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Online-Sprechstunde

Sexualität bei Krebs

Expertinnen und Experten beantworten Ihre Fragen?

Sexualität ist ein wichtiger Aspekt des Lebens, der auch bei einer Krebserkrankung eine Rolle spielt. Sie kann jedoch nur dann effektiv bewältigt werden, wenn die richtigen Informationen und angemessene Unterstützung zur Verfügung stehen. In der Schweiz sind viele Menschen nach einer Krebsdiagnose mit Fragen zur Sexualität konfrontiert, die mit fachkundiger Hilfe effektiv angegangen werden können. 

Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl von Fragen und Antworten, die im Rahmen der Online-Sprechstunden an unser Team von Expertinnen und Experten getragen wurden. 

Fragen & Antworten der Expertinnen und Experten

Sexuelle Anpassung nach einer Krebserkrankung

«Unterdrückt die Chemo (bei Prolymphozytenleukämie) und ihre Nebenwirkungen das sexuelle Verlangen und ist dies ein vorübergehendes Phänomen oder verändert diese Krankheit das Sexualverhalten dauerhaft?
Derzeit hat er keine morgendliche Erektion mehr. Er leidet auch an einer Hydrozele (ein mit Flüssigkeit gefüllter Raum um den Hoden herum), die er operieren lassen sollte.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich zur Problematik des mangelnden sexuellen Verlangens aufklären und mir auch sagen könnten, was ich meinerseits tun kann, um ihm zu helfen. Ich traue mich nicht mehr, mit ihm etwas auszuprobieren. Dies aus Angst, ihn in eine Situation des Versagens zu bringen.»
— Frage von Gilda (10. Juni 2020)

Stefan Mamié, psychoonkologischer Psychotherapeut, Sexualtherapeut:

Liebe Gilda
Vielen Dank für Ihre Frage. Sie erkundigen sich bezüglich der Wirkungen einer Chemotherapie im Rahmen der Behandlung einer Prolymphozytenleukämie auf die Sexualität bei ihrem Mann.

Je nach chemotherapeutischer Substanz ist eine Beeinträchtigung der Libido, der Erregungsfunktion sowie der Orgasmusfunktion während einer Chemotherapie sehr häufig.

Sie beschreiben, wie sich in ihrem Sexualleben bereits Vermeidungsstrategien bei Ihnen und vermutlich auch bei ihrem Mann etabliert haben. Hier besteht bei betroffenen Männern tatsächlich oft ein ausgeprägtes Gefühl des Versagens, Selbstwertverlust, Verlust des Gefühls für die eigene Männlichkeit. Viele glauben, mit der Funktionseinschränkung für ihre Partnerin nicht attraktiv zu sein oder wollen bei ihr nicht eine Lust wecken, die sie dann in Ermangelung einer Erektion nicht befriedigen können. Darum verzichtet der Mann dann auch auf den Austausch von Zärtlichkeiten, woran die Partnerin oft mehr leidet als daran, dass gerade kein Geschlechtsverkehr möglich ist.

In vielen Fällen kommt die sexuelle Ansprechbarkeit nach Abschluss der Therapie nach und nach wieder zurück. Allerdings stehen manchmal die oben beschriebenen, inzwischen etablierten Vermeidungsstrategien einer Wiederaufnahme des Sexuallebens im Weg. Zudem haben sich sowohl der Patient wie oft auch die Partnerin durch das Lebensereignis persönlich verändert. Sexualität ist ja so persönlich und individuell, wie ein Fingerabdruck - d. h. durch eine persönliche Veränderung verändert sich meistens auch die Sexualität. Ein Paar kann dann oft nicht mehr auf die gleiche Sexualität zurückgreifen wie es von vor der Erkrankung gewohnt ist. Es braucht dann Neugier und eine Bereitschaft, auch unangenehme Gefühle wie Verunsicherung, Trauer, Scham zu durchleben sowie meist einen verbalen Austausch zur eigenen Befindlichkeit, um in der Sexualität gemeinsam wieder neue, stimmige Wege zu entdecken.

