Die Krebsliga und SCS setzen sich seit Jahren für die flächendeckende Einführung und Umsetzung von Krebsfrüherkennungsprogrammen ein. Beide Organisationen befürchten, dass mit der Einführung von TARDOC per 1.1.206 die kantonalen Mammografie-Screening-Programme gefährdet sind und damit langjährige Aufbauarbeit zunichte gemacht wird.
Organisierte Programme garantieren Zugangsgerechtigkeit und Qualität
Organisierte Früherkennungsprogramme stellen sicher, dass alle Personen der Zielgruppe chancengleichen Zugang zu franchisebefreiten Früherkennungs-untersuchungen haben – unabhängig von ihrer finanziellen oder sozialen Situation. Diese Programme basieren auf evidenzbasierten Qualitätskriterien, die es z.B. erlauben, eine Häufung von falsch-positive Fällen zu identifizieren und entsprechende Massnahmen einzuleiten.
Tarifsenkungen unter TARDOC bedrohen Programmfinanzierung
Schon heute ist es in einzelnen Regionen schwierig, genügend Radiologie-Institute für die Umsetzung von Früherkennungsprogrammen zu finden. Eine Tarifsenkung würde die Programme zusätzlich schwächen – insbesondere gegenüber opportunistischen Untersuchungen, deren Tarife mit TARDOC deutlich höher angesetzt sind. Dadurch gehen zentrale Vorteile der organisierten Programme wie Qualitätskontrolle und Zugangsgerechtigkeit verloren – mit potenziell höheren Gesamtkosten für das Gesundheitssystem.
Aus diesen Gründen setzen sich die Krebsliga Schweiz und Swiss Cancer Screening gemeinsam für folgende Anliegen ein:
- Kostendeckende Tarife für Früherkennungsuntersuchungen innerhalb von organisierten Programmen.
- Keine Benachteiligung für Leistungserbringer, die diese Untersuchungen im Rahmen von kantonalen Programmen durchführen.
- Sicherung eines unterbrechungsfreien Programmablaufs ab 1.1.2026, um Rückstände wie in der COVID-19-Pandemie zu vermeiden.
- Verantwortungsübernahme der Grundversicherer – chancengerechter Zugang zur Früherkennung muss Teil der Grundversorgung bleiben.
„Die gesundheitspolitischen Ziele der Früherkennung können nur erreicht werden, wenn die Programme nicht durch finanzielle Fehlanreize ausgehebelt werden“, sagt Adrien Bron, Präsident von Swiss Cancer Screening.
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