Die Behandlung von Gebärmutterhalskrebs besteht meistens aus mehreren Therapien über einen längeren Zeitraum. Die häufigsten Therapien sind Operation, Radiochemotherapie und Medikamente.
Bei Gebärmutterhalskrebs oder bei Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Sie werden in den folgenden Abschnitten kurz erklärt.
Operation ohne Gebärmutterentfernung: Konisation
Bei der Konisation schneidet die Ärztin oder der Arzt ein kegelförmiges Gewebestück aus dem Gebärmutterhals heraus. Der Eingriff dauert etwa eine halbe Stunde und kann ambulant gemacht werden. Sie können danach wieder nach Hause gehen.
Für diese kurze Operation bekommen Sie eine kurze Narkose oder eine örtliche Betäubung. Die Ärztin schneidet dann ein kegelförmiges Gewebestück aus dem Gebärmutterhals heraus. Das macht sie entweder mit einem Laserstrahl, mit einer elektrischen Schlinge oder einem Messer. Zusätzlich schabt sie die Gebärmutterschleimhaut im Bereich des Gebärmutterhalses aus.
Das entnommene Gewebe lässt die Ärztin anschliessend im Labor untersuchen. Konnte die Ärztin die Vorstufen vollständig entfernen, brauchen Sie in den meisten Fällen keine weitere Therapie. Auch bei sehr frühen Formen von Gebärmutterhalskrebs brauchen Sie in den meisten Fällen keine weitere Behandlung, wenn die Ärztin die Erkrankung mit der Konisation vollständig entfernen konnte.
Nach der Konisation sollten Sie drei bis vier Wochen lang auf Schwimmen, Vollbäder, Saunabesuche, Tampons und Geschlechtsverkehr verzichten.
Bei stärkeren Blutungen sollten Sie sofort zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen.
Nach der Konisation können Sie leichte Schmerzen oder Blutungen bekommen. Nach etwa einer Woche wird der Wundschorf abgestossen. Dann können Sie erneut leichte Blutungen oder rötlichen Ausfluss bekommen.
Selten können Sie langfristig eine Verengung oder Vernarbung des äusseren Muttermunds bekommen.
Ihr Gebärmutterhals wird durch eine Konisation geschwächt. Deshalb haben Sie bei einer späteren Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt.
Operation ohne Gebärmutterentfernung: Trachelektomie
Bei der sogenannten Trachelektomie entfernt die Ärztin oder der Arzt einen Teil Ihres Gebärmutterhalses. Für diese Operation bekommen Sie eine Vollnarkose. Deshalb müssen Sie dafür in ein Spital gehen.
Bei der einfachen Trachelektomie entfernt die Ärztin einen Teil des Gebärmutterhalses. Diese Methode heisst auch Zervixamputation.
Bei der radikalen Trachelektomie entfernt die Ärztin einen Teil des Gebärmutterhalses, des Halteapparats der Gebärmutter sowie einen Teil der Vagina.
Den inneren Muttermund verbindet die Ärztin mit der restlichen Vagina. Mit einem Bändchen verschliesst sie dann den Muttermund fast vollständig.
Nach der Trachelektomie können Sie Blutungen oder eine Infektion bekommen. Wurden Ihnen Lymphknoten entfernt, können Sie ein Lymphödem bekommen.
Nach einer Trachelektomie sollten Sie mehrere Monate warten, bevor Sie schwanger werden. Das Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt ist erhöht. Eine Schwangerschaft nach der Trachelektomie zählt als Risikoschwangerschaft. Für die Geburt ist ein Kaiserschnitt nötig.
Operation mit Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)
In frühen Krankheitsstadien lässt sich Gebärmutterhalskrebs heilen, wenn die Gebärmutter entfernt wird. Diese Operation heisst in der Fachsprache Hysterektomie.
Nach der Operation dauert es einige Wochen, bis Sie sich körperlich wieder fit fühlen. Wie lange Sie die Folgen der Operation spüren, hängt unter anderem davon ab, wie gross der Eingriff war.
Die Chirurgin oder der Chirurg muss mit Ihnen im Vorgespräch besprechen, wie umfangreich die Operation voraussichtlich sein wird beziehungsweise welche Organe sie zusätzlich zur Gebärmutter unter Umständen entfernen muss.
Lesen Sie mehr zu Operationen bei Krebs allgemein.