Die beidseitige Verunsicherung verhindert jedoch, sich auf diesen Weg zu begeben. Darum ist eine professionelle Begleitung in vielen Fällen sinnvoll und hilfreich. Wenn für Sie die Inanspruchnahme einer professionellen Unterstützung in Frage kommt, kann Ihnen die Krebsliga Ihres Wohnkantons bei der Suche nach einer geeigneten Fachperson behilflich sein. Von der Krebsliga Fribourg wird eine onko-sexologische Sprechstunde angeboten.
Weitere Informationen zu männlicher Sexualität nach Krebs finden Sie auch in der Broschüre «Männliche Sexualität bei Krebs».

Mit den besten Wünschen an Sie beide und freundlichem Gruss
Stefan Mamié

«Liebes Expertenteam
Ich hatte vor 7 Monaten eine operative Prostataentfernung wegen Krebs. Eigentlich bin ich mit dem jetzigen Zustand ganz zufrieden, habe aber doch 2 Fragen:
Meine Erektion war vor der Operation hervorragend, und ist nun mittlerweile wieder recht gut, auch ohne Medikamente. Jedoch noch nicht wieder so stark, wie sie vor der OP war. Wird sich die Erektion weiter verbessern?
Eine Veränderung existiert beim Orgasmus. Die Erregung und das starke Gefühl beim Aufbau des Orgasmus ist eigentlich unverändert gut und stark wie vor der OP, jedoch ist der Orgasmus selbst dann sehr abgeschwächt und oftmals auch nichtexistierend. Wird sich das Orgasmuserlebnis weiterhin mit der Zeit verbessern?
Vielen Dank.»
— Frage von Andreas (13. Mai 2020)­

Simone Dudle, Sexualberaterin:

Vielen Dank für Ihre beiden Fragen zur Unterstützung der Erektions- und Orgasmusfähigkeit nach einer Prostataentfernung vor 7 Monaten.

Die kleine wie auch die grosse Prostataoperation führen nahe an wichtigen Nerven vorbei. Auch wenn bei einem solchen Eingriff möglichst nervenerhaltende Techniken angewandt werden, können Nerven Schaden nehmen oder irritiert werden und die Durchblutung der Schwellkörper im Penis gestört werden. Irritierte Nerven können sich bis zwei Jahre nach der Operation erholen.
Da Nervenbahnen für die sexuelle Reizübertragung von Bedeutung sind, kann sich durch eine Operation das individuelle Orgasmuserleben stark verändern.
Je nach kleiner oder grosser Prostataoperation fliesst das Ejakulat nun in die Blase (retrograde Ejakulation) oder ist durch die radikale Drüsenentfernung nicht mehr in einem Erguss sichtbar (trockener Orgasmus). Diese physiologischen Veränderungen beeinflussen die Intensität des Orgasmuserlebens. Der Bezug zum Orgasmus nach einer Operation muss meist sowohl körperlich wie emotional neu gefunden werden.
Auch unabhängig von einer Erkrankung verändert sich altersbedingt bei Männern ab 45 die Rigidität, der Winkel der Erektion und das Orgasmuserleben. Hier kann es für Männer bedeutsam sein, den Unterschied zwischen Erwartungen, wie die Erektion, wie der Orgasmus sein müsste und der Realität zu akzeptieren.
Nicht die Konzentration auf die Erektionsstärke und den Orgasmus bringt Erfolg und Zufriedenheit, sondern das Geniessen der Sinnesempfindungen.

Das Wiederherstellen und Verstärken der Erektion braucht angemessenes Training. Ein solches Training beinhaltet Wahrnehmungs- und Empfindungsübungen mit dem Penis und dem ganzen Körper. Weiter unterstützt und verbessert ein gezieltes Beckenbodentraining unter Berücksichtigung der Bauchatmung und dem Einsatz von Körperspannung und Bewegung die Erektion und hat positive Auswirkungen auch auf das Orgasmuserleben.
Ein solches Training orientiert sich am Sexocorporel-Konzept. Es kann z.B. mit Hilfe des Übungsbuch für Männer «Klappt's?: Vom Leistungssex zum Liebesspiel» von Michel Sztenc gelernt werden oder in einer Sexualberatung nach Sexocorporel.

