Brustkrebs ist bei Frauen mit Abstand die häufigste Krebsart. In der Schweiz erkranken jährlich rund 6500 Frauen daran, die Tendenz ist steigend. Gleichzeitig ist die Sterberate rückläufig, was unter anderem auf verbesserte Früherkennungs- und Behandlungsmethoden zurückzuführen ist. Das bedeutet auch, dass immer mehr Frauen in der Schweiz mit und nach der Diagnose Brustkrebs leben. Was dabei häufig vergessen geht: Das Leben nach der Erkrankung ist in den meisten Fällen nie mehr wie zuvor. Brustkrebs kann nicht nur physische Spätfolgen wie Fatigue oder Herz-Kreislaufprobleme haben, sondern auch psychische und soziale Auswirkungen.
Vielschichtige Herausforderungen nach der Erkrankung
Erschwerte Rückkehr an den Arbeitsplatz, veränderte Beziehung zum Partner, Verlust von Vertrauen in den eigenen Körper, verfrühtes Einsetzen der Wechseljahre, finanzielle Sorgen aufgrund von Erwerbsausfall und hohen Behandlungskosten – die Liste der Themen, die Betroffene nach der Behandlung beschäftigen, ist lang und wird vom Umfeld häufig unterschätzt. «Im Leben «nach Krebs» kann man sich verloren fühlen», erzählt beispielsweise Linda aus dem Kanton Zürich, die mit 42 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhielt und heute als Peer ihre Erfahrungen als Betroffene weitergibt. «Während den Therapien liegt der Fokus darauf, diese überhaupt zu überstehen. Wenn sie vorüber sind, gilt es, mit den Narben dieser Therapien – den sichtbaren und den unsichtbaren (auf der Seele) – leben zu lernen».
Gezielte Unterstützung und Beratung für Cancer Survivors
Es gibt verschiedene Massnahmen, die helfen können, die Herausforderungen nach der Behandlung zu bewältigen. «Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre neue Lebenssituation zu gestalten. Versuchen Sie herauszufinden, was Ihre Lebensqualität am meisten verbessert und was Ihnen gut tut. Zögern Sie nicht, dabei Unterstützung anzunehmen», empfiehlt Carine Neyens, Beraterin beim Krebstelefon. Viele regionale Krebsligen bieten für Cancer Survivors spezifische, kostenlose Beratungen an und vernetzen Brustkrebspatientinnen mit weiteren Fachpersonen. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich sein: «Wir vermitteln ihnen den Kontakt zu einer Person, die zuhört und versteht, welche Nöte und Ängste einen nach der Erkrankung beschäftigen», sagt Neyens.
Informationen und Aktionen im Brustkrebsmonat Oktober:
Mehr erfahren: www.krebsliga.ch/brustkrebs
Zahlen und Fakten zu Brustkrebs in der Schweiz - Rund 6550 Menschen (6500 Frauen und 50 Männer) erkranken schweizweit jährlich an Brustkrebs.
- Rund 1400 Menschen sterben in der Schweiz pro Jahr an Brustkrebs.
- Etwa 25% aller Frauen sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre.
- Nur 5 bis 10% aller Brustkrebserkrankungen bei Frauen sind auf genetische Veranlagung zurückzuführen.
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