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BrustkrebsForschung

Marc: «Oft fühlte ich mich als hilfloser Begleiter»

22. September 2025

Katharinas Geschichte mit Brustkrebs (be-)trifft die ganze Familie. Auch für ihren Mann Marc war es eine herausfordernde Zeit. Wie er die Krankheit seiner Frau erlebte, was ihn besonders bewegte und wie er Kraft schöpfte.

«Als Katharina mir die Diagnose am Telefon mitteilte, wurde ich aus der Bahn geworfen: Verlustängste, Hilflosigkeit, Schmerz – alles auf einmal.»

Marc, wie hast du deine Rolle während Katharinas Krankheit erlebt?
Marc:
Mal war ich Prellbock, mal Motivator – oft einfach ein hilfloser Begleiter. Ich packe gerne an, aber hier konnte ich häufig einfach nur da sein. Das war manchmal kaum auszuhalten.

Was war besonders schwer?
Die Unsicherheit des Verlaufs, das Gefühl, nichts tun zu können. Und wenn doch, dann vielleicht das Falsche oder zu spät.

Wo hast du Kraft geschöpft?
Ablenkung fand ich bei der Arbeit und im Sport. Kraft gaben mir vor allem unsere Jungs, die die Dinge nicht nur dauernd schwernahmen. Und natürlich die guten Momente mit Katharina.

Wie hat sich dein Leben mit Katharinas Krankheit verändert?
Ich lebe heute achtsamer. Es muss nicht alles immer schneller, weiter, höher sein. Gemeinsame Zeit und bewusstes Geniessen sind wichtiger geworden. Ich bin rücksichtsvoller und mir der Vergänglichkeit bewusster. Und ich bin sehr dankbar, dass Katharina noch bei uns ist.

Wie hat sich eure Beziehung verändert?
Unsere Beziehung wurde geprüft – und nachhaltig gestärkt. Wir lassen uns mehr Freiheiten, freuen uns aber umso mehr über gemeinsame schöne Momente. Gespräche sind tiefer, ich nehme mehr Rücksicht auf Katharinas Energie und lasse auch mal «ds Füfi la grad sy».

Welche Momente haben dich besonders geprägt?
Als Katharina mir die Diagnose am Telefon mitteilte, wurde ich aus der Bahn geworfen: Verlustängste, Hilflosigkeit, Schmerz – alles auf einmal. Sie zu verlieren war noch nie so real. Besonders berührt hat mich ihre Stärke: Für unsere Jungs hat sie immer wieder die letzten Energiereserven hervorgeholt. Überwältigend war die Unterstützung aus dem Umfeld. Katharina führte eine Liste, wer Hilfe angeboten hatte – und bat gezielt darum. Es war immer jemand da. Alle hielten Wort.

Wie sah ein guter Tag inmitten der Krankheit aus?
Wenn Katharina ausreichend Energie für ein Spiel oder Gespräch hatte, war es ein guter Tag. Zum Glück waren diese nicht selten. Die anderen Tage habe ich mittlerweile fast vergessen.

Was kannst du anderen Angehörigen mitgeben?
Sprecht offen darüber, was euch bewegt. Sucht Menschen, die zuhören. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Nehmt Hilfe an. Viele Mitmenschen hören gerne zu und tragen mit. Das hilft enorm. 

Interview: Pia Schüpbach, Bild: Sophie Frei

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