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KrebsligaÜber KrebsKrebsarten von A bis ZWie wird Brustkrebs behandelt?

Wie wird Brustkrebs behandelt?

Die wichtigsten Behandlungen bei Brustkrebs sind: Operation, Strahlentherapie und Medikamente gegen Krebs. Wie die Behandlungen ablaufen und wie Sie wirken, erfahren Sie hier.  

Bei Brustkrebs sind immer mehrere Behandlungen nötig. Bei einer Operation entfernen Ärzte den Tumor. Während der Strahlentherapie werden Strahlen auf den Tumor gerichtet, was die Krebszellen zerstört. Medikamente bekämpfen die Krebszellen im ganzen Körper. Dazu gehören: Chemotherapieantihormonelle Therapiezielgerichtete Therapie und Immuntherapie.

Die unterschiedlichen Behandlungen werden teilweise miteinander kombiniert, gleichzeitig oder nacheinander.

Welche Behandlung eine betroffene Frau erhält, ist abhängig von mehreren Faktoren. Mehr dazu lesen Sie auf «Wie wird die Behandlung geplant

Operation

Fast alle der betroffenen Frauen mit Brustkrebs ohne Metastasen werden operiert. Dafür müssen Sie etwa drei bis fünf Tage im Spital bleiben. Für die Operation bekommen Sie eine Vollnarkose. Das bedeutet, Sie schlafen während der ganzen Operation. 

Brusterhaltende Operation oder nicht?

Ist der Tumor klein, operieren Brustchirurginnen oder Frauenärzte brusterhaltend. Brusterhaltend bedeutet, dass die Brustchirurgin nur den Tumor entfernen und etwas zusätzliches Gewebe, der sogenannte Sicherheitsrand. Die Brust selbst bleibt erhalten. Nach einer brusterhaltenden Operation ist immer eine Strahlentherapie nötig, um eventuell verbliebene Krebszellen zu zerstören.

Manchmal ist eine brusterhaltende Operation nicht möglich. Dazu gehören folgende Situationen:

  • Ein ungünstiges Verhältnis der Grösse von Brust und Tumor.
  • Es sind mehrere Brustkrebs-Tumoren an verschiedenen Stellen in der Brust vorhanden.
  • Die betroffene Frau hat einen entzündlichen Brustkrebs (inflammatorischen Brustkrebs). Dabei handelt es sich um einen sehr aggressive, seltene Brustkrebs-Art.
  • Der Tumor ist in die Haut oder in den Brustkorb (Thorax) eingewachsen.

Nach einer brusterhaltenden Operation untersucht der Gewebespezialist (Pathologe) im Labor den Sicherheitsrand auf verbliebene Krebszellen. Findet er noch Krebszellen, müssen betroffene Frauen meistens noch einmal operiert werden. 

Manchmal entfernt die Brustchirurgin oder der Brustchirurg auch einen grösseren Teil der Brust. Vor der Operation haben Sie ein Gespräch mit der Brustchirurgin. Es wird besprochen, ob Sie brusterhaltend operiert werden können und wie viel vom Brustgewebe entfernt werden muss. Mithilfe moderner Operationstechniken können Brustchirurginnen und Brustchirurgen auch grössere Tumoren brusterhaltend operieren. 

Brustentfernung (Mastektomie)

Bei etwa einem Drittel der erkrankten Frauen muss die Brustchirurgin oder der Brustchirurg die Brust komplett entfernen. Die medizinische Bezeichnung ist Mastektomie oder Ablatio. Während der Operation entfernt der Brustchirurg das gesamte Drüsengewebe und das Bindegewebe. Sind Brustwarze und Haut nicht vom Brustkrebs betroffen, können diese erhalten bleiben. Wenn immer möglich führt der Brustchirurg eine hauterhaltende Operation durch.

Das ist wichtig für betroffene Frauen, die ihre Brust wieder aufbauen möchten (Brustrekonstruktion).

Wann muss die Brust entfernt werden?

