Die Idee der Kanji-Perlen stammt ursprünglich aus Holland.
Text: Joëlle Beeler / Fotos: zvg
Adrianna war acht Jahre alt, als sie die Diagnose Leukämie bekam. Die Krebsliga Waadt hat sie und ihre Familie über Jahre begleitet. Auf der pädiatrisch-onkologischen Abteilung des Waadtländer Universitätsspitals (CHUV) war Adrianna eines der ersten Kinder, das während seiner Behandlung Perlen für ein Collier sammeln konnte. «Jede Perle hat ihre eigene Bedeutung», erzählt Adrianna. «Für eine Chemotherapie hat die Perle aussen einen orangen und innen einen grünen Kreis. Wenn ich notfallmässig ins Spital musste, bekam ich eine Perle in den Farben eines Regenbogens.»
Herzensprojekt für Kinder
Die Kanji-Perlen zeichnen den Weg, den das Kind während seiner Erkrankung zurückgelegt hat. Sie werden im Spital oder auch für zu Hause abgegeben. Laut der Geschäftsführerin der Krebsliga Waadt, Chantal Diserens, hat ein Kanji-Collier einen grossen symbolischen Stellenwert: «Eine Krebsdiagnose bei einem Kind bringt so viel Schmerz, Leid und Veränderungen mit sich. Mit den Perlen hoffen wir, ihnen ein bisschen Unterstützung zu geben.»
Adrianna ist heute 19 Jahre alt und gesund. Wenn sie auf die Zeit ihrer dreijährigen Behandlung zurückblickt, meint sie: «Mit den Perlen ist es nicht besser gegangen, der Schmerz war immer noch da. Aber für mich waren sie damals ein echtes Geschenk am Ende jeder Untersuchung: Uff, ich habe wieder etwas bewältigt.» Noch heute sind die Perlen für sie wichtig: «Das Collier zeigt mir, was ich alles geschafft habe. Das gibt mir Mut. Dann meistere ich meine Herausforderungen von heute mit links!»