Das Multiple Myelom ist eine bösartige Erkrankung der Plasmazellen im Knochenmark. Im Alltag wird die Krankheit deshalb auch «Knochenmarkkrebs» genannt. Die offizielle Bezeichnung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) lautet «Plasmazellmyelom». Weil Plasmazellen von den B-Lymphozyten abstammen, zählt das Multiple Myelom zur Gruppe der sogenannten B-Zell-Lymphome.
Was passiert bei einem Multiplen Myelom?
Bei gesunden Menschen vermehrt sich eine Plasmazelle nur so lange, wie sie für die Immunabwehr gebraucht wird. Bei einem Multiplen Myelom verändern sich die Plasmazellen im Knochenmark krankhaft und vermehren sich unkontrolliert. Die krankhaft veränderten Plasmazellen werden Myelomzellen genannt.
Haben sich gesunde Plasmazellen zu Myelomzellen verändert, passiert folgendes:
- Die Myelomzellen verdrängen gesunde Blutzellen.
- Der Körper produziert «kaputte» Antikörper.
- Die Knochen werden abgebaut und zerstört.
Mögliche Beschwerden und Symptome
Bei Beginn der Erkrankung bemerken Sie vielleicht folgende Beschwerden und Symptome:
- Knochenschmerzen (oft im Bereich der Wirbelsäule),
- Müdigkeit, Leistungsabfall, Abgeschlagenheit,
- (bakterielle) Infektionen,
- Appetitverlust, Übelkeit, unbeabsichtigter Gewichtsverlust,
- Nierenfunktionsstörungen,
- schäumender Urin,
- häufiges Wasserlassen.
Diese Beschwerden können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Trotzdem sollten Sie solche Beschwerden ärztlich abklären lassen.
Die Myelomzellen sammeln sich im Knochenmark an und vermehren sich irgendwann immer weiter. Deshalb kommen mit der Zeit weitere Beschwerden hinzu. Dann wird eine Behandlung nötig.
Mögliche Ursachen und Risikofaktoren
Jedes Jahr erkranken in der Schweiz 700 Menschen neu an einem Multiplen Myelom. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen. Die Mehrzahl der Erkrankten ist zum Zeitpunkt der Diagnose 70-jährig oder älter.
Die genaue Ursache von Multiplen Myelomen ist unbekannt. Gewisse Faktoren und Lebensumstände können das Erkrankungsrisiko erhöhen. Das Risiko steigt, wenn gleichzeitig mehrere Risikofaktoren vorhanden sind:
- eine Erkrankung an monoklonaler Gammopathie unbekannter Signifikanz (MGUS),
- andere Plasmazellerkrankungen,
- Autoimmunerkrankungen oder eine angeborene Immunschwäche,
- höheres Alter, männliches Geschlecht, afrikanische Abstammung,
- ionisierende Strahlung in sehr hohen Dosen (etwa bei einem Atomunfall),
- starkes Übergewicht,
- erbliche Veranlagung (selten). In der Krebsliga-Broschüre «Erblich bedingter Krebs» erfahren Sie mehr darüber.