  • Der Tumor ist zu gross für eine brusterhaltende Operation.
  • In der Brust sind mehrere Tumoren.
  • Der Tumor lässt sich nach einer oder mehreren Operationen nicht komplett entfernen.
  • Die betroffene Frau möchte keine Strahlentherapie nach der brusterhaltenden Operation und entscheidet sich für die Mastektomie.
  • Die Tumor tritt nach der Behandlung wieder auf. Das ist das sogenannte Rezidiv.
  • Die Betroffene hat eine Genmutation, wie beispielsweise im Gen BRCA1 oder BRCA2 und deshalb ein stark erhöhtes Brustkrebs-Risiko. Hier kann es sinnvoll sein, gleich beide Brüste zu entfernen. Hier lesen Sie mehr zu «genetischer Vorbelastung». 

Lesen Sie mehr zu Operationen in der Broschüre «Operationen bei Krebs» oder auf unserer Website.

Welche Beschwerden kann ich bekommen?

Nach einer Brust-Operation können betroffene Frauen Schmerzen haben und es kann zu Nachblutungen kommen. Einige Frauen sind in ihrer Bewegung eingeschränkt oder empfinden bei einer Berührung weniger und anders.  Auch das Aussehen verändert sich nach einer Operation an der Brust. 

Lesen Sie mehr zur Behandlung von Schmerzen und zum veränderten Körperbild im Kapitel «Was tun bei Nebenwirkungen»

Wiederaufbau der Brust

Nicht alle Frauen möchten ihre Brust nach einer Brustentfernung wiederaufbauen lassen. Das ist von Frau zu Frau verschieden. 

Wenn Frauen ihre Brust wiederaufbauen möchten, gibt es unterschiedliche Zeitpunkte und unterschiedliche Möglichkeiten des Wiederaufbaus. Lassen Sie sich von Ihrer Brustchirurgin oder einem plastischen Chirurgen beraten. 

Es gibt verschiedene Zeitpunkte, um die Brust wiederaufzubauen – entweder in der ersten Brust-Operation oder in einer weiteren Brust-Operation. Die Entscheidung, wann Sie die Brust wiederaufbauen möchten ist individuell. Das sind einige Möglichkeiten: 

  • Viele der betroffenen Frauen erhalten nach der Operation noch eine Strahlentherapie. Daher kann es besser sein, die Brust erst wiederaufzubauen, wenn die Strahlentherapie abgeschlossen ist. 
  • Die moderne Technik der Strahlentherapie ist jedoch hautschonender geworden. Einige Frauen möchten keine weitere Operation, um ihre Brust wiederaufzubauen. Daher können diese Frauen ihre Brust sofort wiederaufbauen lassen. 
  • Auch betroffene Frauen, die nicht bestrahlt werden, können die Brust während der ersten Operation wiederaufbauen lassen.

Wichtig ist, dass sich die betroffene Frau vor der Brustentfernung von einer Brustchirurgin oder von einem plastischen Chirurgen beraten lässt. 

Die Brust wird mit Silikonimplantaten oder mit Eigengewebe wiederaufgebaut.  Wann und wie die Brust wiederaufgebaut wird, ist eine individuelle Entscheidung. Betroffene Frauen dürfen Ihre Wünsche äussern. 

Dennoch ist der Wiederaufbau mit Eigengewebe abhängig vom Körper der Frau, beispielsweise ob sie bereits Narben hat oder ob bei der Frau das nötige Körperfett vorhanden ist.

Mehr dazu lesen Sie auf der Website «Wiederaufbau der Brust und Brustprothesen». 

Lymphknotenentfernung

Die Brustchirurginnen oder die Brustchirurgen entfernen während der Brust-Operation die Wächter-Lymphknoten, auch Sentinel-Lymphknoten genannt. Das sind ein bis drei Lymphknoten, die in der Achselhöhle liegen. Dorthin fliessen die Lymphbahnen als erstes ab. Vor der Operation spritzt der Arzt in Tumornähe oder um die Brustwarze ein Kontrastmittel. Damit erkennen die Brustchirurginnen besser, wo sich diese Wächter-Lymphknoten befinden.

