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Krebs im Kopf- und Halsbereich

In der Schweiz erkranken jährlich rund 1500 Menschen an Krebs im Kopf- und Halsbereich. Die Krankheit betrifft in der Regel eher Männer und ältere Menschen. Auf dieser Seite erfahren Sie, was Kopf-Hals-Krebs ist. Lesen Sie, welche Symptome auftreten können und wie Fachpersonen die Krankheit behandeln.

Was ist Kopf-Hals-Krebs?

Im Kopf- und Halsbereich können Tumoren auftreten, die ihren Ursprung im Epithel haben. Das Epithel ist das Gewebe, das die Haut, die Schleimhäute und die Organe auskleidet.

Wo entstehen diese Tumoren?

Bösartige Tumoren im Kopf-Halsbereich entstehen vor allem in drei Körperregionen:

  • Mundhöhle: Dazu gehören zum Beispiel Tumoren an der Zunge, am Mundboden, am Gaumen oder an den Speicheldrüsen.
  • Mundrachen: Das ist der Teil des Rachens hinter der Mundhöhle. Hier können Tumoren an der Zungenwurzel, an den Gaumenmandeln oder an der hinteren Rachenwand entstehen.
  • Kehlkopf: Hier kann der Krebs oberhalb oder unterhalb der Stimmbänder auftreten. Oder direkt an den Stimmbändern selbst.

Es gibt auch seltenere bösartige Tumoren im Kopf- und Halsbereich. Diese entstehen in den Speicheldrüsen (Ohr-Speicheldrüsen, Unterkiefer-Speicheldrüsen und Unterzungen-Speicheldrüsen) und in den Nasennebenhöhlen. Das sind Hohlräume im Schädel hinter und um die Nase herum.

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1. Nasennebenhöhlen 2. Nasenhöhlen 3. Rachen 4. Kehlkopf 5. Kehldeckel 6. Zunge 7. Mundhöhle 8. Speicheldrüsen und Unterkiefer 9. Kehlkopf 10. Speiseröhre (Quelle: Krebsliga Schweiz)

Was sind die Symptome von Kopf-Hals-Krebs?

Die wichtigsten Symptome sind:

  • Sie haben Schmerzen, zum Beispiel im Hals, in den Ohren oder im Nacken.
  • Sie haben Wunden im Mund, die bluten.
  • Sie können nicht schlucken.
  • Sie haben Wunden in der Mundhöhle, die nicht heilen.
  • Ihre Lymphknoten sind geschwollen.
  • Sie haben Probleme beim Sprechen.
  • Sie haben ungewollt stark Gewicht abgenommen.
  • Ihre Nase ist verstopft und Sie haben anhaltende Atembeschwerden.
  • Sie haben einen Knoten im Hals.
  • Ihr Gesicht ist geschwollen oder gelähmt.

Solche Symptome können auf Kopf-Hals-Krebs hinweisen. Wenn Sie eines dieser Symptome haben, wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für Kopf-Hals-Krebs?

Risikofaktoren für Kopf-Hals-Krebs sind:

  • Tabakkonsum
  • Alkoholkonsum
  • Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV)
  • Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus
  • ein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise aufgrund von HIV oder einer Transplantation
  • schlechte Mundhygiene

Möchten Sie mit dem Rauchen aufhören? Das Team des Beratungsangebots stopsmoking berät und unterstützt Sie. 

Weitere Informationen zum humanen Papillomavirus finden Sie auf der Webseite: HPV-Impfung.

Kopf-Hals-Krebs: Welche Untersuchungen sind nötig?

Die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt ist eine Fachperson für Erkrankungen der Ohren, der Nase, des Munds und des Halses. HNO steht für Hals-Nasen-Ohren.

