Lungenkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Lunge. Bei einem bösartigen Tumor vermehren sich Zellen unkontrolliert und können in gesundes Gewebe einwachsen und es schädigen. Die Tumorzellen können sich über die Lymph- und die Blutbahnen im Körper ausbreiten. Eine Ansammlung solcher Zellen an anderen Stellen im Körper heissen Metastasen oder Ableger.
Lungenkrebs bildet Metastasen hauptsächlich in den Lymphknoten, in Knochen, im Gehirn, in den Nebennieren und in der Leber.
In der Schweiz erkranken jährlich rund 4800 Menschen an Lungenkrebs. Fast alle Betroffene sind bei der Diagnose über 50 Jahre alt.
Wo entsteht Lungenkrebs?
Lungenkrebs kann in allen Teilen der Lunge entstehen. Er bildet sich aus verschiedenen Zelltypen. Zwei Zell-Haupttypen werden unterschieden: der nicht-kleinzellige und der kleinzellige Lungenkrebs. Beide Typen beziehen sich auf die Grösse der Zellen.
Etwa 85 Prozent aller Lungenkrebsfälle gehören zu den nicht-kleinzelligen Zelltypen. Demgegenüber sind etwa 15 Prozent aller Lungenkrebstypen kleinzellig. Sie sind aggressiver als die nicht-kleinzelligen Typen. Aggressiv bedeutet, dass sie schneller wachsen und häufiger Metastasen bilden.
Beschwerden und Symptome
Wie erkenne ich Lungenkrebs? In frühen Stadien macht Lungenkrebs keine Beschwerden oder Symptome. Deswegen erkennen Ärztinnen oder Ärzte Lungenkrebs zufällig oder erst in einem späten Krankheitsstadium.
Haben Sie solche Symptome?
Husten über mehrere Wochen (über vier), der trotz Behandlung anhält,
ein bestehender Husten verändert sich plötzlich,
Atemnot in Ruhe oder bei leichter Tätigkeit,
Schmerzen im Brustkorb,
Auswurf mit oder ohne Blut,
ungewollter Gewichtsverlust,
das können Hinweise auf Lungenkrebs sein. Diese Symptome können aber auch von anderen Krankheiten kommen. Wir empfehlen Ihnen, die Symptome mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zu besprechen.
Früherkennung von Lungenkrebs
Mit einer niedrig dosierten Computertomografie (CT) kann Lungenkrebs in frühen Stadien erkannt werden. Einige Länder bieten deshalb für Risikopersonen (langjährige starke Raucherinnen und Raucher) qualitätsgesicherte Früherkennungsprogramme an. In der Schweiz gibt es bisher (Stand 2023) kein solches Programm. Vereinzelt finden Pilotstudien zur Früherkennung von Lungenkrebs statt. Informieren Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine mögliche Teilnahme. Falls Sie unsicher sind oder Beschwerden haben, besprechen Sie mit Ihrem Arzt mögliche weitere Massnahmen.
Was sind die Ursachen?
Lungenkrebs hat verschiedene Ursachen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
Rauchen ist die Hauptursache für Lungenkrebs. Dazu gehören alle Formen von Tabakkonsum, bei denen Tabak inhaliert wird. Etwa 80 bis 90 Prozent der Lungenkrebs-Todesfälle können auf das Rauchen zurückgeführt werden. Das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, wird beeinflusst durch:
Wie viele Jahre hat die Person geraucht? Je länger jemand raucht, desto höher ist das Risiko, Lungenkrebs zu bekommen.
Wie viele Zigaretten oder Pfeifen raucht die Person täglich? Je mehr jemand raucht, desto höher ist das Risiko, Lungenkrebs zu bekommen.
Ein Rauchstopp lohnt sich immer, weil:
das Erkrankungsrisiko für Lungenkrebs sinkt.
Betroffene die Behandlungen besser ertragen.
das Risiko, an einem weiteren Tumor zu erkranken, sinkt.
die Lungenfunktion sich verbessert.
Beratung und Unterstützung zum Rauchstopp erhalten Sie bei der Rauchstopplinie.
Nicht alle Personen, die rauchen, bekommen Lungenkrebs. Auch Menschen, die nicht rauchen, können an Lungenkrebs erkranken.
Passivrauch
Wer privat oder bei der Arbeit regelmässig Tabakrauch ausgesetzt ist, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Schützen Sie sich und andere vor dem Passivrauch.
Radon
Radon ist nach dem Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs. Radon ist ein natürliches Edelgas, das im Boden entsteht. Aus dem Boden kann Radon in Gebäude eindringen. Sind die Radonwerte in einem Gebäude zu hoch, gefährdet dies die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner.
Weshalb ein Mensch an Krebs erkrankt und ein anderer nicht, bleibt oft unklar. Niemand ist schuld. Krebs kann jeden treffen. Belastet Sie diese Frage oder andere Fragen? Das Krebstelefon und die kantonalen sowie regionalen Krebsligen sind für Sie da.
Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen können den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.