Wie umfangreich die Operation ausfällt und wie lange sie dauert, hängt von der Art und der Lage des Tumors ab sowie vom Krankheitsstadium. Manchmal muss die Chirurgin oder der Chirurg neben der Gebärmutter zusätzlich Organe und Gewebe ganz oder teilweise entfernen:
den Halteapparat mit den Haltebändern der Gebärmutter,
die Lymphknoten entlang der Beckenvenen und/oder der grossen Bauchvene/-arterie,
den oberen Teil der Vagina,
beide Eileiter,
eventuell beide Eierstöcke.
Während der Operation prüft die Chirurgin, ob sich der Krebs auf die Blase oder den Darm ausgebreitet hat. Ist dies der Fall, muss sie eventuell auch Teile dieser Organe entfernen.
Es gibt unterschiedliche chirurgische Verfahren, um die Gebärmutter zu entfernen. Beim Gebärmutterhalskrebs macht die Chirurgin meistens einen sogenannten Bauchschnitt (Laparotomie). Dabei öffnet die Chirurgin den Bauch mit einem Schnitt am Unterbauch.
Je nachdem, ob die Chirurgin zusätzlich Lymphknoten entfernen muss, geht der Schnitt vom Schambein zum Nabel oder bis nahe ans Brustbein. Auch Kombinationen zwischen Bauchschnitt und Bauchspiegelung (siehe unten) sind möglich.
Die Chirurgin wird Ihnen im Vorgespräch sagen, welches chirurgische Verfahren bei Ihnen am besten ist.
Manchmal macht die Chirurgin eine Operation per Bauchspiegelung. Das heisst in der Fachsprache Laparoskopie und wird auch «Schlüsselloch-Chirurgie» genannt.
Dabei macht die Chirurgin kleine Schnitte im Bereich des Nabels und oberhalb des Schambeins. Durch diese Schnitte führt sie dann eine Kamera und weitere Arbeitsinstrumente ein. Die Chirurgin überblickt den Operationsbereich und die Führung der Instrumente auf einem Bildschirm. Bei der roboterassistierten Chirurgie werden die Instrumente nicht direkt durch die Chirurgin gesteuert, sondern über einen Roboter.
Die Gebärmutter entfernt die Chirurgin meistens über die Vagina. Ist die Gebärmutter dafür zu gross, muss die Chirurgin zusätzlich einen Bauchschnitt machen.
Durch den ganzen Körper zieht sich ein dichtes Netz von Lymphgefässen. Sie transportieren die Lymphe. Die Lymphe ist eine Flüssigkeit, die Gewebe und Organe durch- und umfliesst. Die Lymphknoten sind Filterstationen für die Lymphe.
Manchmal gelangen Krebszellen in die benachbarten Lymphknoten. Häufig entfernt die Chirurgin zu Beginn der Operation deshalb die sogenannten Wächterlymphknoten. Die Wächterlymphknoten sind die ersten Lymphknoten, in die Krebszellen streuen, wenn sie sich vom Gebärmutterhals ausbreiten. Eventuell entfernt die Chirurgin zusätzlich Lymphknoten im Beckenbereich, entlang der Hohlvene oder der Hauptschlagader.
Die entnommenen Lymphknoten lässt die Chirurgin auf Krebszellen untersuchen. Wenn keine Krebszellen gefunden werden, führt sie die Operation fort. Werden Krebszellen gefunden, bricht sie die Operation ab. Stattdessen empfiehlt die Chirurgin eine Strahlentherapie oder eine Radiochemotherapie (siehe unten).
Lymphödeme sind Schwellungen. Sie entstehen, wenn sich die Lymphe staut. Nach der chirurgischen Entfernung von Lymphknoten und der Durchtrennung von Lymphbahnen kann die Lymphe manchmal nicht mehr ausreichend abfliessen.
Nach einer Operation bei Gebärmutterhalskrebs bilden sich manchmal Lymphödeme im Unterbauch, in der Leiste oder in den Beinen. Das Risiko für ein Lymphödem ist höher, wenn Sie nach der Operation zusätzlich eine Strahlentherapie erhalten.
Lesen Sie mehr zu Lymphödemen und wie Sie ein Lymphödem erkennen können.
Im Becken liegen die Organe sehr nahe beieinander. Durch die Operation werden möglicherweise Ihre Harnorgane gereizt und deren Nerven beeinträchtigt. Das kann dazu führen, dass Sie nach der Operation eine gewisse Zeit ungewollt Urin verlieren. In der Fachsprache heisst das Harninkontinenz.