Um eine Diagnose zu stellen, führt sie verschiedene Untersuchungen durch. Dazu gehören:

  • körperliche Untersuchung
  • Endoskopie
  • Biopsie
  • bildgebende Diagnostik

Körperliche Untersuchung

Die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt tastet Ihren Hals mit den Händen ab. Sie oder er sucht nach vergrösserten oder verhärteten Lymphknoten. Diese können auf Metastasen hinweisen. Die Untersuchung ist in der Regel schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.

Die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt untersucht auch Ihre Wangen, Ihren Mundraum und Ihre Nase auf Anzeichen eines sichtbaren Tumors. Dabei achtet sie oder er auf den Zustand Ihrer Mundschleimhaut, Ihrer Zähne und Ihres Zahnfleischs. Die Untersuchung ist in der Regel kurz und schmerzfrei.

Endoskopie

Stellt die Ärztin oder der Arzt verdächtige Stellen und Symptome fest, veranlasst sie oder er eine Endoskopie des Rachens oder des Kehlkopfs.

Dabei führt die Ärztin oder der Arzt einen dünnen, flexiblen Schlauch (Endoskop) in die Nase oder den Mund ein. Das Endoskop hat am Ende eine kleine Kamera.

Die Endoskopie dauert in der Regel etwa 15 Minuten. Für die Endoskopie gehen Sie in ein Spital. Sie findet meist unter örtlicher Betäubung statt. Nach der Untersuchung können Sie nach Hause gehen.

Biopsie

Die Ärztin oder der Arzt kann die Biopsie während oder ohne Endoskopie durchführen:

  • Während der Endoskopie: Die Ärztin oder der Arzt entnimmt Gewebe aus dem Rachen oder dem Kehlkopf.
  • Ohne Endoskopie: Die Ärztin oder der Arzt entnimmt Gewebe aus dem Mund oder einem Lymphknoten.

In beiden Fällen schickt sie oder er die Gewebeprobe zur Untersuchung in ein Labor. Die Biopsie ist in der Regel schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Die Ärztin oder der Arzt führt sie unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durch. Je nachdem wie die Lage oder Komplexität der Biopsie ist.

Bildgebende Diagnostik

Befindet sich der Krebs im Kopf- oder Halsbereich, empfiehlt die Ärztin oder der Arzt eine bildgebende Untersuchung.

Diese dient dazu, die Grösse und die Lage des Tumors zu bestimmen. Ausserdem überprüft sie oder er, ob

  • sich der Tumor ausgebreitet hat.
  • Lymphknoten befallen sind.
  • Metastasen vorhanden sind.

In der Regel schlägt die Ärztin oder der Arzt eines der folgenden Verfahren oder eine Kombination daraus vor.

Die Magnetresonanztomografie (kurz: MRT) ist eine Untersuchung, bei der detaillierte Bilder von Kopf und Hals erstellt werden. Die MRT funktioniert mit Magnetfeldern. Dabei wird keine Strahlung verwendet.

In einigen Fällen kann das Radiologie-Personal Ihnen eine Kontrastflüssigkeit in eine Vene spritzen. Damit können sie die Bereiche, in denen der Tumor wächst, genauer sehen. In der Regel dauert die MRT zwischen 30 und 60 Minuten und ist nicht schmerzhaft.

Die Computertomografie (kurz: CT) ist eine Untersuchung, bei der mithilfe von Röntgenstrahlen Bilder des Körpers erstellt werden. Sie dient dazu, festzustellen, wie gross der Tumor ist und ob er Knochen, Lunge oder Gehirn befallen hat.

Um genauer zu sehen, wo der Tumor wächst, kann Ihnen das Radiologie-Personal ein Kontrastmittel in die Vene spritzen. Die CT dauert in der Regel bis zu etwa 20 Minuten.

Bei der Positronen-Emissions-Tomografie (kurz: PET) spritzt die Radiologin oder der Radiologe eine zuckerähnliche Substanz in Ihre Vene. Diese ist leicht radioaktiv und reichert sich in den aktiven Tumorzellen an. Die PET ist eine schmerzfreie Untersuchung und dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten.

