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KrebsligaÜber KrebsKrebsarten von A bis ZWas ist Brustkrebs?

Was ist Brustkrebs?

Brustkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Brust. Der Fachbegriff ist Mammakarzinom. Bösartige Zellen, auch Krebszellen, vermehren sich unkontrolliert, wachsen in das umliegende Gewebe und schädigen es. Was Brustkrebs ist, wo er entsteht und welche Symptome er verursacht, erfahren Sie bei uns.

Krebszellen entstehen, wenn gesunde Zellen sich verändern und unkontrolliert wachsen. Sammeln sich diese Krebszellen in der Brust, entsteht ein bösartiger Tumor: Brustkrebs oder das sogenannte Mammakarzinom. 

Brustkrebs betrifft nicht nur Frauen. Auch Männer erkranken an Brustkrebs, aber viel seltener. Die folgenden Informationen richten sich überwiegend an Frauen mit Brustkrebs. 

Hier können Sie mehr zu «Brustkrebs beim Mann» lesen.

Früherkennung von Brustkrebs

Durch die Früherkennung entdecken Ärztinnen und Ärzte Brustkrebs oftmals in einem frühen Stadium. Dann ist die Behandlung einfacher und die Heilungschancen sind besser. Die Mammografie ist bei Frauen ab 50 Jahren die wichtigste Untersuchung, um Brustkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen. 

In welchem Alter erkranken Frauen?

Brustkrebs kann jede Frau in jedem Alter treffen. Am häufigsten erkranken Frauen ab dem fünfzigsten Lebensjahr. Auch jüngere Frauen erkranken an Brustkrebs, aber sehr selten.

Ursachen von Brustkrebs

Die genauen Ursachen von Brustkrebs sind nicht bekannt. Niemand hat Schuld daran. Einige Ursachen können Sie nicht beeinflussen. Andere wiederum hängen eng mit Ihrer Lebensweise zusammen. 

Es gibt Ursachen, die Sie nicht beeinflussen können. Dazu gehören:

  • Brustkrebs in der Familie: Sie haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, wenn jemand in Ihrer Familie ebenfalls Brustkrebs hatte (Mutter, Schwester, Tochter, Tante, männlicher Verwandter).
  • Veränderte Gene: Fünf bis zehn Prozent der Brustkrebs-Betroffenen haben eine sogenannte Genmutation, beispielsweise in den Genen BRCA1 oder BRCA2. Die Abkürzung «BRCA» steht für englisch «Breast Cancer». Diese Veränderung wird von Generation zu Generation vererbt. Falls in Ihrer Familie häufiger Brustkrebs auftritt, lassen Sie sich in einer besonderen Sprechstunde genetisch beraten. Ärztinnen und Ärzte können anhand einer genetischen Untersuchung feststellen, ob Sie eine Genmutation haben. Falls Sie mehr über veränderte Gene wissen möchten, lesen Sie die Broschüre «Erblich bedingter Brust- und Eierstockkrebs»
  • Haben Sie einen gutartigen Tumor in der Brust, kann Ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöht sein. Lassen Sie sich regelmässig untersuchen.
  • Frauen mit Brustgewebe, das die Ärzte als dicht beschreiben, haben ein höheres Brustkrebs-Risiko. 
  • Frauen, die bereits eine Strahlentherapie im Brustbereich erhielten, haben ein höheres Brustkrebs-Risiko.

Haben Sie ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko, benötigen Sie vielleicht frühere oder häufigere Früherkennungs-Untersuchungen, beispielsweise eine Mammografie. Lassen Sie sich von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt beraten. 

Im Laufe des Lebens verändert sich das Brustgewebe bei jeder Frau. Manchmal verändert sich das Gewebe auch während des Monatszyklus unter dem Einfluss der Hormone Östrogen und Progesteron. Diese Gewebe-Veränderungen sind häufig: 

  • Das Brustgewebe speichert in der zweiten Zyklushälfte mehr Wasser. Das ist die Zeit nach dem Eisprung. Die Brüste können dann spannen oder sind empfindlicher. Während der Regelblutung und in der ersten Zyklushälfte ist das Brustgewebe weniger dicht und weicher.
  • Ist eine Frau schwanger, wird die Brust grösser und empfindlicher.
  • Werden Frauen älter, nimmt das Drüsen- und Bindegewebe ab. Frauen haben dann oft mehr Fettgewebe in den Brüsten. Diese werden weicher. 