Bei den meisten Betroffenen verschwindet diese Inkontinenz nach einigen Tagen oder Wochen. Sollte dies nicht der Fall sein, lassen Sie sich ärztlich beraten: Harninkontinenz ist behandelbar.
Falls der Tumor in den Darm einwächst, kann ein (eventuell vorübergehender) künstlicher Darmausgang nötig sein.
Wurde Ihnen die Gebärmutter entfernt, können Sie nicht mehr schwanger werden. Die Periode bleibt aus.
Falls Sie noch nicht in den Wechseljahren waren und Ihnen zusätzlich die Eierstöcke entfernt werden mussten, treten die Wechseljahre sofort ein.
Lesen Sie mehr zu den Wechseljahren und was Sie gegen Nebenwirkungen tun können.
Rein körperlich gesehen, schränkt eine Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken das sexuelle Empfinden nicht ein. Selbst wenn die Vagina etwas gekürzt werden muss, sind die für das sexuelle Lustempfinden wichtigen Bereiche genauso funktionsfähig wie vorher. Sie können weiterhin einen Orgasmus bekommen.
Bei Gebärmutterhalskrebs werden Strahlentherapie (Radiotherapie, siehe unten) und Chemotherapie (siehe unten) meistens kombiniert. Bei einer solchen Radiochemotherapie erhalten Sie Medikamente, welche die Krebszellen empfindlicher für die anschliessende Strahlentherapie machen.
Die Dosis der Chemotherapie-Medikamente ist geringer als bei einer «normalen» Chemo. Die Nebenwirkungen einer kombinierten Radiochemotherapie sind aber meistens stärker als bei einer alleinigen Chemo- oder Strahlentherapie.
Manchmal ist die Erkrankung bereits fortgeschritten. Vielleicht ist der Tumor sehr gross und hat beispielsweise die Vagina, den Gebärmutter-Halteapparat oder die Beckenlymphknoten befallen. Sie bräuchten dann nach der Operation eine zusätzliche Radiochemotherapie.
Die Kombination von Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie führt zu vielen Nebenwirkungen. In diesem Fall verzichtet die Ärztin oder der Arzt meistens auf eine Operation. Gut zu wissen: Mit einer alleinigen Radiochemotherapie ist trotzdem eine Heilung möglich.
Strahlentherapie bei Gebärmutterhalskrebs
Eine Strahlentherapie (Radiotherapie) schädigt vor allem die Krebszellen, sodass diese absterben. Die Strahlen treffen auch auf gesunde Zellen. Betroffenes Gewebe erholt sich meistens wieder, wenn der Körper nach der Therapie neue, gesunde Zellen bildet.
Eine Strahlentherapie besteht aus mehreren Sitzungen. Deshalb gehen Sie mehrmals pro Woche während mehreren Wochen zu einer solchen Sitzung. Danach können Sie wieder nach Hause gehen. Die Bestrahlung selbst dauert nur wenige Minuten. Allerdings benötigen die Vorbereitungen etwas Zeit.
Man unterscheidet bei Gebärmutterhalskrebs zwei Formen von Strahlentherapien: die vaginale Bestrahlung (von innen) und die Bestrahlung durch die Bauchdecke (von aussen).
Dafür werden zylinderförmige Röhrchen (Applikatoren) entweder in den oberen Bereich der Vagina, direkt in den Gebärmutterhals oder in die Gebärmutterhöhle eingelegt. Für das Einlegen bekommen Sie eventuell eine kurze Narkose.
Bei der eigentlichen Strahlentherapie werden diese Röhrchen radioaktiv beladen. Die Strahlenquelle verbleibt dabei nur kurze Zeit im Körper und wird danach wieder entfernt. Die Röhrchen hingegen dienen als eine Art «Führungshülse» und verbleiben während der Behandlungsdauer in Ihrem Körper.
Bei der Bestrahlung durch die Bauchdecke befindet sich die Strahlenquelle ausserhalb des Körpers. Die Strahlen werden durch die Haut auf das befallene Gewebe und die umliegenden Lymphknoten gerichtet.
Das Bestrahlungsfeld wird vor der Bestrahlung mithilfe einer Computertomografie ausgemessen und markiert.
Bei einer Strahlentherapie der Vagina, des Beckens oder des Bauchraums können Sie Nebenwirkungen bekommen. Häufige Nebenwirkungen bei einer Strahlentherapie gegen Gebärmutterhalskrebs sind:
Rötungen und Reizungen der Scheidenschleimhaut (Trockenheit, Entzündungen und Pilzinfekte, Vernarbung); vor allem nach einer vaginalen Bestrahlung.