Fachpersonen setzen die PET auch nach der Therapie ein, um zu kontrollieren, ob der Tumor wieder auftritt.

Kopf-Hals-Krebs: Was muss ich vor Beginn der Behandlung beachten?

Die Krebstherapie kann Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch schädigen. Gehen Sie vor Beginn der Therapie zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt. Lassen Sie den Zustand Ihrer Zähne überprüfen. Sie oder er stellt Ihnen einen Zahnstatus aus. Das ist ein Bericht über den Zustand Ihrer Zähne vor der Krebstherapie.

Der Zahnstatus ist wichtig, damit die Krankenkasse die durch die Krebsbehandlung verursachten Zahnschäden übernimmt.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite: Wie wird die Behandlung geplant?

Wie wird Kopf-Hals-Krebs behandelt?

Wie Krebs im Kopf- und Halsbereich behandelt wird, hängt davon ab,

  • wo sich der Tumor befindet.
  • wie weit der Krebs fortgeschritten ist.
  • wie Ihr allgemeiner Gesundheitszustand ist.

Verschiedene Fachpersonen besprechen gemeinsam, welche Behandlung in Ihrem Fall durchgeführt werden soll. In der Fachsprache heisst das Tumorboard.

Zu den häufigsten Therapien gehören:

  • Operation
  • Strahlentherapie
  • Medikamente (Chemotherapie oder Immuntherapie)

Sie erhalten diese Therapien allein oder kombiniert.

Operation bei Kopf-Hals-Krebs

Das Ziel der Operation ist es, den ganzen Tumor zu entfernen. Wenn der Tumor sich nicht ausgebreitet hat, kann die Ärztin oder der Arzt ihn komplett entfernen. Hat sich der Tumor auf die Lymphknoten im Hals ausgebreitet, werden auch diese entfernt. Manchmal entfernt die Ärztin oder der Arzt die Lymphknoten im Hals auch vorsichtshalber. Das passiert auch dann, wenn die Lymphknoten noch gesund sind.

Weitere Informationen zur Operation finden Sie auf der Webseite: Operationen bei Krebs.

Welche Nebenwirkungen Sie bekommen können, hängt von der Art des Tumors und der Operation ab.

Die häufigsten Nebenwirkungen nach einer Operation im Hals- und Kopfbereich sind:

  • Stimmverlust (vorübergehend oder dauerhaft)
  • Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken
  • Hörverlust (vorübergehend oder dauerhaft)
  • Schwierigkeiten beim Atmen

Wenn Ihnen bei der Operation der Kehlkopf entfernt wird, können Sie nicht mehr sprechen. Damit Sie weiterhin sprechen können, setzt Ihnen die Ärztin oder der Arzt zwischen Luftröhre und Speiseröhre eine Prothese (Stimmprothese) ein. Diese lässt Luft aus der Luftröhre in die Speiseröhre strömen und verhindert, dass Nahrung in die Luftröhre gelangt.

Wenn Sie nach der Operation Schwierigkeiten beim Essen haben. Dann legt die Ärztin oder der Arzt Ihnen über die Nase oder die Haut eine Sonde in den Magen. Über die Sonde können Sie Nahrung, Flüssigkeiten und Medikamente aufnehmen. 

Wenn Sie nach der Operation keinen Kehlkopf mehr haben, schafft die Ärztin oder der Arzt eine Öffnung im Hals. In der Fachsprache heisst das Tracheostomie. Sie oder er legt eine Trachealkanüle ein, die den Luftdurchgang zwischen der Aussenwelt und der Luftröhre aufrechterhält. Damit können Sie weiter atmen. Nach der Operation sind Nase und Mund nämlich nicht mehr mit den Lungen verbunden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Broschüre Leben ohne Kehlkopf.

