«Checkpoints»: Bremsen des Immunsystems
Das Immunsystem steuert die Immunreaktion fein, damit sie weder zu schwach noch zu stark ist. Ist die Immunreaktion zu schwach, werden Krebszellen unvollständig beseitigt. In diesem Fall teilen und breiten sich überlebende Krebszellen weiter aus.
Auch eine zu starke Immunreaktion schadet dem Körper. Ist die Immunreaktion zu stark, werden neben Krebszellen auch gesunde Zellen angegriffen (Autoimmunreaktion).
Gewisse Immunzellen besitzen Kontrollpunkte auf ihrer Oberfläche, so genannte «Checkpoints». Diese Checkpoints dienen als Bremsen des Immunsystems, um den Körper vor einer zu starken Immunreaktion zu schützen.
Manche Krebszellen können das Immunsystem überlisten, indem sie sich diese «Bremsfunktion» zu Nutze machen. Dabei docken die Krebszellen selbst an die Checkpoints an und fahren so die Immunreaktion herunter.
Checkpoint-Inhibitoren lösen Bremsen des Immunsystems
Checkpoint-Inhibitoren sind Medikamente, die verhindern, dass Krebszellen die Immunreaktion bremsen. Checkpoint-Inhibitoren werden von Fachpersonen auch Immun-Checkpoint-Inhibitoren oder Checkpoint-Hemmer genannt.
Checkpoint-Inhibitoren unterbinden das Andocken der Krebszellen an die Checkpoints der Immunzellen, indem sie die Verbindungsstelle zwischen Krebszelle und Checkpoint blockieren. Die Immunzellen werden folglich wieder aktiv und können die Krebszellen erkennen und bekämpfen.
Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren
Ablauf und Dauer
Die Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren dauert in der Regel mehrere Monate. Sie wird auf mehrere Therapieeinheiten aufgeteilt, die im mehrwöchigen Abstand stattfinden. Die Checkpoint-Inhibitoren werden als Infusion über die Vene ins Blut verabreicht.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen von Checkpoint-Inhibitoren werden durch eine zu starke Immunreaktion verursacht. Dabei können Entzündungen in Geweben oder Organen hervorgerufen werden, wobei am häufigsten die Haut sowie der Magendarm-Trakt betroffen sind. Nebenwirkungen können auch mehrere Monate nach der letzten Dosis erstmalig auftreten.
Bei den meisten Betroffenen sind die Nebenwirkungen schwach ausgeprägt und bilden sich wieder zurück. Treten Nebenwirkungen auf, ist es wichtig, sie schnell als solche zu erkennen und richtig zu behandeln. Mehr Informationen zu Checkpoint-Inhibitoren und ihren Nebenwirkungen finden Sie in der Broschüre «Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren – Was tun bei Nebenwirkungen».