Trockenheit oder Rötung der bestrahlten Haut (ähnlich einem Sonnenbrand) nach einer Bestrahlung durch die Bauchdecke.
Die Sexualität ist beeinträchtigt; beispielsweise wegen Schmerzen oder Lustlosigkeit.
Die Eierstöcke und/oder die Gebärmutter werden geschädigt. Das hat eventuell Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.
Die Harnwege sind gereizt: Sie haben Beschwerden beim Wasserlösen oder leiden an Harninkontinenz.
Magen oder Darm sind gereizt: Sie haben Durchfall, Bauchkrämpfe oder Übelkeit.
Nach dem Ende der Strahlentherapie klingen viele Beschwerden wieder ab. Manche Betroffene haben allerdings weiterhin Probleme mit der Schleimhaut der Vagina. Sie wird durch die Bestrahlung gereizt. Dadurch kann die Schleimhaut trockener, berührungsempfindlicher, verletzbarer und anfälliger für Infektionen werden.
Bleibt die Vagina über längere Zeit trocken und empfindlich, kann Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt befeuchtende Gels oder Salben verordnen.
Ihr Behandlungsteam gibt Ihnen Tipps zur Pflege. Besonders im ersten Jahr nach Abschluss der Behandlung ist eine regelmässige Pflege wichtig. Hierfür werden Ihnen spezielle Cremes verordnet.
Ebenfalls wichtig ist die regelmässige Dehnung der Vagina mit entsprechenden Hilfsmitteln. Sie werden Dilatatoren genannt und verhindern ein narbiges Schrumpfen der Vagina. Durch die regelmässige Dehnung bleiben die Weite und die Elastizität der Vagina besser erhalten. Dies ist erforderlich, damit Sie weiterhin vaginalen Geschlechtsverkehr haben können. Und dass die Frauenärztin vaginale Untersuchungen bei Ihnen während der Nachsorgeuntersuchungen durchführen kann.
Chemotherapie bei Gebärmutterhalskrebs
Eine Chemotherapie wird im Alltag «Chemo» genannt. Die Medikamente einer Chemo heissen Zytostatika. Sie verhindern, dass Krebszellen sich teilen und vermehren können. Die Medikamente gelangen über die Blutgefässe in den gesamten Körper und bekämpfen die Krebszellen. Die Chemotherapie beeinträchtigt auch gesunde Zellen, sodass Sie mit Nebenwirkungen rechnen müssen.
Die Chemotherapie ist in Zyklen aufgeteilt. Ein Zyklus besteht aus einer bestimmten Behandlungsdauer und einer darauffolgenden Pause. Eine Chemo besteht aus mehreren Zyklen. In den Pausen können Sie sich erholen.
Die Medikamente erhalten Sie ambulant. Sie bleiben nur einige Stunden im Spital oder in der Praxis und können danach wieder nach Hause gehen. Die Medikamente werden Ihnen per Infusion in eine Vene gespritzt.
Die Nebenwirkungen hängen davon ab, welche Medikamente Sie bekommen und in welcher Dosis. Ihre Ärztin wird Ihnen sagen, auf welche Nebenwirkungen Sie besonders achten müssen.
Häufige Nebenwirkungen einer Chemotherapie gegen Gebärmutterhalskrebs sind:
Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue),
Magen- und Darmbeschwerden (wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall),
allergische Reaktionen oder Fieber,
trockene oder entzündete Schleimhäute,
erhöhtes Infektionsrisiko,
gestörte Blutgerinnung: Wenn Sie sich verletzen, bluten Sie stärker und länger als früher,
Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit,
Haut- und Nagelveränderungen,
Nervenschäden, die Sie zum Beispiel als Kribbeln, Taubheit oder Schmerzen in Händen und Füssen merken,
Haarausfall,
Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwerhörigkeit.
Viele dieser Nebenwirkungen sind vorübergehend und können mit Medikamenten gelindert werden. Ihr Behandlungsteam wird Sie beraten. Einige Nebenwirkungen können allerdings länger anhalten oder bleiben bestehen.