Manchmal muss eine Chirurgin oder ein Chirurg während oder nach einer Operation Körperteile wieder aufbauen. In der Fachsprache heisst das chirurgische Rekonstruktion. Das ist möglich, um

  • Ihr Aussehen zu verbessern.
  • durch die Operation beeinträchtigte Funktionen wiederherzustellen.

Die Operation kann zu Schäden im Gesicht, im Mund, im Rachen, in der Nase oder in den Ohren führen. Diese Bereiche können so geschädigt werden, dass Sie nicht mehr richtig kauen, schlucken, atmen oder sprechen können.

Es gibt verschiedene Techniken der chirurgischen Rekonstruktion. Die Wahl hängt davon ab,

  • welcher Körperbereich betroffen ist.
  •  wie schwer die verursachten Schäden sind.

Die Ärztinnen und Ärzte werden Ihnen erklären, welche Optionen für Sie infrage kommen.

Die chirurgische Rekonstruktion ist wichtig, um

  • Ihre Lebensqualität zu verbessern.
  • Ihnen die Rückkehr zu Ihren täglichen Aktivitäten zu ermöglichen.

Strahlentherapie bei Kopf-Hals-Krebs

Die Strahlentherapie nutzt energiereiche Strahlen, um den Tumor zu bekämpfen und die erkrankten Zellen zu zerstören.

Fachpersonen wenden die Strahlentherapie an,

  • um die Krebszellen abzutöten.
  • um ein Wiederauftreten des Krebses (Rezidiv) zu verhindern.
  • wenn der Krebs Lymphknoten oder andere Organe befallen hat.
  •  um die Erfolgsaussichten einer Operation zu erhöhen.
  • um die Symptome zu lindern, wenn eine Heilung nicht möglich ist.

In der Regel kombinieren Ärztinnen und Ärzte die Strahlentherapie mit einer Operation.

Es ist aber auch möglich, dass der Tumor nicht operiert werden kann. Zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen. Dann kombinieren sie die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie oder einer Immuntherapie. Diese Behandlungen werden je nach Situation gleichzeitig oder nacheinander durchgeführt.

Weitere Informationen zur Strahlentherapie finden Sie in der Krebsliga-Broschüre Die Strahlentherapie oder auf der Webseite: Strahlentherapie.

Wie häufig Sie zur Strahlentherapie müssen, hängt davon ab,

  • welche Art von Krebs Sie haben.
  •  wie weiter fortgeschritten ist.
  • was das Behandlungsziel ist (Tumor beseitigen oder schrumpfen, Wiederauftreten verhindern oder Symptome lindern, wenn eine Heilung nicht möglich ist).
  • wie Ihr allgemeiner Gesundheitszustand ist.

In der Regel umfasst die Behandlung tägliche Sitzungen von Montag bis Freitag. Meistens sind es insgesamt 5 Sitzungen pro Woche. Die gesamte Dauer der Behandlung kann je nach Fall zwischen 3 und 7 Wochen variieren.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die nach einer Strahlentherapie auftreten können, sind:

  • Ihre Haut ist gereizt und gerötet.
  • Ihr Mund ist trocken.
  • Sie haben Beschwerden beim Schlucken, Sprechen und Atmen.
  • Ihre Mundschleimhaut ist entzündet.
  • Ihr Geschmack ist verändert.
  • Sie haben Beschwerden an Zähnen und Kieferknochen.

Ihr Behandlungsteam kann die meisten dieser Symptome wirksam behandeln. Wenn Sie also nach der Strahlentherapie eine dieser Beschwerden haben, sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam.

Einige Nebenwirkungen der Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich sind dauerhaft. Dazu gehören beispielsweise trockener Mund, Beschwerden beim Schlucken oder Schäden an den Zähnen.

In den meisten Fällen können Ärztinnen und Ärzten diese aber gut behandeln. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam, welche Möglichkeiten es gibt, Ihre Beschwerden zu behandeln.