Ganz nach der Maxime «Übung macht den Meister» will ich Sie ermuntern, in Ihre Sexualität zu investieren, um Freude und Genuss weiter in Ihr (orgastisches) Erleben einzuladen.
Weiterhin viel Zufriedenheit und neugieriges Üben!
Simone Dudle

Intimität und Partnerschaft während und nach der Krebstherapie

«Ich bin eine 47-Jährige Frau. Bei mir wurde Brustkrebs (5 Tumoren) mit Chirurgie, Chemotherapie und Radiotherapie behandelt. Seit 4 Monaten nehme ich Tamoxifen. Ich habe kein Verlangen mehr nach Geschlechtsverkehr mit meinem Mann und die Situation ist ziemlich schwierig für mich. Was kann man machen? Ich habe 3 Sitzungen bei einem Sexualtherapeuten gehabt. Er meint/sagt, alles sei gut bei mir. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort Freundliche Grüsse»
— Frage von Silvia (5. Mai 2020)­

Simone Dudle, Sexualberaterin:

Sie schreiben von vielen verschiedenen Therapiemethoden, welche bei Ihnen zur Behandlung des Brustkrebses angewandt wurden und noch angewendet werden.
Jede einzelne Behandlungsmethode kann Auswirkungen auf das Körpergefühl, die Scheidenflora, die Wahrnehmung von (Schmerz-)Empfindungen und die sexuelle Lust haben. Bei einem so vielseitigen Therapieangebot mit grossen Nebenwirkungen auf die Sexualität, ist es kaum erstaunlich, dass Ihr Verlangen sich zur Zeit verabschiedet hat.
Könnte es sein, dass der Sexualtherapeut von dieser häufigen und erklärbaren Reaktion auf die Behandlungsmethoden gesprochen hat, als er meinte, alles sei gut bei Ihnen?

Das fehlende Verlangen auf Geschlechtsverkehr stellt für Sie eine schwierige Situation dar. Ist dies schwierig für Sie selber, für Ihren Mann oder in Bezug auf die gewohnte Sexualität als Paar?
Vielleicht hat der Geschlechtsverkehr für Sie nach Ihrer Erkrankung eine andere Bedeutung bekommen und oder andere Bedürfnisse wie Nähe, Geborgenheit, Schutz, Zärtlichkeit, etc. rücken in den Vordergrund und verlangen, vermehrt gesehen zu werden?
Das Verlangen nach Geschlechtsverkehr kann man leider nicht einfach so machen.
Es geht mehr darum, herauszufinden, welche Sexualität und welche Formen von sinnlichen Begegnungen nach der Erkrankung zu einem passen. Und wie Genuss mit allen Sinnen neu eingeladen werden kann. Was wäre für Sie aktuell eine entspannte, wohltuende und genussvolle Begegnung mit Ihrem Mann, ganz unabhängig von Geschlechtsverkehr?

Krebs verändert das eigene sexuelle Verlangen und die sexuellen Bedürfnisse. Dadurch gibt es die gewohnte, alte Paarsexualität so nicht mehr. Das ist eine Herausforderung für beide Seiten. Umso mehr ist ein offener Austausch mit dem Partner wichtig, um gegenseitig zu erfahren, wo der andere sich körperlich und emotional nach der Erkrankung befindet. Dann kann man als nächsten Schritt zusammen schauen, wie man die gemeinsame Sexualität, welche weit mehr ist als der Geschlechtsverkehr, neu gestalten will.
Solche Gespräche können anspruchsvoll sein, und vielleicht bietet es sich dann an, diese in Begleitung durch eine Sexo-Onkologische Fachperson zu führen. Wichtig erscheint mir hier, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen gut aufgehoben und verstanden fühlen.

Eine Antwort per E-Mail kann nie alle persönlichen Aspekte Ihrer Frage ausreichend beantworten.
Es ist die Auseinandersetzung mit den eigenen sinnlichen Bedürfnissen und Wünschen, dem Adressieren an sich selbst und Ihren Mann und der Neugestaltung der Paarsexualität.
Sie haben bereits wichtige und mutige Schritte unternommen.