Ein gut funktionierendes Immunsystem erkennt «Eindringlinge» wie Viren, Bakterien oder Pilze und beseitigt sie. Da eine Krebszelle einer gesunden Zelle sehr ähnlich sein kann, wird sie vom körpereigenen Abwehrsystem nicht immer als Fremdkörper erkannt. Bei einer Immuntherapie helfen die Medikamente dem körpereigenen Abwehrsystem, die Krebszellen zu erkennen und selbst zu bekämpfen.
Bei Gebärmutterhalskrebs wird die Immuntherapie manchmal mit einer Strahlentherapie kombiniert.
Eine Immuntherapie kann zu Entzündungen im Körper führen. Davon können alle Organe oder Gewebe betroffen sein wie beispielsweise die Lunge, die Leber, die Nieren oder die Schilddrüse.
Häufige Nebenwirkungen bei einer Immuntherapie gegen Gebärmutterhalskrebs sind:
Müdigkeit und Erschöpfung,
Hautausschläge und Juckreiz,
Magen-Darm-Beschwerden (wie Übelkeit, Durchfall oder eine Entzündung des Dickdarms),
Appetitverlust,
Gelenkschmerzen,
eine erhöhte Körpertemperatur.
Ihr Behandlungsteam wird Sie informieren, worauf Sie besonders achten müssen und was Sie gegen Nebenwirkungen tun können.
Zielgerichtete Therapien sind Medikamente. Sie werden Ihnen als Infusion verabreicht. Manchmal werden die Medikamente mit einer Chemotherapie oder einer Immuntherapie kombiniert. Eventuell erhalten Sie die zielgerichtete Therapie auch noch nach Abschluss einer Chemotherapie in regelmässigen Abständen. Dann wird das Erhaltungstherapie genannt.
Die Wirkstoffe zielgerichteter Therapien bremsen das Wachstum oder den Stoffwechsel von Krebszellen. Oder sie sorgen dafür, dass die Krebszellen schneller absterben. Manche Medikamente aktivieren dabei gleichzeitig bestimmte Zellen des Immunsystems, damit diese die Krebszellen bekämpfen. Gesunde Zellen werden dabei nicht angegriffen.
Häufige Nebenwirkungen einer zielgerichteten Therapie gegen Gebärmutterhalskrebs sind:
Bluthochdruck,
Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue),
Gefühl von Schwäche oder Kraftlosigkeit,
Magen-Darm-Probleme wie Durchfall oder Appetitlosigkeit,
Komplementärmedizinische Verfahren können helfen, während und nach einer Krebstherapie das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Sie können Nebenwirkungen erträglicher machen. Gegen die Krankheit selbst sind sie wirkungslos.
Palliative Care meint die umfassende Betreuung von Betroffenen, die an einem fortschreitenden oder unheilbaren Gebärmutterhalskrebs leiden.
Das Behandlungsteam versucht dann, das Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern und Beschwerden zu lindern. Das Ziel ist, dass Sie möglichst lange eine gute Lebensqualität haben.
Entscheidend für die Wahl des Angebots sind unter anderem Ihr Gesundheitszustand und Ihre Bedürfnisse: zu Hause mit Unterstützung eines mobilen Palliativdienstes oder der Onko-Spitex, auf einer Palliativ-Abteilung im Spital, in einem Hospiz oder in einem Pflegeheim.
Diese Dokumente werden nur dann berücksichtigt, wenn Sie urteilsunfähig sind. Urteilsunfähig sind Sie, wenn Sie die Folgen Ihrer Entscheidungen nicht mehr beurteilen können. Beim Verfassen eines Vorsorgeauftrags oder einer Patientenverfügung müssen Sie urteilsfähig sein.
Manchmal sind Krebsbetroffene nicht mehr in der Lage, ihre persönlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten zu regeln. Für diesen Fall können Sie eine oder mehrere Vertretungspersonen bestimmen. Dieses Vertretungsrecht kann alle oder nur einzelne Angelegenheiten betreffen (zum Beispiel Post öffnen, Bankgeschäfte erledigen).
Ein Vorsorgeauftrag muss handschriftlich verfasst werden. Ist dies nicht möglich, muss er von einem Notar beurkundet werden.
Damit medizinische Entscheidungen nach Ihrem Willen getroffen werden können, ist eine Patientenverfügung sinnvoll. Diese Verfügung verschafft Ihnen, den Angehörigen und dem Behandlungsteam Klarheit darüber, was Sie an Ihrem Lebensende wollen, und vor allem auch, was Sie nicht wollen.
Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen können den Dienst unter der Woche per Telefon, E-Mail, Chat oder WhatsApp von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.