Die Krebsliga Schweiz ist zum dritten Mal Partnerin des Zurich Film Festivals. Mit dem Filmprogramm möchte sie Verständnis für die komplexe Situation von Krebsbetroffenen und ihren Angehörigen schaffen. Das Zurich Film Festival zeigt die Filme öffentlich am Samstag, 5. Oktober 2019 um 13:45 Uhr im Kino Corso 3.
In vier Kurzspielfilmen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Mexiko, einem Animationsfilm aus Deutschland und einem Dokumentarfilm aus Frankreich zeigen Filmschaffende die vielfältigen Auswirkungen von Krebs auf das Leben von Betroffenen und Nahestehenden. Es sind sechs Perspektiven gespickt mit Mut, Verzweiflung und Hoffnung. Die Schicksale der Hauptfiguren sind berührend und lebensbejahend.
Krebs trifft das ganze Umfeld
In den Filmen wird aufgezeigt, dass eine Krebserkrankung stets das gesamte soziale Umfeld betrifft. Im sehr persönlichen Dokumentarfilm «La leucémie de Mika» taucht die Familie in eine Welt voller Ungewissheit ein, die Realität vermischt sich mit der Fantasie einer Sechsjährigen. Der Kurzfilm kombiniert Dokumentarbilder mit Fiktion und Animation und spricht auch ein junges Publikum an.
Krebs und junge Menschen
Die Regisseurinnen und Regisseure haben sich mit verschiedenen Aspekten der Krankheit auseinandergesetzt. Thematisiert wird beispielsweise die Verantwortung von Kindern bei der Begleitung ihrer krebsbetroffenen Eltern. Kinder schweigen oft, ziehen sich zurück, ihnen fehlen die Worte. Im Film «Il silenzio» bringt Fatma das Wort «Krebs» nicht über die Lippen und bringt ihre Mutter damit in grosse Gefahr. Oder umgekehrt: Wie und wie weit beteiligen sich Eltern an den Krebserfahrungen ihrer Kinder? Steht es der Mutter von Laurent, der an Hodenkrebs erkrankt ist, in « La couille» zu, sich seine künftige Familienplanung einzumischen? Wo liegen die Grenzen zwischen Privatsphäre und familiärer Solidarität?
Die Krebsliga begleitet Krebsbetroffene und Angehörige
Viele Betroffene fühlen sich nach einer Krebsdiagnose überfordert und kommen nicht alleine klar. Freunde, Familienangehörige oder auch Fachpersonen können hier helfen. Die Krebsliga informiert, begleitet und unterstützt Menschen während und nach der Diagnose Krebs und setzt sich dafür ein, dass deren Anliegen gesellschaftlich und politisch stärker Gehör finden.
Die kantonalen und regionalen Ligen helfen allen krebsbetroffenen Personen und ihren Angehörigen in der ganzen Schweiz durch individuelle Beratung und Unterstützung. Erreichbar sind die Fachberaterinnen vom Krebstelefon auch per Telefon, E-Mail oder Chat.
Weitere Informationen:
Gerne geben wir Ihnen auf Anfrage eine Beschreibung und Bildausschnitte der Filme. Kontakt: Simone Widler, simone.widler@krebsliga.ch, 031 389 91 95.
Kurzbeschreibung der sechs Filme Die sechs Kurzfilme zeigen das Leben mit Krebs aus unterschiedlicher Perspektive.
La herida de Lucrecia Sabrina Maldonado, Drama, Mexiko, 8:30 Minuten Lucrecia hat Brustkrebs. Die Ankunft eines Fremden in ihrem Leben lässt sie verstehen, dass es Wunden gibt, die sich nicht selbst heilen können.
La leucémie de Mika Bruno Romy, Dokumentarfilm, Frankreich, 23 Minuten Bei der sechsjährigen Mika wird Leukämie diagnostiziert. Das Kind, ihre Mutter und ihr Vater tauchen in einer anderen Welt ein.
Il silenzio Ali Asgari, Famoosh Samadi, Drama, Italien/Frankreich, 14 Minuten Fatma und ihre Mutter sind kurdische Flüchtlinge in Italien. Während ihrem Besuch beim Arzt muss Fatma übersetzen, was der Arzt sagt.
Krake Regina Welker, Animationsfilm, Deutschland, 9 Minuten Diagnose Krake. Das kleine Mädchen begreift nicht, wie ernst es um sie steht. Sie sieht ihre Krake als Freund – bis die Krankheit überhandnimmt.
Ihr Sohn Katharina Woll, Drama, Deutschland, 23 Minuten Gregor hat schon lange die Hoffnung aufgegeben, für die erfolgreiche Mutter mehr zu sein als ein minderbemittelter Sohn. Die Verschlechterung ihrer Gesundheit zwingt Gregor dazu, den Schatten seiner Mutter zu verlassen.
La couille Emmanuel Poulain-Arnaud, Komödie, Frankreich, 20 Minuten Laurent ist dreissig und wohnt bei den Eltern. Da entdeckt er bei sich einen Hodenkrebs. Seine ganzen Vorstellungen vom Leben geraten komplett durcheinander. |