Gerne ermuntere ich Sie, weiter unterwegs zu sein für sich selbst und für eine zu Ihnen passende Sexualität im Heute.

Alles Gute!
Simone Dudle

«Guten Tag
Ich habe eine Bekanntschaft mit einer Frau gemacht. Sie ist 35 Jahre alt und hat im April die Diagnose Brustkrebs erhalten. Sie ist nun in der Chemotherapie. Später noch Bestrahlung. Und voraussichtlich noch eine Op zur Entfernung des Tumores. ‹Ableger› hat man keine Gefunden.
Meine Frage: Darf ich (Mann) mit dieser Frau in dieser Phase der Therapie ganz normalen sexuellen Kontakt haben. Verkehr, Oralverkehr, Küssen usw.
Oder werden die Chemomedikamente irgendwie auf den Mann übertragen? Ich möchte sie nicht direkt fragen. Vielen Dank für eine Antwort.»
— Frage von Nick (1. Juli 2019)

Simone Dudle, Sexualberaterin:

Guten Tag Nick

Vielen Dank für Ihre Anfrage im Rahmen des Krebsforums zu Sexualität.

Sie fragen sich, ob bei verschiedenen Sexualpraktiken unter Chemo- und Strahlentherapie Risiken für Sie als Partner bestehen.

Meist wird bei Brustkrebs von aussen durch die Haut (perkutan) bestrahlt. Dabei werden die Strahlen durch die Haut und das Gewebe auf den Tumor gerichtet. Die Strahlen bleiben dann nicht im Körper zurück. Ihre Partnerin ist bei dieser Behandlungsform (Perkutane Strahlentherapie) nicht radioaktiv.
Geschlechtsverkehr, Oralverkehr und Küsse können Sie unbelastet geniessen.

Bei einer Chemotherapie befinden sich Spuren der Medikamente auch in den Vaginalsekreten. Diese können die Schleimhäute am Penis und im Mund reizen. Es ist deshalb sinnvoll, während einer Chemotherapie und etwa zwei Wochen danach beim Geschlechtsverkehr und Oralsex Kondome oder ein Lecktüchlein zu benutzen.

Die verschiedenen medizinischen Brustkrebstherapien können Auswirkungen auf die weibliche Sexualität haben. So werden zum Beispiel die Schleimhäute der Vagina dünner, was zu Trockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Daneben können auch Sorgen und Müdigkeit das Verlangen nach sexuellen Kontakten hemmen. Diese Beeinträchtigungen beeinflussen die Paar-Sexualität, können Einschränkungen auch für den Partner mit sich bringen und die gewohnten sexuellen Aktivitäten in Frage stellen. Dies kann sowohl für Ihre Partnerin als auch für Sie als Mann mit Unsicherheiten verbunden sein.
Es kann hilfreich sein, als Paar über das momentane sexuelle Erleben zu sprechen, Erwartungen und Bedürfnisse zu klären, Ängste mit zu teilen, um dann zusammen einen stimmigen Weg zu suchen, wie Sexualität auch während der Therapie genussvoll gelebt werden kann.
Vielleicht wollen Sie die Broschüre «Weibliche Sexualität bei Krebs» zum Anlass nehmen für ein gemeinsames Gespräch rund um Sexualität und Krebs?
Für den Schutz der Vaginalschleimhäute und dem Vorbeugen von Schmerzen empfiehlt sich die Verwendung eines hochwertigen Gleitmittels (Pjur med auf Silikonbasis). Zusätzlich kann dadurch die Genussfähigkeit von Ihnen als Mann und Ihrer Partnerin unterstützt werden.

Nähe, Zuwendung, Geborgenheit, Zärtlichkeiten, Umarmungen und stimmige sexuelle Aktivitäten im Heute sind bei vielen Menschen eine wertvolle Ressource, gerade auch in Zeiten der Herausforderung und Neuorientierung.
So wünsche ich Ihnen und Ihrer Partnerin viel Genuss und Freude in Ihrer körperlich-sinnlichen Zweisamkeit und den Mut, über Ihre gemeinsame Sexualität unter Therapieeinfluss zu reden.