Den oder die entnommenen Lymphknoten untersucht ein Gewebespezialist im Labor. Kann er Krebszellen nachweisen, müssen sehr selten weitere Lymphknoten in einer späteren Operation entnommen werden.   

Je mehr Lymphknoten entfernt werden mussten, desto grösser ist das Risiko, später Beschwerden am operierten Arm zu bekommen. 

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Quelle: Frank Geisler/ Lymphgefässe und Lymphknoten in der Brust 

Welche Beschwerden können nach Lymphknotenentfernung auftreten?

  • Betroffene empfinden weniger oder anders am jeweiligen Arm oder in der Achselhöhle. Manchmal haben sie auch Schmerzen.
  • Manchmal haben Betroffene einen geschwollenen Arm, weil sich die Lymphflüssigkeit staut. Das ist das sogenannte Lymphödem. Mehr dazu lesen Sie auch «Was tun bei Nebenwirkungen?» 
  • Betroffene können den Arm und die Schulter, an denen die Lymphknoten entfernt wurden, weniger gut bewegen. 

Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie, oder Radiotherapie, erhalten Betroffene nach einer brusterhaltenden Operation. Die ganze Brust wird bestrahlt. Die Strahlen zerstören allenfalls verbliebene Krebszellen in der Brust.  Manchmal erhalten auch betroffene Frauen nach einer Brustentfernung eine Strahlentherapie, beispielsweise, wenn mehrere Achsellymphknoten befallen waren.   

Bevor Sie mit der Strahlentherapie beginnen, muss die Wunde nach der Operation vollständig verheilt sein.  Für die Behandlung gehen Sie von Montag bis Freitag für eine oder mehrere Wochen ins Spital. Die Strahlentherapie selbst dauert nur wenige Minuten und ist nicht schmerzhaft. Danach können Sie wieder nach Hause gehen. Nach der Strahlentherapie sollten Sie sich ausruhen. 

Der Bereich, der bestrahlt werden soll, wird vor der ersten Behandlung mithilfe einer CT sehr genau abgemessen und auf der Haut markiert. Auch die Strahlendosis wird genau berechnet, um das umliegende Gewebe zu schonen. 

Mehr dazu lesen Sie auf unserer Website «Strahlentherapie» oder in der Broschüre «Die Strahlentherapie – Radiotherapie». 

Wann erhalten betroffene Frauen noch eine Strahlentherapie?

  • Sind die Lymphknoten befallen, erhalten Frauen in diesem Bereich eine Strahlentherapie.
  • Ist der Tumor zu gross oder sind die Lymphknoten ungünstig gelegen, ist eine Operation nicht immer möglich. Dann kann die Strahlentherapie den Verlauf der Erkrankung verlangsamen. Manchmal wird der Tumor während der Strahlentherapie auch kleiner. 
  • Bei betroffenen Frauen mit Metastasen in den Knochen kann die Strahlentherapie Schmerzen lindern oder Metastasen verkleinern.

Teilbestrahlung während oder nach der Operation

Es gibt unterschiedliche Methoden, die Brust nur teilweise zu bestrahlen. In einigen Spitälern wird schon im OP-Saal bestrahlt – in den meisten Spitälern erst nach der Operation. Den Tumor haben die Brustchirurginnen entfernt. Dann wird das Gewebe um den entfernten Tumor bestrahlt.

Betroffene Frauen, die während der Operation bestrahlt wurden, erhalten meistens eine weitere Strahlentherapie, nachdem die Wunde verheilt ist.

Manchmal ist die Teilbrustbestrahlung auch ausreichend. 

Trotz der erwünschten Wirkung auf die Krebszellen, schädigen die Strahlen auch gesunde Zellen im bestrahlten Bereich. Das kann zu Nebenwirkungen führen. Die gesunden Zellen erholen sich grösstenteils wieder. Dann nehmen die Beschwerden wieder ab. 

Diese Nebenwirkungen können auftreten: 

  • Ihre Haut kann gereizt, gerötet und entzündet sein.
  • Sie können sehr erschöpft und müde sein. 
  • Werden Ihre Lymphknoten bestrahlt, können Sie ein Lymphödem bekommen. 

