Die Diagnose Synovialsarkom kam im Jahr 2013 – zwischen zwei Prüfungen im Tiermedizin-Studium. Sofort habe ich die zweite Prüfung abgesagt. Mir war klar, jetzt kommt etwas auf mich zu, was meine ganze Kraft braucht. Die Diagnose hat mich schockiert und ich hatte Angst. Ich war ja erst 22.
Der Tumor im Oberschenkel war so kompakt, dass er auf meinen Ischiasnerv gedrückt hat. Zum Glück. Ohne die Schmerzen wäre ich vielleicht nicht einmal zur Ärztin gegangen. Mein erster Gedanke war: Holt diesen Fremdkörper so schnell wie möglich raus. Bereits bei der Operation hat man den Bereich bestrahlt. Um kein Risiko einzugehen, habe ich danach auch eine Chemotherapie gemacht.
Das Gemeine ist: Als ich den Tumor hatte, plagten mich zwar Schmerzen, aber ich habe mich sonst gesund gefühlt. Während der Behandlung gings mir dann dreckig, mir war ständig übel nach der Chemotherapie. Auch Jahre danach ist mir noch schlecht geworden, wenn ich ins Inselspital zu einer Nachkontrolle musste.
Aufgetankt habe ich in meiner Freizeit vor allem bei meinem Pflegepferd Molinero. Mein Partner hat sich toll um mich gekümmert, mich zum Glück aber nicht behandelt, als wäre ich todkrank.
Als Folge der Behandlung ist ein Teil des Muskels weg und ich hinke leicht. Auf der rechten Seite hatte ich eine riesige Delle im Po, was mich optisch gestört, aber auch beim Sitzen geschmerzt hat. Deshalb liess ich mir Eigenfett in die Pobacke spritzen. Man sieht jetzt nur noch eine kleine Delle und einen mittlerweile helleren Fleck von der Bestrahlung.
Ich hätte vor der Therapie Eizellen entnehmen und einfrieren können für einen späteren Kinderwunsch. Doch den verspürte und verspüre ich nicht. Mit meinem medizinischen Hintergrund sehe ich das zudem pragmatisch: Meine Gene sollte ich nicht unbedingt weitergeben.