«Ich lief vom Spital nach Hause und weinte nur», erinnert sich Zora Schiess an den Tag der Diagnose. In diesem Moment wusste die damals 46-jährige Aarauerin, dass ihr Partner, ihre Freunde und die Familie für sie da sein würden: «Ich war so dankbar für ihre Unterstützung. Ich wurde aufgefangen. Wir haben zusammen geweint und ich spürte, ich bin nicht allein. Das war unglaublich schön – diese Liebe hat mich getragen!»
Stiefel verleihen Superkräfte
Der Tumor war bereits gross und die Lymphknoten waren befallen. Alles musste schnell gehen. Zora Schiess wurde operiert, sie bekam Chemotherapie und Bestrahlung. Ihr standen viele Arzt- und Spitalbesuche bevor. Um sich den medizinischen Herausforderungen zu stellen, zog sie ganz bewusst ihre roten Stiefel an: «Die Stiefel gaben mir von Anfang an Superkräfte», erklärt sie lachend. Sie wurden zu ihrem ständigen Begleiter. Ob im Spital, in einer Beratung oder in der Praxis, die Stiefel wurden zu stillen Zeugen auf einer schwierigen Reise. Deshalb begann die Grafikerin, die Stiefel an verschiedenen Orten zu fotografieren (Verweis: siehe Bildgalerie). Noch heute zieht Zora Schiess zu wichtigen Terminen bewusst das rote Paar Stiefel an: «Wenn es ernst wird, dann sind sie dabei. Sie sind ein Teil von mir geworden.»