Medikamente bei Kopf-Hals-Krebs

Ärztinnen und Ärzte behandeln Krebs im Kopf- und Halsbereich auch mit Krebsmedikamenten. Je nachdem, wie weit der Krebs fortgeschritten ist und welche Eigenschaften er hat, entscheiden sie, ob

  • eine Chemotherapie,
  • eine zielgerichtete Therapie oder
  • eine Immuntherapie zum Einsatz kommt.

Chemotherapie

Eine Chemotherapie ist eine Art von Medikamenten gegen Krebs. Sie töten Krebszellen ab oder verlangsamen ihr Wachstum. Diese Medikamente verteilen sich im ganzen Körper. Sie können Krebszellen abtöten, aber auch gesunde Zellen schädigen.

Ärztinnen und Ärzte verabreichen eine Chemotherapie allein oder zusammen mit einer Strahlentherapie. Allein wird sie eingesetzt, wenn der Tumor nach der Operation wieder auftritt. Oder wenn Metastasen vorhanden sind. Kann der Tumor nicht mehr operiert werden, verabreichen sie die Chemotherapie häufig zusammen mit einer Strahlentherapie oder nacheinander.

Normalerweise erfolgt die Chemotherapie bei Kopf- und Halstumoren in Zyklen. Sie finden alle ein, zwei oder drei Wochen statt. Die Dauer und der Abstand zwischen den Zyklen der Chemotherapie hängen ab von

  • der Art des Kopf-Hals-Krebses,
  • wie weit der Krebs fortgeschritten ist,
  • welche Medikamente Sie einnehmen,
  • wie Ihr Körper auf die Behandlung reagiert und
  • wie Ihr allgemeiner Gesundheitszustand ist.

Die Gesamtdauer der Chemotherapie-Zyklen beträgt normalerweise 6 bis 9 Wochen, kann jedoch je nach Bedarf variieren.

Eine Chemotherapie kann Nebenwirkungen verursachen. Wie intensiv diese sind oder wie lange sie dauern, ist von Person zu Person unterschiedlich.

Die wichtigsten sind:

  • Sie verlieren Ihre Haare.
  • Ihnen ist übel.
  • Sie sind sehr müde.
  • Ihre Haut oder Ihre Schleimhäute sind entzündet.
  • Ihr Geschmackssinn ist verändert.

In einigen Fällen kann eine Chemotherapie zu dauerhaften Schäden führen. Diese können Nieren, Nerven (periphere Neuropathie) oder Gehör betreffen.

In den meisten Fällen können Ärztinnen und Ärzte die Nebenwirkungen behandeln. Wenn Sie nach der Chemotherapie Nebenwirkungen haben, wenden Sie sich an Ihr Behandlungsteam.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Krebsliga-Broschüre Periphere Neuropathie.

Lesen Sie mehr auf der Webseite Chemotherapie oder in der Krebsliga-Broschüre Medikamente gegen Krebs.

Zielgerichtete Therapie

Die Chemotherapie greift neben den Krebszellen auch gesunde Zellen im Körper an. Im Gegensatz dazu wirken zielgerichtete Therapien auf bestimmte Merkmale in den Krebszellen. Sie stören bestimmte Mechanismen, die sie zum Wachsen benötigen.

Ärztinnen und Ärzte setzen zielgerichtete Therapien in Kombination mit einer Strahlentherapie oder einer Chemotherapie ein. Sie verwenden zielgerichtete Therapien, wenn

  • die Behandlung besser wirken soll oder
  • der Krebs zurückkehrt (Rezidiv).

Die wichtigsten Nebenwirkungen von zielgerichteten Therapien im Kopf-Halsbereich sind:

  • Sie haben einen Ausschlag auf der Haut.
  • Sie sind über längere Zeit sehr müde.
  • Ihnen ist übel.
  • Sie haben Durchfall.

In den meisten Fällen können Ärztinnen und Ärzte die Nebenwirkungen behandeln. Wenn Sie nach der zielgerichteten Therapie Nebenwirkungen haben, wenden Sie sich an Ihr Behandlungsteam.

