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Martina – inflammatorischer Brustkrebs

Die Narbe hat über den Krebs gesiegt

Martina

Martina Bayer verdankte es dem Zufall, dass ihr Brustkrebs entdeckt wurde. Eigentlich wollte sie nur ein Rezept für Eisentabletten bei ihrer Gynäkologin holen. Zum Glück sei die Ärztin so aufmerksam gewesen. Die äusserlichen Symptome für den eher seltenen inflammatorischen (entzündlichen) Brustkrebs seien bei ihr nicht typisch gewesen, erzählt die junge Frau. Normalerweise sei die Brust dann feuerrot und ganz warm. «Bei mir sah es so aus, als hätte ich Abdrücke auf der Haut. Als ob ich einen zu engen BH getragen hatte.» Vom Verdacht der Ärztin bis zur Diagnose im Brust-Zentrum Zürich ging es schnell: Nach diversen Untersuchungen wurden mehrere Tumore in ihrer linken Brust und der Befall der Lymphen festgestellt. «Das war ein echter Schock. Am Anfang realisierte ich gar nicht, was los war.» Beim Erstgespräch mit der Gynäkologin im August 2017 fokussierte sie sich zuerst nur auf ihren damaligen Partner, der sie zu diesem Gespräch begleitete. «Erst als die Ärztin sagte, ich müsse eine Chemotherapie machen, erwachte ich schlagartig und erfasste die Tragweite des Befundes», erinnert sich die Martina Bayer an diesen schmerzlichen Moment zurück. «Erst da war mir klar: Ich habe Krebs.»

Seit 2011 lebt und arbeitet die IT-Spezialistin in der Schweiz. Ursprünglich stammt sie aus Wien. Dass sie diese Diagnose mit 33 Jahren nicht in ihrer Heimat bekam, wertet sie im Nachhinein als Vorteil: «Ich war froh, ist mir das Ganze nicht in einer so grossen Stadt wie Wien passiert. Hier in Zürich ist alles viel persönlicher und sehr organisiert. Ich hatte nie das Gefühl, ich sei eine von vielen Patientinnen. Ich wurde individuell und höchst professionell behandelt. Dafür bin ich meinen Ärzten und dem Pflegefachteam sehr dankbar.»

Da Martina Bayer über die Chemotherapie allerlei Schreckliches hörte, stellte sie sich auf eine intensive Zeit ein. Im Nachhinein bilanziert sie: «Es wurde mir schlimmer erzählt, als es dann effektiv war.» Natürlich sei es nicht angenehm, aber es sei machbar, wenn rundherum ein gutes Support-System mit Familie und Freunde vorhanden sei. Bei den heftigen Chemozyklen zu Beginn der Therapie kam beispielsweise ihre Mutter aus Wien zu ihr. Ihre Kopfhaare habe sie sich bewusst selber kurzgeschnitten, um sich seelische Verletzungen zu ersparen, wie sie selber sagt. Täglich machte sie Sport mit Ausdauertraining und achtete auf ihre Ernährung. Regelmässig ging sie in die psychoonkologische Beratung der Krebsliga Zürich, diese Gespräche unterstützten sie zusätzlich.

Die Chemotherapie zeigte ihre Wirkung. Bereits im Oktober waren die Tumore in ihrer Brust um die Hälfte geschrumpft. Dass ihr Körper gut auf die Therapie ansprach, beflügelte die junge Frau zum Weitermachen. «Immer am Donnerstag war ich für 3 bis 5 Stunden im Brust-Zentrum in der Therapie, anschliessend ging ich nach Hause. Am Freitag fühlte ich mich meistens schon wieder besser und konnte arbeiten.»

Wegen der besonders aggressiven Form des Krebses und auf Grund der späten Entdeckung konnten die Ärzte nicht brusterhaltend operieren. Darum wurde Martina Bayer im Februar 2018 die linke Brust entfernt. Seither wird sie oft gefragt, wie sie mit dieser körperlichen Veränderung zurechtkommt. «Ich bin ein willensstarker, positiv denkender Mensch. Damit konnte ich schon viele Hindernisse in meinem Leben meistern.» Für sie sei diese Narbe an der Brust wie ein Sieg über die Krankheit. «Ohne diese Narbe wäre ich nicht mehr da. Ich möchte allen Frauen Mut machen, welche ebenfalls die Brust amputieren müssen. Die Möglichkeiten, die man hat, sind vielfältig. Ich hätte nie geglaubt, dass das so gut kommt.» Für Martina Bayer sei das Leben vor der Therapie schon hervorragend gewesen, jetzt sei es aber noch besser! «Ich bin viel entspannter und zufriedener und dennoch gelingt es mir, meine Ziele zu erreichen und Spass am Leben zu haben.»

 

Mit einem befreundeten Fotografen hat Martina Bayer ästhetische Bilder von der Brust mit der Narbe machen lassen. Damit möchte sie anderen Frauen, welche in einer ähnlichen Situation stecken und einen Brustaufbau vor sich haben, Mut machen.

Martina Bayer: «Die Möglichkeiten, die man hat, sind vielfältig. Ich hätte nie geglaubt, dass das so gut kommt!»

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