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Schmerzen können fast immer gelindert werden

Zwei Drittel aller Krebskranken erleiden im Laufe der Erkrankung chronische Schmerzen, ein Drittel bleibt davon verschont. In 9 von 10 Fällen können die auftretenden Schmerzen durch eine medikamentöse Therapie gänzlich besiegt oder entscheidend gelindert werden.

Jede Krebspatientin und jeder Krebspatient hat Anspruch darauf, so schmerzfrei
wie möglich zu leben. Voraussetzung ist, dass Betroffene ihrem Behandlungsteam sagen, dass sie Schmerzen haben. Folgende Arten von Schmerzen werden unterschieden:

  • Direkte Schmerzen: Sie werden durch den Tumor ausgelöst, beispielsweise wenn er auf Nervenbahnen drückt.
  • Indirekte Schmerzen: Sie entstehen bei Komplikationen wie Infektionen oder als Folge von Behandlungen, beispielsweise Operationen.
  • Andere Schmerzen: Auch seelische Schmerzen und soziale Nöte können körperliche Schmerzen auslösen, die oft ebenso schwer wiegen.

Schmerzen sollten nie verschwiegen und einfach ausgehalten werden. Es ist wichtig, dass Schmerzen behandelt werden. Sonst können sie weitere Schmerzen auslösen und chronisch werden. Schmerzen schwächen und zermürben, rauben Kraft und Lebensmut.
 

Das können Sie tun, um gegen die Schmerzen vorzugehen

  • Teilen Sie Ihrem Behandlungsteam mit, dass Sie Schmerzen haben.
  • Versuchen Sie die Schmerzen genau zu beobachten und zu beschreiben. Dazu eignen sich ein Schmerztagebuch oder auch der Fragebogen zur Schmerzerfassung. Der behandelnde Arzt wird aufgrund Ihrer Angaben die Schmerztherapie Ihrer persönlichen Situation anpassen.
  • Die Entfernung oder Verkleinerung eines Tumors kann viele Schmerzen beheben oder lindern.
  • Die Möglichkeiten der Schmerztherapie haben sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt. Richtig eingesetzte Medikamente sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Schmerzlinderung.
  • Korrekte Einnahme der Medikamente: Befolgen Sie die Anweisungen Ihrer Ärztin und nehmen sie die Medikamente in der vorgeschriebenen Dosierung und zur vereinbarten Zeit.
  • Nicht medikamentöse Behandlung: Schmerzen können auch Ausdruck von Angst, Depression, Unsicherheit oder Schlaflosigkeit sein. Psychotherapie, Seelsorge, Familiengespräche, Körpertherapie, Kunst- und Ausdruckstherapie, aber auch das Aufarbeiten von materiellen Sorgen, können nebst der medikamentösen Behandlung eine wichtige Rolle spielen, um das Leiden zu lindern.
     

Es werden drei Stufen von Medikamente und weitere Substanzen eingesetzt.

  • Gewöhnliche Schmerzmittel (Analgetika), z.B. Aspirin oder Panadol
  • Schwach auf das zentrale Nervensystem wirkende Opioide, z.B. Codein
  • Stark wirkende Opioide und Opiate, z.B. Morphin
  • Hilfssubstanzen, z.B. Antidepressiva, entspannende Mittel
  • Nicht medikamentöse Schmerzbehandlung (Wickel, Lagerung, Entspannungstechniken, Musik usw.)

Schmerzen werden sehr unterschiedlich erlebt. Sie sind eine individuelle und subjektive Erfahrung. Schmerzen sind häufig der Grund, weshalb Betroffene medizinische Hilfe suchen. Akute Schmerzen erfüllen eine sinnvolle Aufgabe: Sie warnen vor drohender Gewebeschädigung oder zeigen eine drohende Krankheit an. Die Ärzte in der Antike nannten den akuten Schmerz deshalb den "bellenden Wachhund der Gesundheit". Anders die chronischen Schmerzen: Sie haben keine Warnfunktion mehr, sondern sind meist die Folge einer bestehenden Grundkrankheit. Bei den sogenannten Krebsschmerzen ist es oft nicht der Tumor selber, sondern seine Auswirkungen auf das umliegende Gewebe, das Schmerzen verursacht. Chronische Schmerzen können und sollen behandelt werden. Unbehandelte chronische Schmerzen zermürben und schwächen. Sie absorbieren Kräfte, die von den Betroffenen dringend gebraucht werden.