Lesen Sie mehr auf der Webseite Zielgerichtete Therapie oder in der Krebsliga-Broschüre Medikamente gegen Krebs.

Immuntherapie

Die Immuntherapie sind Medikamente gegen Krebs. Sie helfen dem Immunsystem, Krebszellen zu erkennen und anzugreifen.

Bei Tumoren im Kopf- und Halsbereich wird sie eingesetzt, wenn der Tumor nicht heilbar ist. Ärztinnen und Ärzte verabreichen sie allein oder zusammen mit einer Chemotherapie.

Wie lange Sie eine Immuntherapie bekommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab und variiert von Person zu Person. Sie hängt ab von

  • der Art des Kopf-Hals-Krebses, wie weit der Krebs fortgeschritten ist,
  • welche und wie viele Medikamente Sie einnehmen sowie der Dosierung,
  •  wie Ihr Körper auf die Immuntherapie reagiert,
  • der Art, wie Sie die Medikamente einnehmen (subkutan oder intravenös), und
  • Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand.

Die Behandlung dauert einige Monate oder Jahre.

Wenn Sie die Immuntherapie unter die Haut (subkutan) erhalten, dauern die Sitzungen nur wenige Minuten. Wenn Sie die Immuntherapie intravenös erhalten, kann die Sitzung mehrere Stunden dauern. Wenn die Ärztinnen und Ärzte die Immuntherapie mit anderen Medikamenten kombinieren, kann die Dauer der Sitzungen variieren.

Nach der Behandlung können Sie nach Hause gehen, wenn Sie keine Nebenwirkungen haben.

Die häufigsten Nebenwirkungen nach einer Immuntherapie sind:

  • Sie haben Durchfall.
  • Sie sind über längere Zeit sehr müde.
  • Sie haben einen Ausschlag auf der Haut.
  • Sie haben Beschwerden mit der Schilddrüse.

In den meisten Fällen können Ärztinnen und Ärzte die Nebenwirkungen behandeln. Wenn Sie nach einer Immuntherapie Nebenwirkungen haben, wenden Sie sich an Ihr Behandlungsteam.

Ja. In seltenen Fällen können Immuntherapien zu dauerhaften Beschwerden führen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Beschwerden der Lunge (zum Beispiel Lungenentzündung oder Atemnot)
  • Beschwerden der Nieren
  • schwere Magen-Darm-Beschwerden
  • Probleme mit der Leber (zum Beispiel Autoimmunhepatitis)
  • schwere Reaktion der Haut
  • periphere Neuropathie

Diese Beschwerden können schwerwiegend sein. Sie erfordern sofortige Massnahmen. Wenn Sie nach einer Immuntherapie eine dieser Beschwerden haben, wenden Sie sich umgehend an Ihr Behandlungsteam. Ihr Behandlungsteam kann diese Beschwerden leichter behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt werden.

Weitere Informationen zu Immuntherapien finden Sie in der Krebsliga-Broschüre Medikamente gegen Krebs oder auf der Webseite Immuntherapie.

Kopf-Hals-Krebs: Wie geht es weiter nach der Behandlung?

Regelmässige Kontrollen

Nach der Behandlung verschreiben die Ärztinnen und Ärzte regelmässige Kontrollen. Diese dienen dazu,

  • zu überprüfen, ob der Tumor zurückkehrt, und
  • um Spätfolgen der Therapie zu überwachen.

Weiter unterstützen sie Sie bei der Rückkehr in Ihren Alltag.

Die Kontrollen umfassen regelmässige Besuche bei der Ärztin oder dem Arzt und verschiedene Untersuchungen. Dazu gehören Ultraschall, CT und MRT. Wie häufig und welche Untersuchung Sie bekommen, ist individuell.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite zu Leben mit und nach Krebs.

