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Barbara: Meine Erfahrung mit Krebs

30. Juni 2025

Barbara (50) verlor wegen Krebs ein Bein, beide Brüste und ihren Mann. Sie muss mit ihrer Energie haushalten. Die Schicksalsschläge brachten die Bernerin dazu, sich zur Resilienz-Trainerin weiterzubilden.

«Jesses, mit diesem steifen Metallding muss ich nun leben, dachte ich, als ich zum ersten Mal die Prothese sah. Mit 17 Jahren musste ich mein linkes Bein amputieren lassen wegen Knochenkrebs. Ich fragte mich: ‹Wird mich so überhaupt noch jemand liebhaben?› Gleichzeitig hatte ich einen riesigen Hunger aufs Leben. Seit da begleitet mich das Motto: Man kann gegen die Wellen ankämpfen oder sich von ihnen in die Zukunft tragen lassen.

Ich war immer ein Bewegungsmensch. Weil Seckle, Karate und Jazzdance nicht mehr möglich waren, suchte ich ein neues Ventil. Ich landete bei PluSport Behindertensport Schweiz im Schwimmen. Dort lernte ich meinen Freund und späteren Mann kennen. Er war Leistungsschwimmer, sechs Jahre älter und auch beinamputiert nach Krebs. Sein Selbstbewusstsein hat mir imponiert. Roland hat mir geholfen, mich trotz Behinderung als Frau gut zu fühlen. Wir bereisten die Welt und genossen das Leben. Doch er erkrankte an Herzinsuffizienz – eine Spätfolge der Chemotherapie. Ich begleitete ihn mit Hilfe einer Spitex zu Hause in den Tod. Das mitzuerleben, brachte mich an meine Grenzen. Ich reduzierte mein Pensum, gab meine Leitungsfunktion in der Buchhaltung auf und begann eine Ausbildung zur Resilienz-Trainerin.

Nach der Chemotherapie als Teenager war ich sicher, dass ich nun für immer ‹düreputzt› sei. Darum hat mich die Diagnose Brustkrebs 30 Jahre nach dem ersten Krebs aus heiterhellem Himmel getroffen. Ich konnte bei der Arbeit gerade noch das Budget unter Dach bringen, ehe die Therapien begannen. Zudem liess ich mir beide Brüste entfernen. Von 130 Stundenkilometern ging es runter auf null. Das war sehr hart. Ich wusste: Wenn ich das gut bewältigen will, brauche ich einen Austausch. So gründete ich mit zwei anderen zusammen die Selbsthilfegruppe «Brustkrebs und zmitts im Läbe». Momentan sind wir neun Nasen.

Zudem war ich nach dem Tod meines Mannes mausbeinalleine zu Hause. Das machte mir Angst. Ich aktivierte ein Netzwerk aus Nachbarinnen und früheren Freundinnen. Diese Unterstützung ist eine wertvolle Ressource – ebenso wie die Arbeit an mir selbst. Ich besinne mich auf das Positive, mache bewusst Pausen und kenne meine Werte. Wir sind so kleine Wesen und können uns nicht gegen alles auflehnen. Früher definierte ich mich im Job und Sport über Leistung. Das kann und will ich nicht mehr. Denn höre ich nicht auf meinen Körper, holt mich die Erschöpfung ein. Ich habe mein Leben umgekrempelt – und will als Resilienz-Trainerin anderen helfen, das Beste aus ihrem Schicksal zu machen.»

Aufgezeichnet von Pia Schüpbach

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