Viele tastbare Knoten in der Brust sind gutartig. Sie können plötzlich auftreten und auch wieder verschwinden. Häufige gutartige Tumore sind: 

  • Fibroadenome: Das sind gutartige Tumore aus Binde- oder Drüsengewebe. 
  • Zysten: Das ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Milchgang oder eine Milchdrüse. 
  • Lipome: Das sind gutartige Tumore aus Fettgewebe. 

Entdecken Sie bei sich einen Knoten, sollten Sie diesen von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt untersuchen lassen.

Wo entsteht Brustkrebs?

Duktal oder lobulär?

Brustkrebs entsteht im Drüsengewebe und dort meistens in den Milchgängen (duktal). Seltener wächst der Tumor in den Drüsenläppchen (lobulär). Daher unterscheiden Ärztinnen und Ärzte: 

  • duktalen Brustkrebs (50 – 80 Prozent der Brustkrebs-Erkrankungen) und
  • lobulären Brustkrebs (5 bis 10 Prozent der Brustkrebs-Erkrankungen)

Darüber hinaus gibt es Mischformen aus beiden Brustkrebs-Arten sowie weitere, seltene Brustkrebs-Arten.

In welchem Viertel der Brust tritt häufig Brustkrebs auf?

Ausgehend von der Brustwarze unterteilen Ärztinnen und Ärzte die Brust in vier Teile, die sogenannten Quadranten. Mehr als die Hälfte aller an Brustkrebs erkrankten Frauen haben einen Tumor im oberen äusseren Quadranten (a).

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Quelle: Frank Geissler/ Die verschiedenen Quadranten der Brust

Wie wächst der Tumor?

Was bedeutet in situ?

In situ bedeutet, dass der Tumor auf den Ort begrenzt ist und noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen ist. Das bezeichnen Ärztinnen und Ärzte als Krebsvorstufe oder als sogenannte Präkanzerose. Bei einem Brustkrebs in situ ist der Tumor meistens noch nicht tastbar. 

Bei einem duktalen Brustkrebs in situ beispielsweise sind die Krebszellen auf den Milchgang begrenzt. Die Abkürzung für diese Form von Brustkrebs ist DCIS. Das ist die Abkürzung für «duktales Carcinoma in situ».

Einen Tumor in situ entdecken Ärzte meistens während einer Mammografie-Untersuchung. Typisch für den duktalen Brustkrebs in situ sind Mikroverkalkungen. Diese können Röntgenärztinnen und Röntgenärzte (Radiologinnen und Radiologen) auf dem Mammografie-Bild sehen. Unbehandelt kann sich ein Tumor in situ zu einem invasiven Brustkrebs entwickeln.

Hier erfahren Sie mehr zu «Diagnose Brustkrebs: Welche Untersuchungen sind nötig

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Quelle: iStock

Was bedeutet invasiv?

Ein invasiver Tumor wächst in das umliegende Brustgewebe und zerstört es. Häufig sind:

  • das invasive duktale Brustkrebs, ausgehend von den Milchgängen (siehe Bild oben), und
  • das invasive lobuläre Karzinom, ausgehend von den Drüsenläppchen (siehe Bild unten). 
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Quelle: iStock

Was sind Metastasen?

Krebszellen können sich über die Blut- und die Lymphbahnen im Körper ausbreiten. Sammeln sich diese Krebszellen in einer anderen Stelle im Körper oder in einem anderen Organ, sind das die sogenannten Metastasen oder Ableger. 

In einem fortgeschrittenen Stadium metastasiert Brustkrebs häufig in die Knochen, in die Leber oder in die Lunge, seltener ins Gehirn. 

Biologische Merkmale der Brustkrebs-Zellen

Ärztinnen und Ärzte unterscheiden verschiedene Brustkrebs-Arten. Dafür untersuchen Gewebespezialistinnen und Gewebespezialisten die biologischen Merkmale der Brustkrebs-Zellen im Labor. Das Gewebe dafür wird während einer sogenannten Biopsie entnommen. 