Onkologische Rehabilitation

Die onkologische Rehabilitation unterstützt Krebsbetroffene in allen Phasen der Krankheit. Zur onkologischen Rehabilitation gehören zum Beispiel:

  • Bewegungs- und Sporttherapie
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • psychoonkologische Beratung oder Psychotherapie
  • Ernährungsberatung
  • Massnahmen zur Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen
  • Unterstützung bei der Rückkehr in den Alltag und ins Berufsleben

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen helfen, zu beurteilen, ob und wann eine Rehabilitation für Sie sinnvoll ist.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite: Onkologische Rehabilitation.

Haben Sie nach der Therapie Schwierigkeiten beim Schlucken, beim Atmen oder beim Sprechen? Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen eine Behandlung durch eine Fachperson der Logopädie verschreiben. Eine Logopädin oder ein Logopäde ist spezialisiert auf die Behandlung von Störungen beim

  • Sprechen,
  • Kommunizieren und
  • Schlucken.

Haben Sie seit der Krebstherapie Probleme mit dem Hören? Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen einen Termin bei einer HNO-Ärztin oder einem HNO-Arzt verordnen. Wie lange die Rehabilitation dauert, hängt von der Art und der Einschränkung ab.

Während der Rehabilitation überprüft die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt Ihr Gehör. Sie oder er entscheidet, ob Sie ein Hörgerät benötigen. Anschliessend helfen Ihnen Fachpersonen für Hörakustik (zum Beispiel Amplifon) bei der Auswahl und der Anpassung eines für Sie geeigneten Hörgeräts.

Möchten Sie eine Beratung durch die Krebsliga?

Haben Sie weitere Fragen? Benötigen Sie oder Ihre Angehörigen Unterstützung? Für ein persönliches Gespräch können Sie sich an die kantonale oder die regionale Krebsliga wenden.

Die Beraterinnen und Berater vom Beratungsdienst KrebsInfo (0800 11 88 11) beantworten Ihnen Fragen rund um Krebs. Sie sind auch per Chat oder WhatsApp (031 389 92 40) erreichbar.

Fachberatung

  • Dr. med. Espeli Vittoria, Fachärztin für medizinische Onkologie und stellvertretende Oberärztin der Abteilung für medizinische Onkologie, Istituto Oncologico della Svizzera Italiana, Kantonsspital Bellinzona
  • Prof. Dr. med. Georg Stüssi, Chefarzt für Hämatologie am Onkologischen Institut der italienischen Schweiz des Kantonsspitals Bellinzona, Präsident des Komitees der Krebsliga Schweiz

Quellen

Diagnose von Kopf-Hals-Tumoren. (7. Januar 2025). https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/kopf-hals-tumoren/diagnose.html

Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO). (o. J.). Kopf-Hals-Tumoren: Ein Leitfaden für Patienten. Abgerufen am 12. März 2025: https://www.esmo.org/content/download/78581/1439842/1/ESMO-ACF-Tumori-della-Testa-e-del-Collo-una-Guida-per-il-Paziente.pdf

Leitlinienprogramm Onkologie. (2024). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie, Prävention und Nachsorge des Oro- und Hypopharynxkarzinoms. In Leitlinie (Langversion). https://register.awmf.org/assets/guidelines/017-082OLl_S3_Diagnostik-Therapie-Praevention-Nachsorge-Oro-und-Hypopharynxkarzinom_2024-03.pdf

S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des Mundhöhlenkarzinoms. (2021). In Leitlinienprogramm Onkologie. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Mundhoehlenkarzinom/Version_3/LL_Mundhoehlenkarzinom_Langversion_3.0.pdf

Schiff, B. A. (2024, 09. September 2024), Übersicht zu Kopf- und Halstumoren. MSD Manual Profi-Ausgabe: https://www.msdmanuals.com/de/profi/hals-nasen-ohren-krankheiten/kopf-und-halstumoren/%C3%BCbersicht-zu-kopf-und-halstumoren

Aktualisiert im August 2025
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