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Krise macht erfinderisch und solidarisch

Michèle Leuenberger-Morf

Eine helfende Hand beim Einkauf oder im Haushalt ist in der Coronakrise wichtiger denn je. Deshalb hat die Krebsliga beider Basel ein neues Angebot für besonders gefährdete Menschen lanciert. Michèle Leuenberger-Morf – Geschäftsführerin, CEO der Krebsliga beider Basel – wie ist diese Idee entstanden?

Normalerweise gehen krebsbetroffene Menschen, Angehörige oder Fachpersonen in unserem Begegnungszentrum «Haus der Krebsliga beider Basel» für Beratungen, Kurse und Veranstaltungen ein und aus. Wegen der Coronakrise haben wir das Zentrum relativ schnell am 16. März 2020 geschlossen; dies zum Schutze unserer Besucherinnen und Besucher. Einen offenen Betrieb konnten wir nicht mehr verantworten.

Trotz der vorübergehenden Schliessung des Zentrums wollten wir uns dennoch solidarisch gegenüber unseren Klientinnen und Klienten zeigen. Deshalb überlegten wir uns, wie wir Menschen, welche zur Risikogruppe gehören, auch zuhause unterstützen können. Wir fragten uns ganz konkret: Was brauchen sie in diesen Zeiten? Was würde ihnen das Leben in der Isolation erleichtern? Kurzerhand verwandelte die Leiterin des Begegnungszentrums –Carlyn Koudelka – gewisse Angebote für Menschen mit Krebs in Online-Kurse und sie kam auf die Idee, eine zusätzliche Dienstleistung anzubieten: «Wir kaufen für Sie ein und vieles mehr!»

Eine Einkaufshilfe für Menschen, die momentan zuhause bleiben sollten, gibt es bereits vielerorts. Was unterschiedet die Dienstleistung der Krebsliga beider Basel von anderen Einkaufshilfen?

Die Krebsliga hat die Möglichkeit, sehr individuell und flexibel auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen zu können. Somit tätigen wir im Rahmen des Dienstes Einkäufe oder holen Medikamente ab. Unser Vorteil dabei ist, dass es keine tagelangen Wartezeiten gibt, wie es momentan zum Beispiel bei den Heim-Lieferungen von Grossverteilern der Fall ist. Wir beschränken uns aber nicht nur auf die Unterstützung beim Einkaufen. Wir entsorgen auch Kleider oder Altglas, vermitteln Kontakte, organisieren Transporte oder gehen auch mit dem Hund spazieren. Überall dort, wo nötig und wo Handlungsbedarf besteht, bieten wir ganz individuell Hand an. Gerade bei Menschen, welche Hemmungen haben, immer wieder ihre Nachbarn um Unterstützung zu bitten, kann unser Service hilfreich sein. Als Organisation bieten wir eine professionelle Distanz, welche nützlich ist, um Hilfe anzunehmen.

Was uns dabei wirklich wichtig ist und was ich betonen möchte: Wir beschränken dieses Angebot für die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft nicht nur auf Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen. Alle Menschen – jung oder alt –, welche zur Risikogruppe gehören und sich vor dem Coronavirus schützen sollten, sollen davon profitieren können.

Seit dem 23. März 2020 ist das Angebot auf der Internetseite der Krebsliga beider Basel zu finden. Wer interessiert sich dafür?

Es freut uns, dass diese neuentwickelte Dienstleistung bereits von verschiedenen Seiten wahrgenommen und auf Anklang gestossen ist. Aus den Spitälern haben wir positive Rückmeldungen erhalten. Sie finden den Dienst für Menschen zuhause sehr nützlich.

Am Anfang benutzten vor allem unsere Klientinnen und Klienten das Angebot. Nach und nach machen nun aber auch Menschen mit anderen Vorerkrankungen oder Pensionierte davon Gebrauch. Das Angebot wird zurzeit etwas mehr im Kanton Basel-Landschaft nachgefragt; dies vielleicht aufgrund der grösseren Distanzen. Generell ist es schön zu sehen, dass die Leute sehr dankbar sind, wenn man ihnen hilft. Sie schätzen es sehr. Und wir sind dankbar, können wir uns in diesen unsicheren Zeiten solidarisch zeigen und helfen dürfen.

Neben den Kantonen Tessin, Genf und Waadt ist auch Basel-Stadt als Grenzstadt sehr stark von der Pandemie betroffen. Michèle Leuenberger-Morf – wie nehmen Sie die Stimmung in Basel wahr?

Das ist schwierig zu sagen. Es ist eine Mischung aus Angst und Zuversicht. Die Leute machen sich wegen der Ungewissheit und der raschen Verbreitung des Virus Sorgen und halten sich deshalb auch an die Massnahmen des Bundes; sie sehen aber auch, dass die Behörden und Institute damit umgehen können. Beeindruckt haben mich die Baslerinnen und Basler bei der Klatschaktion, als man eine Minute lang dem Spital- und Pflegepersonal applaudierte. Diese grosse Dankbarkeit und Solidarität konnte man in diesem Moment richtig spüren. Das war sehr berührend!

Besten Dank für dieses Gespräch und bleiben Sie weiterhin gesund!

Dieses Interview wurde am 8. April 2020 per Telefon geführt.

Anmeldung und Kontakt
Email: c.koudelka@klbb.ch Telefon: 061 319 99 87

Das Angebot ist kostenlos.

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