Nierenkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Niere. Bei Nierenkrebs handelt es sich in den meisten Fällen um ein sogenanntes Nierenzellkarzinom. Wird ein Nierenzellkarzinom nicht behandelt, können sich Metastasen in den Lymphknoten und in anderen Organen bilden.
Ein Tumor entsteht, wenn sich Zellen unkontrolliert vermehren und ansammeln. In der Niere gibt es verschiedene Arten von Zellen. Deshalb gibt es unterschiedliche Arten von Nierentumoren.
Viele gutartige Nierentumoren wachsen langsam. Sie verdrängen Gewebe, ohne es zu zerstören. Wenn sie weiterwachsen, können sie irgendwann Beschwerden verursachen.
Manche gutartige Nierentumoren können bösartig werden. Dazu gehören beispielsweise Nierenzysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) oder Nierenadenome (bestehen aus Drüsengewebe).
Bei bösartigen Nierentumoren haben sich die Zellen krankhaft verändert. Bösartige Nierentumoren wachsen in gesundes Gewebe ein und zerstören es. Sie wachsen unkontrolliert und häufig schnell.
Ist ein Tumor bösartig, sprechen wir von Krebs. Ohne Therapie können Krebszellen über Lymph- und Blutgefässe in benachbarte Lymphknoten und Organe gelangen und dort Metastasen (Ableger) bilden. Dann sagen die Ärztinnen und Ärzte, der Krebs habe «gestreut».
Welche Arten von Nierenkrebs gibt es?
Einige Nierentumoren sind gutartig. Zusätzlich gibt es gutartige Nierentumoren, die bösartig werden können. Das sind beispielsweise Nierenzysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) oder Nierenadenome (bestehen aus Drüsengewebe).
Bei bösartigen Nierentumoren bei Erwachsenen handelt es sich in den meisten Fällen um sogenannte Nierenzellkarzinome (NCC oder englisch RCC). Von dieser Art Nierenkrebs handelt diese Website.
Nierenzellkarzinome entstehen meistens in den sogenannten Nierenkanälchen. Die Nierenkanälchen sind feine Röhren in der Niere. In ihnen werden die Abfallstoffe aus dem Blut gefiltert.
Es gibt verschiedene Arten von Nierenzellkarzinomen. Für die Einteilung muss die Ärztin oder der Arzt zuerst das Gewebe untersuchen.
Wird ein Nierenzellkarzinom nicht behandelt, können sich Metastasen bilden. Sie entstehen oft in der Lunge, den Knochen, den Lymphknoten und in der Leber. Selten entstehen Metastasen in der zweiten Niere, im Gehirn oder im Herz.
Nierenbeckenkarzinome entstehen in der Schleimhaut, die das Nierenbecken von innen auskleidet.
Krebs im Nierenbecken wird wie Blasenkrebs behandelt. Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie in der Krebsliga-Broschüre «Blasenkrebs».
Welche Beschwerden verursacht Nierenkrebs?
Die Diagnose Nierenkrebs ist meistens ein Zufallsbefund, zum Beispiel bei einer Ultraschalluntersuchung des Beckens.
Gehen Sie zur Ärztin oder zum Arzt, wenn Sie eine oder mehrere der folgenden Beschwerden haben:
Sie haben Blut im Urin.
Sie haben Schmerzen in der seitlichen Bauchregion.
Sie haben eine tastbare Schwellung in der seitlichen Bauchregion.
Sie verlieren ungewollt Gewicht.
Sie fühlen sich seit einiger Zeit müde, schwach und weniger leistungsfähig.
Sie haben hohen Blutdruck.
Ihre Lymphknoten sind geschwollen.
Ihre Beine sind geschwollen.
Bei Männern: Sie bemerken eine neu entstandene Krampfader im Hodensack.
Lassen Sie solche Beschwerden ärztlich abklären. Je früher Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Was sind Risikofaktoren für Nierenkrebs?
Jedes Jahr erkranken in der Schweiz etwa 1110 Menschen an Nierenkrebs. Über zwei Drittel der Betroffenen sind Männer. Fast die Hälfte der Erkrankten ist zum Zeitpunkt der Diagnose über 70 Jahre alt.
Einige Faktoren und Lebensumstände können das Erkrankungsrisiko für Nierenkrebs erhöhen:
regelmässiges Rauchen (vermutlich auch Passivrauchen),
starkes Übergewicht,
ein hoher Blutdruck,
bestimmte Industriechemikalien,
eine chronisch eingeschränkte Nierenfunktion.
In einigen Familien tritt Nierenkrebs überdurchschnittlich häufig auf. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn
Eltern oder Geschwister an Nierenkrebs erkrankt sind oder waren.
Sie vermuten oder befürchten, dass es in Ihrer Familie ein erhöhtes Krebsrisiko gibt.
Zysten sind Hohlräume im Gewebe. Sie sind von einer glatten Hautschicht umschlossen und füllen sich mit Flüssigkeit. Bei Menschen mit angeborenen Zystennieren findet sich in einer oder beiden Nieren meist eine Vielzahl von kleinen Zysten.
Aus den Zysten kann sich in seltenen Fällen Nierenkrebs entwickeln. Deshalb sollten Sie sich bei Nierenzysten regelmässig untersuchen lassen.
Krebs kann jede und jeden treffen. Auch gesund lebende Menschen oder junge Menschen können an Krebs erkranken. Ob jemand an Krebs erkrankt oder nicht, ist bis zu einem gewissen Grad Zufall oder Schicksal.
Möglicherweise beschäftigt Sie die Frage, warum gerade Sie an Krebs erkrankt sind. In der Broschüre «Wenn auch die Seele leidet» finden Sie mehr zum Thema. Sie können auch mit jemandem vom Beratungsdienst KrebsInfo darüber sprechen oder mit jemandem von der Krebsliga.
Aktualisiert im Dezember 2024
KrebsInfo
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