Beratung bei der Liga in der schlimmsten Stunde
Sich auf eine offene, präsente und zuverlässige professionelle Struktur verlassen können, wenn der Krebs Pläne, Hoffnungen und Träume zerstört. Die Krebsliga Genf ist da und hört zu. Sie fördert die Entstehung von Möglichkeiten, die helfen, das zu erreichen, was für Sie sinnvoll ist.
Jeden Tag kommen Menschen zur Krebsliga Genf. So auch jener Herr, der sich zu unserer Empfangshalle Espace Médiane begibt, begleitet von einem sehr engen Freund. Bei ihm wurde gerade ein schwerwiegender Krebs mit Metastasen diagnostiziert. Wie teilt er das seiner Schwester mit, die gerade Urlaub im Ausland macht?
Eine Frau öffnet die Tür der Empfangshalle. Sie empfängt dieser Tage in ihrer Wohnung in Frankreich Angehörige ihrer Mutter, die im Wallis lebt und an einem sehr fortgeschrittenen Krebs leidet. Sie sucht nach Lösungen, um die Pflege ihrer Mutter so zu organisieren, dass diese die ihr verbleibende Zeit im Haus der Tochter verbringen kann, wie es ihrer gemeinsamen Entscheidung entspricht.
Eine Mutter ruft an wegen ihrer Kinder, die den Tod ihrer Grossmutter miterlebt haben. Sie bittet um Hilfe in dieser Zeit des grossen Kummers.
Ein Lehrer ruft an, um beraten zu werden. Wie unterstützt man seine Kolleginnen und Kollegen, die sich mit einer Klasse von Kindern unter zehn Jahren auseinandersetzen müssen, von denen eines gerade seinen Vater durch Krebs verloren hat? Wie kommuniziert man so was? Und wie fördert man da das Reden und den Austausch?
Eine Gruppe von Teenagern kommt zur Liga, um Geld aus einem Kuchenverkauf zu spenden. Sie sind direkt betroffen vom Verlust eines Klassenkameraden, eines Vaters oder einer Mutter. Sie sitzen mit ihrem Lehrer an einem Tisch und drücken ihren Schmerz, ihre Solidarität, ihre Liebe aus.
Eine E-Mail an die Liga: «Nach Remissionen, die mir Hoffnung auf Heilung gegeben haben, bin ich mit einer Mutation meiner Krankheit konfrontiert, deren Verlauf unklar ist. Alt und allein, würde ich gerne wissen, ob es Menschen gibt, die mir eine kleine Unterstützung geben und mich möglichst bei mir zu Hause betreuen könnten, da ich zu müde bin, mich zu bewegen.»
Tag für Tag hört die Liga zu, lädt ein, unterstützt, wägt ab. Ideen entstehen, Projekte nehmen Gestalt an, mit Mitmenschen, Patienten, Familien, Fachleuten, Gemeinschaften. Die Liga ist seit über 90 Jahren in Bewegung und stellt sich dem unaufhörlichen Wandel der Welt.
Lucienne Bigler-Perrotin, Geschäftsführerin