Weitere Nebenwirkungen sind sehr selten. Einige Nebenwirkungen können auch nach längerer Zeit auftreten. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an Ihr Behandlungsteam. Auch die Beraterinnen und Berater der regionalen Krebsligen sowie des Krebstelefons beantworten gerne Ihre Fragen. 

Chemotherapie

Eine Chemotherapie gehört zu den Medikamenten gegen Krebs. Sie zerstört Krebszellen im ganzen Körper, indem sie die Teilung der Krebszellen verhindert. Die Chemotherapie wird abgekürzt als «Chemo» bezeichnet. 

Frauen mit Brustkrebs erhalten eine Chemotherapie, wenn das Risiko für einen Rückfall erhöht ist. Die Chemotherapie senkt das Risiko, Metastasen zu bekommen.  Das erhöht die Heilungschancen. 

Es ist gut erforscht, welche Chemotherapien bei Brustkrebs eingesetzt werden können. 

  • Vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern.
  • Nach einer Operation, um verbliebene, nicht sichtbare Krebszellen zu zerstören. Damit soll verhindert werden, dass der Krebs in der Brust oder in einem anderen Organ zurückkommt (Rezidiv oder Metastasen).
  • Frauen mit dreifach-negativem Brustkrebs (triple-negativer Brustkrebs) erhalten eine Chemotherapie. Diese Brustkrebs-Art ist besonders aggressiv. Die Krebszellen wachsen nicht unter dem Einfluss von Hormonen und haben keine HER2-Rezeptoren.  
  • Auch Frauen mit Brustkrebs, die HER2-Rezeptoren auf den Krebszellen haben, erhalten eine Chemotherapie.
  • Viele der Frauen mit dreifach-negativem Brustkrebs und HER2-positivem Brustkrebs erhalten die Chemotherapie vor der Operation. 
  • Auch einige Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs erhalten eine Chemotherapie, wenn die Brustkrebs-Zellen aggressiv wachsen. 
  • Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs erhalten eine Chemotherapie, um Beschwerden zu lindern, beispielsweise Schmerzen oder Atemnot. 

Um nicht für jede Chemotherapie eine Vene anstechen zu müssen, erhalten viele der betroffenen Frauen einen dauerhaften Zugang in eine Vene gelegt. Das sind die sogenannten Port-Systeme oder periphere Venenkatheter. Diese werden Ihnen vor der ersten Chemotherapie im Spital eingesetzt. Dafür erhalten Sie eine örtliche Betäubung oder eine Vollnarkose. Sie können am gleichen Tag wieder nach Hause gehen. Mehr dazu auf unserer Website «Medikamente gegen Krebs»

Für die Chemotherapie gehen Sie ins Spital oder in eine Arztpraxis. Sie gehen am selben Tag wieder nach Hause. Sie erhalten die Chemotherapie als Infusion in die Vene verabreicht. Einige Medikamente können Sie zu Hause als Tabletten einnehmen. Die Chemo beginnt meistens drei bis sechs Wochen nach der Operation. Sie dauert zwischen drei und sechs Monaten. 

Die Chemotherapie wird in sogenannte Zyklen unterteilt. Es gibt unterschiedliche Medikamente, welche die Ärzte kombinieren. Sie legen die genaue Menge des Medikaments fest (Dosis) und wie lange Sie zwischen den einzelnen Sitzungen Pause haben. Da die Chemotherapie auch die gesunden Zellen schädigt, sollen sich diese in den Pausen wieder erholen. 

  • Viele betroffene Frauen haben Haarausfall.
  • Die Regelblutung bleibt aus.
  • Betroffene sind anfälliger für Infekte, weil die Abwehr geschwächt ist, und können Fieber bekommen. 
  • Betroffene sind häufig müde und erschöpft (Fatigue). Zudem kann das Denken verlangsamt sein.
  • Betroffene können Übelkeit haben, selten müssen sie erbrechen, können Durchfall bekommen oder sind verstopft. 
  • Betroffene können trockene Haut und Schleimhäute haben, die Nägel können brüchig werden.
  • Betroffene können weniger Appetit haben, Lebensmittel schmecken nicht mehr oder anders.
  • Betroffenen können die Finger oder Zehen kribbeln. Dabei könnte es sich um eine sogenannte periphere Neuropathie handeln. Mehr dazu lesen Sie auf der Website «Was tun bei Nebenwirkungen?»

