Nachdem Ihr Leberkrebs behandelt wurde, sind verschiedene Massnahmen für Sie möglich. Wir erklären Ihnen, was in der Nachsorge, während einer Rehabilitation und bei unterstützenden Behandlungen auf Sie zukommt. Zudem erklären wir Ihnen, was die häufigsten Beschwerden nach der Behandlung von Leberkrebs sind.
Wenn Sie Ihre Behandlung beendet haben, ist ein wichtiges Ziel , dass Sie sich erholen, von der Krebserkrankung selbst und von den anstrengenden Therapien. Zudem bekommen Sie von Ihrem Ärzteteam Termine für Nachsorgeuntersuchungen.
Was ist Nachsorge?
Bei der Nachsorge haben Sie verschiedene Untersuchungen. Ziel der Nachsorge ist, ein Rezidiv der Erkrankung frühzeitig zu entdecken. Rezidiv bedeutet, dass der Krebs zurückgekommen ist. Die Nachsorgeuntersuchungen finden regelmässig statt, anfangs häufiger und später seltener.
Wie läuft die Nachsorge bei Leberkrebs ab?
Konnte die Chirurgin oder der Chirurg den Tumor in Ihrer Leber entfernen, werden Sie nach Ende der Behandlung im ersten Jahr etwa alle drei Monate zu einer Nachsorgeuntersuchung eingeladen. In den folgenden Jahren werden Sie weniger häufig zu Nachsorgeuntersuchungen eingeladen.
Zu den Nachsorgeuntersuchungen gehören die körperliche Untersuchung, die Ultraschalluntersuchung und die Bestimmung von Tumormarkern in Ihrem Blut.
Nach fünf Jahren ohne auffälligen Befund müssen Sie meistens nicht mehr in die Nachsorge. Wahrscheinlich wird Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt dann die Früherkennung empfehlen.
Wenn Sie eine Transplantation hatten, übernimmt normalerweise das Transplantationszentrum die Nachsorge. Im ersten Jahr überwachen Sie die Ärztinnen und Ärzte auch nach der Transplantation sehr intensiv. Später müssen Sie seltener zur Nachsorge. Wie oft, ist abhängig von Ihrer Situation und Ihrem Gesundheitszustand.
Warum kommt nach der Nachsorge die Früherkennung?
Obwohl Sie bereits Leberkrebs hatten, ist es weiterhin möglich, dass Sie wieder an Leberkrebs erkranken. Ein Grund dafür kann sein, dass Sie beispielsweise eine Leberzirrhose haben.
Es ist sinnvoll, wenn Sie nach Ende der Nachsorge in eine regelmässige Früherkennung gehen. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, falls Sie keine Früherkennungsuntersuchungen im Anschluss an die Nachsorge haben.
Was muss ich tun, um einen Reha-Aufenthalt zu bekommen?
Sprechen Sie zunächst mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Sie oder er muss den Reha-Aufenthalt verordnen. Zudem muss sie oder er die Kostengutsprache bei der Krankenkasse beantragen. Bei einer Kostengutsprache willigt die Krankenkasse ein, die Kosten für eine Rehabilitation, kurz Reha, zu übernehmen.
Normalerweise schliesst ein Reha-Aufenthalt direkt an Ihren Aufenthalt im Spital an. Sprechen Sie deshalb frühzeitig mit Ihrem Ärzteteam darüber, wenn Sie nach der Behandlung im Spital in die Reha gehen möchten.
Bei einer Reha können Sie zwischen einer stationären und einer ambulanten Reha wählen:
Bei der stationären Reha werden Sie für einige Wochen in ein Reha-Spital oder eine Reha-Klinik eingewiesen.
Bei einer ambulanten Reha gehen Sie regelmässig zu Reha-Terminen, leben aber weiterhin zu Hause.
Beides kann für Sie Sinn machen. Wenn Sie sich direkt nach dem Spital noch unsicher fühlen oder Sie körperlich schwach sind, ist eine stationäre Reha vielleicht gut für Sie. Wenn Sie sich nach der Operation gut fühlen und wenn sie gerne zu Hause bleiben möchten, kann die ambulante Reha die richtige Wahl sein.
Stationär oder ambulant? Sie können das auch mit Ihrem Ärzteteam, dem Sozialdienst des Spitals oder den Beraterinnen und Beratern der kantonalen und regionalen Krebsligen besprechen.
Das Reha-Spital oder die Reha-Praxis müssen vom zuständigen Kanton anerkannt sein und auf der Spitalliste aufgeführt sein.
Viele Betroffene mit Leberkrebs verlieren vor und während der Behandlung Gewicht. Der Körper kann das einige Zeit auffangen und von gespeicherten Nährstoffen leben. Nach den Behandlungen sollen diese Speicher im Körper wieder aufgefüllt werden.
Bitten Sie unbedingt Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Hilfe, wenn Sie weiterhin Gewicht verlieren. Verschiedene Möglichkeiten können Ihnen helfen:
Essen Sie nach Absprache mit Ihrem Ärzteteam kalorienreich.
Die Ärztinnen und Ärzte können Ihnen spezielle Trinknahrung aus der Apotheke verschreiben, die sehr viele Kalorien und weitere Nährstoffe hat.
Vereinbaren Sie einen Termin bei einer Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsberater. Dafür brauchen Sie eine ärztliche Verordnung.
Die Ärztinnen und Ärzte können Ihnen Medikamente verschreiben, die Ihren Appetit anregen.
Die Ärztinnen und Ärzte können Ihnen Medikamente verschreiben, die gegen Durchfall oder bei Verstopfung helfen.
Lesen Sie auch die Broschüre «Ernährung bei Krebs». Ab Seite 12 finden Sie zahlreiche Tipps, was Sie bei einer Gewichtsabnahme tun können und welche Lebensmittel kalorienreich sind.
Es ist wichtig, dass Sie ausreichend Kalorien und Nährstoffe aufnehmen können. Dann erholt sich Ihr Körper von den Behandlungen.
Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen können den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.