Für die moderne Schmerztherapie hat die Weltgesundheitsorganisation WHO klare Richtlinien aufgestellt:

Bis eine befriedigende Schmerzlinderung erreicht ist, sollten die Medikamente über den normalen Weg der Nahrungsaufnahme (oral, über den Mund) verabreicht
werden.

Die Schmerzmedikamente sollten regelmässig verabreicht werden, das heisst bevor die Schmerzen wieder auftreten oder unerträglich stark werden.
Die Verabreichung folgt einem dreistufigen Therapieschema, welches die Medikamente gemäss ihrer Wirkung in unterschiedliche Substanzklassen einteilt. Ausgangspunkt jeder Schmerztherapie ist eine gute Schmerzerfassung. Unser Fragebogen möchte Ihnen helfen, Ihre Schmerzen besser zu beobachten und zu beschreiben.

Von Fall zu Fall muss individuell abgeklärt werden, welche Medikamente am geeignetsten sind und möglichst wenig Nebenwirkungen verursachen. Ist eine gute Schmerzlinderung erreicht, müssen die Medikamente in dieser Kombination und Dosierung regelmässig eingenommen werden. Zusätzlich können auch noch Behandlungsmethoden wie zum Beispiel Akupunktur, Hypnose, Massage etc. eingesetzt werden.

Es gibt Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure (Aspirin®, Alkacyl®), Paracetamol (Panadol®, Dafalgan®) und nicht-steroidale Entzündungshemmer (Brufen®, Ponstan®). Diese Präparate sind erfolgreiche Schmerzkiller, wenn sie gemäss Verordnung eingenommen werden. In vielen Fällen ist es aber notwendig, stärkere, meist opiathaltige Medikamente zu verordnen. Es gibt heute eine Anzahl gut
verträglicher Opiate mit einer Wirkungsdauer von zwölf Stunden oder, als Depot-Pflaster aufgeklebt, sogar von bis zu drei Tagen.

Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass es bei regelmässiger Einnahme von Schmerzmedikamenten nur äusserst selten zu einer Abhängigkeit kommt (Wahrscheinlichkeit unter 1% bei Opiattherapien). Die regelmässige Einnahme der wirksamen Substanzen als Tabletten oder die kontinuierliche Aufnahme über die Haut (Pflaster), haben keine berauschende Wirkung und machen nicht süchtig. Daher können Opiate auch jederzeit durch stufenweise Dosisreduktion wieder abgesetzt werden.

Entzündungshemmende Medikamente (Aspirin®, Alkacyl®, Brufen®, Voltaren®) verursachen oft Magenprobleme. Eine medikamentöse Tumortherapie kann die Symptome noch verstärken. Nehmen Sie die Medikamente mit oder nach der Mahlzeit, jedoch nie auf nüchternen Magen ein. Essen Sie langsam und trinken Sie zwischen den Mahlzeiten viel Tee.

Bei der Einnahme von Opiaten sollte einer Verstopfung systematisch vorgebeugt werden. Achten Sie auf ballaststoffreiche Ernährung und trinken Sie ausreichend Tee zwischen den Mahlzeiten. Auch Bewegung hilft gegen Verstopfung. Gewisse Opiate können anfänglich Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit verursachen. Dagegen wird Ihnen der Arzt ebenfalls ein Medikament verschreiben. Die Symptome
klingen nach 3 - 5 Tagen ab.

Beim Auftreten von Beschwerden und vermuteten Nebenwirkungen fragen Sie die Pflegenden, die behandelnde Ärztin oder den Apotheker um Rat.

Nimmt man ein Schmerzmittel erst dann ein, wenn die Schmerzen unerträglich stark werden, benötigt der Körper höhere Dosen, um den gleichen schmerzstillenden Effekt zu erzielen wie bei der Einnahme nach einem festen Zeitschema. Mit höheren Dosen steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen. Zudem besteht die Gefahr, dass man eine Schmerzmittel-Abhängigkeit entwickelt, da durch das starke Schmerzempfinden und die anschliessende Linderung ein Verlangen nach dem Medikament geweckt wird.

Wir bieten Ihnen verschiedene Audiokassetten als MP3-Dateien zum Herunterladen an. Der Sprecher führt Sie sanft und mit harmonisierender Querflötenbegleitung über die Selbstwahrnehmung in die Entspannung. Diese Art der Selbsthypnose kann das Schmerzgefühl verändern und zum Teil sogar auflösen. Die Kassette ist eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen Schmerztherapie.

Bitte lesen Sie den Begleittext «Erst lesen – dann hören» aufmerksam durch, bevor Sie die Audiofiles das erste Mal hören. Er führt in die Methode ein und erläutert den optimalen Umgang mit den Audio-Dateien.

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