Nach der Chemo erholen Sie sich von vielen dieser Beschwerden wieder. Manche Beschwerden bleiben länger. 

Viele Nebenwirkungen lassen sich mithilfe von Medikamenten oder Behandlungen lindern. Dazu gehören Medikamente gegen Übelkeit, Physiotherapie oder Akupunktur. Viele Frauen erhalten beispielsweise während der Chemotherapie eine Kühlhaube auf den Kopf. Diese Kühlhaube kann den Haarausfall verringern.

Ihr Behandlungsteam weiss, was Sie gegen einzelne Beschwerden tun können. Fragen Sie auch, bei welchen Beschwerden Sie sich sofort melden müssen. 

Mehr zum Thema «Fatigue» finden Sie auf unserer Website.

In der Krebsliga-Broschüre «Medikamente gegen Krebs» und auf der Website «Chemotherapie» erfahren Sie mehr. 

Antihormonelle Therapie

Die antihormonelle Therapie gehört zu den Medikamenten gegen Krebs. Im Labor untersuchte die Gewebespezialistin oder der Gewebespezialist, ob die Krebszellen unter dem Einfluss von Hormonen, insbesondere Östrogen, wachsen oder nicht. Bei vielen betroffenen Frauen haben die Krebszellen Hormonrezeptoren (HR+).  Dann verordnet der Arzt eine antihormonelle Therapie.  

Die antihormonelle Therapie unterbricht die Wirkung der Hormone auf die Krebszellen. Die Krebszellen wachsen dann langsamer oder gar nicht mehr. Eine andere Art der antihormonellen Therapie bewirkt, dass sich Hormone gar nicht erst bilden.

Während der antihormonellen Therapie werden auch Krebszellen zerstört, die bisher noch nicht sichtbar waren. Daher senkt diese Therapie auch das Risiko eines Rückfalls (Rezidiv). 

Sie beginnt meistens nach der Operation. Sie erhalten Tabletten, die Sie täglich einnehmen müssen. Diese Therapie dauert mindestens fünf Jahre. 

Auch Betroffene mit fortgeschrittenem Brustkrebs, die nicht operiert werden, können eine antihormonelle Therapie erhalten. Das Behandlungsteam legt fest, wann die antihormonelle Therapie beginnt. 

Das ist abhängig davon, ob Sie noch die Regelblutung haben oder nicht. Zudem beeinflussen weitere Erkrankungen die Wahl des Medikaments. Falls Sie Fragen dazu haben, wie die Medikamente wirken, sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin. 

Wie auch andere Behandlungen kann die antihormonelle Therapie Nebenwirkungen verursachen. Häufig sind: 

  • Die Regelblutung kann ausbleiben. 
  • Beschwerden wie in den Wechseljahren, beispielsweise Hitzewallungen oder trockene Schleimhäute (Vagina und Augen).
  • Abbau von Knochensubstanz. Der Knochen wird brüchiger. Das nennen Fachleute auch Osteoporose. 
  • Betroffene sind müde und erschöpft (Fatigue).
  • Gelenkschmerzen
  • Stimmungsschwankungen
  • Leichter Haarausfall

Hatten Sie vor der Behandlung eine Osteoporose, erhalten Sie Medikamente, um den Abbau der Knochensubstanz zu stoppen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, ob Sie ein solches Medikament benötigen. 

Zielgerichtete Therapien

Zielgerichtete Medikamente hemmen und blockieren das Wachstum von Krebszellen, wenn diese Krebszellen gewisse Merkmale aufweisen. Das bedeutet, dass der Tumor und eventuell vorhandene Metastasen vorübergehend nicht mehr weiterwachsen können. Diese Medikamente nehmen Sie als Tabletten ein oder sie werden Ihnen in die Vene oder unter die Haut gespritzt. 

