die Haut gezielt auf die Krebszellen gerichtet. Die Strahlen zerstören die Krebszellen. Eine Strahlentherapie kann gegen das Melanom selbst gerichtet sein, oder gegen Metastasen an anderen Orten im Körper.
Dazu gehen Sie während vier bis sechs Wochen von Montag bis Freitag ins Spital oder in ein Röntgeninstitut. Die Strahlentherapie selbst dauert wenige Minuten und ist nicht schmerzhaft. Danach können Sie wieder nach Hause gehen. In manchen Fällen müssen Sie ein oder mehrere Male zur Bestrahlung kommen. Fachpersonen sprechen dann von einer stereotaktischen Bestrahlung. Dabei erhalten Sie eine höhere Strahlendosis als bei einer «regulären» Strahlentherapie.
Die Strahlentherapie wird in folgenden Situation eingesetzt:
Neben der erwünschten Wirkung auf die Krebszellen können Strahlen auch gesunde Zellen im Körper schädigen. Das kann zu Beschwerden führen. Im Gegensatz zu den Krebszellen erholen sich gesunde Zellen grösstenteils wieder.
Diese Beschwerden können kurzfristig auftreten:
Die meisten Beschwerden verschwinden einige Wochen nach Abschluss der Behandlung vollständig. Manchmal können Beschwerden über Wochen oder Monate anhalten:
Mehr zu «Fatigue» erfahren.
Besprechen Sie Ihre Beschwerden frühzeitig mit Ihrem Behandlungsteam. Fragen Sie auch nach, was Sie gegen die Beschwerden tun können. Mehr über Strahlentherapie erfahren Sie in der Krebsliga-Broschüre «Die Strahlentherapie» und auf der Website «Strahlentherapie».
Die Wissenschaft entwickelt laufend neue Behandlungen gegen Krebs. In klinischen Studien untersuchen Forschende, ob eine neue Behandlung besser gegen Krebs wirkt als die bisherige Behandlung.
Erkundigen Sie sich bei Ihrem Behandlungsteam, ob Sie an einer klinischen Studie teilnehmen können. Nicht alle Spitäler führen klinische Studien durch.
Komplementär bedeutet ergänzend zur Schulmedizin. Komplementärmedizinische Behandlungen können helfen, während und nach einer Krebstherapie das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität zu verbessern. Sie können zur allgemeinen Stärkung beitragen und Nebenwirkungen erträglicher machen. Gegen das Melanom selbst sind sie in der Regel wirkungslos.
Sprechen Sie zuerst mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie sich für Behandlungen aus der Komplementärmedizin interessieren. Auch scheinbar harmlose Produkte können sich mit der Krebsbehandlung nicht vertragen oder die Wirkung der Medikamente beeinflussen.
Mehr Informationen erhalten Sie in der Krebsliga-Broschüre «Komplementärmedizin bei Krebs» und bei denkantonalen und regionalen Krebsligen. Diese unterstützen Sie beim Vermitteln von Fachpersonen, beispielsweise für komplementäre Therapien.
Damit ist die umfassende Betreuung von Betroffenen gemeint, die an einer unheilbaren Krebserkrankung leiden. Die Palliative Care berücksichtigt medizinische, soziale, psychologische und spirituelle Bedürfnisse und erfasst den Menschen in seinem ganzen Wesen. Palliative Massnahmen sind nicht nur für die letzte Lebensphase vorbehalten. Fragen Sie deswegen frühzeitig bei Ihrem Behandlungsteam nach palliativen Massnahmen.
Die Beratenden der regionalen und kantonalen Krebsligen sowie das Krebstelefon unterstützen Sie bei der Planung einer palliativen Betreuung.
In einer Patientenverfügung halten Sie Ihren Willen und Ihre Wünsche über medizinische Entscheidungen fest. Die Patientenverfügung ist Ausdruck Ihres vorgängig festgelegten Willens, falls Sie sich einmal nicht mehr äussern können. Es ist ratsam, möglichst früh eine Patientenverfügung auszufüllen.
Die Beratenden der kantonalen und regionalen Krebsligen unterstützen Sie beim Ausfüllen einer Patientenverfügung.
Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen können den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.