Lesen Sie mehr zur Biopsie unter «Brustkrebs: Welche Untersuchungen sind nötig?»

Wächst der Tumor unter dem Einfluss von Hormonen?

Häufig wachsen die Brustkrebs-Zellen hormonabhängig. Das bedeutet, dass die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron den Tumor schneller wachsen lassen. Ärztinnen und Ärzte nennen das abgekürzt: Der Tumor wächst entweder HR+ (Hormonrezeptor-positiv) oder HR- (Hormonrezeptor-negativ). Die Abkürzung «HR» steht für Hormonrezeptor.  

Rezeptoren und Antikörper auf den Zellen 

Einerseits schauen Gewebespezialistinnen und Gewebespezialisten, ob sich der HER2-Rezeptor auf einzelnen Krebszellen befindet. Dieser Rezeptor bewirkt, dass die Krebszellen schneller wachsen und macht sie aggressiver.

Andererseits untersuchen die Gewebespezialistinnen und Gewebespezialisten die sogenannte Wachstumsgeschwindigkeit. Dazu verwenden sie den Antikörper Ki-67. Dieser sagt aus, wie schnell sich die Krebszellen teilen.

Aufgrund der biologischen Eigenschaften unterscheiden Ärztinnen und Ärzte folgende Brustkrebs-Arten:

  • Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs (HR+)
  • HER2-positiver Brustkrebs. Dieser kann zusätzlich Hormonrezeptor-positiv sein.
  • Triple-negativer Brustkrebs: Das ist ein dreifach-negativer Brustkrebs. Die Brustkrebs-Zellen haben weder Hormonrezeptoren noch HER2-Rezeptoren. 

Welche biologischen Eigenschaften die Brustkrebs-Zellen haben, ist entscheidend dafür, wie der Brustkrebs behandelt wird. Lesen Sie mehr dazu auf: «Wie wird Brustkrebs behandelt?»

Welche Symptome und Beschwerden?

Brustkrebs verursacht oft über lange Zeit keine Beschwerden. Wird Brustkrebs entdeckt, fühlen sich die meisten Frauen vollkommen gesund. Erste Anzeichen entdecken Frauen häufig erst, wenn der Tumor etwa ein bis zwei Zentimeter Durchmesser hat. Dann ist er gross genug, um ihn zu ertasten.

Ein Tumor in der Brust kann meistens mehrere Jahre unentdeckt wachsen, bis er diesen Durchmesser hat.

Stellen Sie eine der folgenden Veränderungen bei sich fest, sollten Sie mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt sprechen:

  • Sie spüren einen harten, kugelförmigen Knoten, Verhärtungen in der Brust oder unter dem Arm.
  • Sie sehen, dass sich Grösse, Form oder Farbe der Brust verändert.
  • Sie sehen, dass sich die Haut der Brust verändert hat. Sie haben beispielsweise Dellen, eine Einziehung der Haut, einen Ausschlag oder Rötungen. 
  • Sie bemerken, dass Flüssigkeit aus der Brustwarze kommt, obwohl Sie nicht schwanger sind oder stillen.
  • Sie bemerken, dass die Brustwarze entzündet ist oder sich auf eine andere Art verändert hat.
  • Sie sehen, dass Ihre Brust plötzlich eine andere Grösse hat. 
  • Sie bemerken, dass Sie Gewicht verlieren, obwohl Sie nicht versuchen abzunehmen.

Entdecken Sie bei sich eines oder mehrere der oben genannten Symptome und Beschwerden, muss das nicht zwingend Brustkrebs sein. Lassen Sie aber solche Veränderungen von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt untersuchen. 

Wenn Sie Ihre Brust gut kennen, können Sie verdächtige Veränderungen früher bemerken. Mehr dazu erfahren Sie hier: «Warum es hilft, wenn ich meine Brust gut kenne».

Die Selbstuntersuchung der Brust ersetzt nicht die Mammografie oder eine andere medizinische Untersuchung. Gehen Sie, wenn möglich, regelmässig zur Früherkennung.

Aktualisiert im März 2024
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