Die zielgerichtete Therapie kommt nicht für jede betroffene Frau infrage.  Die Medikamente nutzen bestimmte Merkmale auf und in den Krebszellen als Angriffspunkte. Damit die Therapie wirkt, muss die Krebszelle diese Merkmale aufweisen.

Bei der Wahl des Medikaments spielen zudem andere Faktoren eine Rolle, beispielsweise das Stadium der Erkrankung, zusätzliche Erkrankungen und welche weiteren Behandlungen die betroffene Frau schon hatte. 

Beispielsweise erhalten betroffene Frauen mit einem HER2-positiven Brustkrebs zusätzlich zur Chemotherapie eine zielgerichtete Therapie, die auf den HER2-Rezeptor der Krebszelle gerichtet ist.

Frauen, die zielgerichtete Medikamente einnehmen, haben unterschiedliche Beschwerden. Wichtig ist, dass Sie sich selbst gut beobachten, um Ihrer behandelnden Ärztin Ihre Beschwerden zu beschreiben. 

Immuntherapie

Immuntherapien unterstützen das körpereigene Immunsystem dabei, Krebszellen im Körper zu bekämpfen.

Beim dreifach-negativen Brustkrebs (triple-negativer Brustkrebs) kommt eine Immuntherapie infrage. Die Immuntherapie wird mit einer Chemotherapie kombiniert. 

Für die Behandlung von Brustkrebs kommen sogenannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren infrage. Zellen im Körper haben auf ihrer Oberfläche sogenannte Checkpoints. Aufgrund dieser Merkmale greift das Immunsystem diese Zellen nicht an. Krebszellen haben auch Checkpoints. Deshalb erkennt das Immunsystem sie nicht und kann sie nicht bekämpfen. 

Die Immun-Checkpoint-Inhibitoren blockieren die Checkpoints auf den Krebszellen. Das Immunsystem erkennt diese als Krebszellen und zerstört sie. 

Lesen Sie mehr zur Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren auf unserer Website.

Wünschen Sie sich ausführlichere Informationen, können Sie auch unsere Broschüre «Im­mun­the­ra­pie mit Check­point-In­hi­bi­to­ren» lesen

Hyperthermie kombiniert mit niedrig dosierter Strahlentherapie

Trotz unterschiedlicher Behandlungen kann es vorkommen, dass der Brustkrebs an der operierten Brust zurückkehrt. Dann kann die Hyperthermie kombiniert mit einer niedrig dosierten Strahlentherapie helfen – vor allem dann, wenn andere Behandlungen nicht mehr möglich sind.

Bei der Hyperthermie wird das Gewebe auf bis zu 43 Grad Celsius erwärmt. Gleich im Anschluss wird bestrahlt. Benötigen Sie weitere Informationen zu dieser Behandlung, fragen Sie Ihr Behandlungsteam.  

Teilnahme an einer klinischen Studie

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln laufend neue Behandlungen gegen Krebs. In klinischen Studien untersuchen Forschende, ob eine neue Behandlung besser gegen Krebs wirkt als die bisherige Behandlung.

Möchten Sie an einer klinischen Studie teilnehmen?

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Behandlungsteam, ob Sie an einer klinischen Studie teilnehmen können. Nicht alle Spitäler führen klinische Studien durch. 

Komplementärmedizinische Behandlung

Komplementär bedeutet ergänzend zur Schulmedizin. Komplementärmedizinische Behandlungen können helfen, während und nach einer Krebstherapie das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität zu verbessern.

Auf unserer Website lesen Sie mehr zu Komplementärmedizin 

Wichtig: Nehmen Sie keine pflanzlichen Präparate, ohne das vorher mit Ihrer Ärztin zu besprechen. Auch scheinbar harmlose Medikamente können die Wirkung der Behandlung von Brustkrebs beeinflussen. 

Die Beratenden der regionalen und kantonalen Krebsligen sowie das Krebstelefon helfen Ihnen, eine Fachperson für die komplementäre Behandlung in Ihrer Nähe zu finden.  

Aktualisiert im März 2024
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