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KrebsligaÜber KrebsKrebsarten von A bis ZUmgang mit Nebenwirkungen

Umgang mit Nebenwirkungen

Eine Krebsbehandlung kann unerwünschte Wirkungen verursachen. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird dafür der Begriff «Nebenwirkungen» verwendet.

Ob und in welcher Form solche Nebenwirkungen auftreten und wie stark sie sind, ist individuell sehr verschieden. Es gibt Nebenwirkungen, die während einer Therapie auftreten und nach Beendigung der Therapie abklingen. Andere Nebenwirkungen machen sich erst nach Abschluss einer Therapie bemerkbar.

Üblicherweise wird Ihnen ein Merkblatt zur Therapie, zu den möglichen Nebenwirkungen und zum Umgang damit abgegeben. Diese Informationen sind aber manchmal schwierig zu verstehen. Zögern Sie nicht, bei Unklarheiten nachzufragen oder ein solches Merkblatt zu verlangen, wenn Sie keines bekommen haben.

Wichtig zu wissen: Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, bevor Sie zu selbst gewählten Produkten greifen. Das gilt auch für Salben, komplementärmedizinische Medikamente und Ähnliches. Auch wenn diese «natürlich» sind oder harmlos erscheinen, könnten sie die Therapie und die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. Ihr Behandlungsteam wird Sie gerne beraten, wenn Sie komplementärmedizinische Massnahmen wünschen.

Was tun bei Beschwerden? 

Die unkontrollierte Vermehrung von Myelomzellen sowie die Therapien können zu Schmerzen und anderen Beschwerden führen.

Die häufigsten Beschwerden bei einem Multiplen Myelom sind Knochenschmerzen. Viele Betroffene leiden an Schmerzen im Rücken oder an den Rippen. Die Knochen sind nicht mehr so stabil wie früher. Deswegen erhöht sich die Gefahr, dass Ihre Knochen brechen.

Wenden Sie sich bei Beschwerden an Ihr Behandlungsteam. Das ist besonders wichtig bei Lähmungen oder Gefühlsstörungen. Es sind verschiedene Massnahmen möglich:

Es ist wichtig, dass Sie Ihre Schmerzen nicht stillschweigend hinnehmen und unnötig leiden, sondern sich an Ihr Behandlungsteam wenden. Es gibt sehr gut ausgebildetes Personal, welches auf die Schmerzbehandlung bei Krebs spezialisiert ist. In der Broschüre «Schmerzen bei Krebs und ihre Behandlung» finden Sie ausführliche Informationen zum Thema.

Wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen stark sinkt, erhalten die Organe nicht mehr genügend Sauerstoff. Viele Betroffene fühlen sich erschöpft.

Suchen Sie bei akuten Beschwerden wie plötzlicher Atemnot, Herzrasen, Schwindelgefühl unverzüglich Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf. Bei leichteren Symptomen helfen Ihnen eventuell folgende Tipps:

  • Überanstrengen Sie sich nicht und gönnen Sie sich vermehrt Ruhepausen.
  • Beanspruchen Sie Hilfe für Tätigkeiten, die Sie ermüden. Erlauben Sie sich, genug zu schlafen.
  • Leichte körperliche Aktivitäten können Ihnen guttun.
  • Beachten Sie die Hinweise in der Krebsliga-Broschüre «Fatigue bei Krebs».

Sind die Nerven geschädigt, spüren Sie vielleicht ein Kribbeln, Missempfindungen, Schmerzen oder ein Taubheitsgefühl an Händen und Füssen. Manchmal können Betroffene Wärme und Kälte nicht mehr richtig wahrnehmen.

Eine Neuropathie ist nicht nur unangenehm, sondern verunsichert Sie unter Umständen beim Gehen und beim Verrichten der täglichen Aufgaben. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam nach vorbeugenden Massnahmen, um das Risiko für eine Neuropathie zu senken. Nehmen Sie unverzüglich Kontakt mit Ihrem Arzt auf, wenn solche Beschwerden auftreten.

Lesen Sie mehr über die periphere Neuropathie.

Ist die Anzahl der Blutplättchen niedrig, steigt das Risiko von Blutungen. Diese können spontan und ohne erkennbaren Grund auftreten (etwa Nasenbluten). Auch das Risiko für eine innere Blutung ist erhöht, zum Beispiel nach einem Sturz:

  • Seien Sie besonders vorsichtig bezüglich Schnitt- und Stichverletzungen. Tragen Sie beispielsweise Schutzhandschuhe bei Gartenarbeiten.
  • Benachrichtigen Sie bei unstillbaren Blutungen unverzüglich Ihren Arzt.
  • Tragen Sie gute Schuhe, die nicht drücken und Ihnen beim Gehen Sicherheit geben.
  • Suchen Sie nach einem Sturz Ihren Arzt auf, auch wenn Sie äusserlich unverletzt sind.

Ist die Anzahl gesunder weisser Blutkörperchen niedrig, steigt die Gefahr von Infektionen. Nehmen Sie selbst kleinste Anzeichen einer Infektion ernst und lassen Sie sich ärztlich behandeln. Die Selbstbehandlung mit Medikamenten aus der Apotheke reicht in diesem Fall nicht aus. Lassen Sie auch geringfügige Verletzungen (z.B. Aphten im Mund, Risse im Analbereich) behandeln.

Wichtig: Bei plötzlichem Fieber über 38°C (in der Achselhöhle gemessen), Schüttelfrost und beschleunigter Atmung sollten Sie sofort den Arzt benachrichtigen. Es könnte sich um eine Blutvergiftung handeln.

Lassen Sie sich von Ihrem Behandlungsteam die möglichen Anzeichen einer Infektion erklären. Dazu gehören beispielsweise verletzte, blutende oder entzündete Schleimhäute (beispielsweise im Mund) oder plötzlicher Durchfall. Vermindern Sie das Risiko von Infektionen:

  • Pflegen Sie Mund und Zähne sorgfältig und behutsam (weiche Zahnbürste, milde Mundspülungen). Ihr Behandlungsteam kann Sie beraten.
  • Achten Sie auf eine gute Körperhygiene, besonders auch auf eine sorgfältige Intimpflege.
  • Senken Sie das Risiko einer Blasenentzündung, indem Sie ausreichend trinken (Wasser, ungesüssten Tee).
  • Tragen Sie eine Hygienemaske (Mund-Nasen-Schutz), beispielsweise im öffentlichen Verkehr oder beim Einkaufen.
  • Meiden Sie Menschenansammlungen.

Akuter Durchfall kann auf eine Infektion hinweisen. Ein Darmverschluss könnte die Ursache für Verstopfung sein. Lassen Sie Verdauungs- und Ausscheidungsbeschwerden deshalb ärztlich abklären. Greifen Sie nicht eigenmächtig zu Abführmitteln. 

Der Überschuss von Eiweissen im Blut führt zu einer Verdickung des Blutes und zu Durchblutungsstörungen in den kleinen Blutgefässen. Mögliche Folgen sind beispielsweise Sehstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel oder Herzbeschwerden. Bei solchen Beschwerden sollten Sie sofort einen Arzt kontaktieren.

Um einer Verdickung des Blutes vorzubeugen, trinken Sie am besten mindestens zwei Liter (Wasser oder ungesüssten Tee) pro Tag.

Überarbeitet im Mai 2023
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