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Anja: Stark für zwei

Anja und Kevin verbindet eine Liebe, die viel aushält. Denn Kevins gesundheitliche Probleme nach seiner Leukämie prägen auch Anjas Leben. Seit 15 Jahren. Manchmal wünschte sie sich, die Leute würden öfter fragen, wie es ihr geht.

Immer mal wieder liegt Kevin (34) auf der Intensivstation. Immer mal wieder bangt Anja (32) am Krankenbett um sein Leben. Die Geschichte der beiden geht ans Herz. Aber auch an die Nieren. Als sie einander kennenlernten, kämpfte er bereits mit den Folgen seiner Leukämie als Teenager. Seit seiner Stammzellen-Transplantation sind fast all seine Organe geschädigt. Das wusste Anja von Anfang an. Und doch konnte sie sich nicht vorstellen, worauf sie sich einlässt. «Das ist vielleicht das Geheimnis, wie ich die Sorgen um Kevin aushalte. Wir leben einfach unser Leben. Wenn eine Herausforderung kommt, meistern wir sie gemeinsam.»

Am besten hilft Anja, wenn sie sich «die Dinge von der Seele reden kann». Ob mit Freunden, Kollegen, mit Kevin oder mit einer Psychologin. Wenn sie könnte, würde sie Kevin gerne einen Teil seiner Schmerzen abnehmen. Es belastet sie, «nichts ändern zu können». Lange Zeit begleiteten Anja auch Verlustängste, bis sie zusammenbrach. Mit einer Psychologin arbeitete sie alles auf. «Aktuell weiss ich gar nicht, ob ich vor etwas Angst habe. Wir leben so intensiv. Da kann kommen, was will.»

Als Duo Motrade verarbeitet das Paar seine Geschichte mit Songs. Kevin schreibt in schlaflosen Nächten die Texte, Anja singt. In guten Zeiten reisen sie in andere Städte, gehen ein paar Minuten zusammen skaten oder einen halben Tag snowboarden. In schlechten Zeiten bleiben sie in ihrem Zweizimmer-Reich in Zürich mit Tonstudio neben der Küche.

«Ich wünschte mir mehr Sichtbarkeit für Angehörige»

Anja, 32
Angehörige

Me-Time? Anja schmunzelt. «Das ist die Arbeit.» Als Marketing-Managerin arbeitet sie 100 Prozent, oft sogar mehr: «Viele verstehen das nicht, aber ich arbeite mega gerne.» Kraft geben ihr zudem die Zeit mit Kevin und die Musik.

Manchmal hadert Anja damit, dass die Leute nur fragen, wie es Kevin geht. «Ich brauche niemanden, der mir sagt, wie toll ich alles mache. Aber mehr Sichtbarkeit, das würde ich mir wünschen. Vielen ist nicht bewusst, was Angehörige leisten.»

Text: Pia Schüpbach

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