Simone Dudle

«Hallo. Ich habe einen metastasierten Brustkrebs und nehme Letrozol und Kisqali ein. Alle 28 Tage mache ich eine Injektion von santone.
Mein ganzer Körper hat sich verändert: Schwitzen … Herzrasen … Lust auf Sex …
Ist das normal? Was kann ich tun?
Vielen Dank.»
— Frage von Carla B. (11. Juni 2019)

Stefan Mamié, psychoonkologischer Psychotherapeut und Sexualtherapeut:

Guten Tag Carla,

Sie fragen sich inwieweit die Nebenwirkungen Ihrer Behandlung mit Letrozol, Kisqali und ‚Santone‘ (meinen Sie ev. Enantone?) ‚normal‘ sind.

Die Behandlung, die Sie erhalten wird bei metastasiertem Brustkrebs eingesetzt. Tatsächlich sind die von Ihnen beschriebenen Nebenwirkungen häufig. Diese gehören zu den «typischen» Wechseljahresbeschwerden und werden von Patientin zu Patientin stark unterschiedlich beeinträchtigend erlebt. Gerade Herzrasen kann auch verunsichern und ängstlich machen, ist in diesem Zusammenhang aber harmlos.

Es ist wichtig, die Nebenwirkungen möglichst detailliert zu dokumentieren (z.B. welche Nebenwirkung tritt wann, wie lange und besonders wie beeinträchtigend auf). Diskutieren Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, inwieweit die Beeinträchtigungen Ihre Lebensqualität einschränken und wägen Sie gemeinsam mit dem Arzt ab, ob die Nebenwirkungen in einem sinnvollen Verhältnis zum Gewinn durch die Behandlung stehen (Hemmung des Erkrankungsfortschritts). Vielleicht könnte der Einsatz eines anderen Medikamentes oder eine Dosisreduktion bereits eine Linderung der Beschwerden bringen.

Hitzewallungen, Schwitzen, Herzrasen sind bis zu einem gewissen Grad mit hypnosetherapeutischen Verfahren zu mildern. Die Krebsliga Ihres Wohnkantons kann Sie bei der Suche nach einer geeigneten Fachperson mit Ausbildung in Hypnosetherapie unterstützen.

Die gesamte Veränderung wirkt sich natürlich auch auf den sensiblen Bereich Sexualität aus. Einige Frauen sind mit vaginaler Trockenheit konfrontiert, und dann schmerzt der Geschlechtsverkehr. Möglicherweise sind Sie nicht in der gleichen Weise sexuell ansprechbar, wie Sie das von früher kennen. Dies kann zusätzlich verunsichern und Betroffene diesen Lebensbereich vermeiden lassen.

Benutzen Sie für einen Geschlechtsverkehr ein qualitativ hochwertiges Gleitgel (z.B. PjurMed). Meist sind Betroffene herausgefordert, sich der Sexualität in einer neuen Weise zu zu wenden. Könnten Sie in Ihrer Sexualität sozusagen wieder zum Anfänger werden? Könnten Sie neugierig werden darauf, sich körperlich nochmals neu zu entdecken? Könnten Sie vermehrt Entspannung und Langsamkeit in Ihre Sexualität einladen? Könnten Sie einen Raum der Körperlichkeit entdecken, in welchem sexuelle Lust nicht so wichtig ist, sondern die körperliche Nähe Verbundenheit und Liebe nährt?
Es kann Sinn machen, sich für einen solchen Prozess von einer Fachperson begleiten zu lassen. Die Krebsliga Ihres Wohnkantons kann Ihnen bei der Suche nach einer psychoonkologischen oder onko-sexologischen Begleitung behilflich sein.

In der Broschüre Weibliche Sexualität und Krebs finden Sie noch weitere Informationen.

Mit den besten Wünschen und freundlichem Gruss
Stefan Mamié

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