Lotta sitzt auf dem Sofa. Die Bärin lässt sich knuddeln, aber auch kneifen oder in die Ecke werfen. «Das war bisher aber nicht oft nötig», sagt Katharina (49) und lacht. Lotta begleitet ihre Familie seit sieben Jahren. Damals sagen sie und ihr Mann Marc ihren Buben, dass sie Brustkrebs hat.
Beim Überbringen der schlimmen Nachricht hilft Katharinas Beruf. Die Kindergärtnerin hat eine Weiterbildung als Kunst- und Ausdruckstherapeutin gemacht. «Ich hätte nie gedacht, dass ich das Gelernte nun für meine Familie brauche.» Wichtig ist ihr, dass Nico und Kian sich sicher fühlen in dieser unsicheren Zeit.
Lotta als Trösterli
«Ich dachte zuerst, jetzt stirbt Mama», erinnert sich Kian (14). Nico (16) wusste, was Krebs bedeutet – sein Grossvater war bereits daran erkrankt. Er hat die Krankheit bewusster miterlebt als sein jüngerer Bruder. «Es hat mir Hoffnung gemacht, dass man dank Chemotherapie bei meiner Mama etwas tun kann.» In dieser Zeit verbringt Lotta die eine oder andere Nacht als Trösterli im Bett der Jungs.