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KrebsligaÜber KrebsKrebsarten von A bis ZWas tun bei Nebenwirkungen?

Was tun bei Nebenwirkungen?

Die häufigsten Beschwerden bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sind Schmerzen und Probleme mit der Ernährung und der Verdauung. Melden Sie sich bei Beschwerden frühzeitig bei Ihrem Behandlungsteam.

Krebstherapien können Nebenwirkungen verursachen. Ob und in welcher Form solche Nebenwirkungen auftreten, wie stark sie sind und wie lange sie anhalten, ist individuell sehr verschieden.

Lesen Sie mehr über Nebenwirkungen nach Krebstherapien allgemein.

Üblicherweise wird Ihnen ein Merkblatt zur Therapie, zu den möglichen Nebenwirkungen und zum Umgang damit abgegeben. Diese Informationen sind manchmal schwierig zu verstehen. Zögern Sie nicht, bei Unklarheiten nachzufragen oder ein solches Merkblatt zu verlangen, wenn Sie keines bekommen haben.

Viele Nebenwirkungen können behandelt werden. Manche Beschwerden wie Schmerzen oder Übelkeit sind voraussehbar. Um sie zu lindern, erhalten Sie schon vor einer Therapie Begleitmedikamente. Informieren Sie Ihr Behandlungsteam bei Beschwerden oder bei Einschränkungen im Alltag, damit die nötigen Massnahmen rasch eingeleitet werden können.

Auswirkungen auf Ernährung und Verdauung

Viele Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen irgendwann Probleme beim Essen und mit der Verdauung. Oder sie erkranken an Diabetes.

Wichtig: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie nach der Operation und während der Chemotherapie weiter Gewicht verlieren oder wenn Sie viel Gewicht verloren haben. Das gilt auch dann, wenn Sie übergewichtig waren oder es noch sind.

Falls nötig, erhalten Sie für die Erholung in den ersten Tagen nach der Operation wichtige Nährstoffe über eine Nährstofflösung. Das Behandlungsteam bespricht mit Ihnen, welche Art der künstlichen Ernährung für Sie geeignet ist:

  • Bei der parenteralen Ernährung wird Ihnen eine Nährstofflösung über einen Venenkatheter direkt in die Blutbahn abgegeben.
  • Bei der enteralen Ernährung wird die Nahrung über eine Sonde via Nase und Speiseröhre oder über einen Katheter via Bauchdecke in Ihren Dünndarm geführt.

Was tun bei Problemen mit der Verdauung?

Nach ein bis zwei Tagen mit künstlicher Ernährung beginnen Sie schrittweise mit dem Ernährungsaufbau. Ihr Behandlungsteam und eine Ernährungsberaterin oder ein Ernährungsberater unterstützen Sie dabei. Trotzdem kann es sein, dass Sie Probleme mit der Verdauung bekommen.

Nach der Operation haben Sie vielleicht eine neue Verbindung zwischen Magen und Dünndarm. Trotzdem bleibt das Essen manchmal lange im Magen liegen, weil dieser noch etwas träge ist. Dann verspüren Sie ein Völlegefühl, ein schweres Aufliegen und müssen aufstossen oder erbrechen.

Nach einiger Zeit stellt sich Ihr Körper besser auf die veränderte Situation ein. Einige Beschwerden lassen dann nach. Andere bessern sich durch entsprechendes Verhalten beim Essen, durch eine Umstellung der Ernährung und durch Medikamente.

Durch langsames Essen, gutes Kauen und häufige kleine Mahlzeiten können Sie die Verträglichkeit der Speisen verbessern. Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten und nicht während den Mahlzeiten, damit weniger Volumen auf einmal in den Magen kommt.

Vielleicht produziert Ihr Körper nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme. Dann kommen nicht mehr genügend Nährstoffe im Körper an, weil sie mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Sie haben dann Verdauungsprobleme, einen sogenannten Fettstuhlgang (heller, schwimmender, schmieriger und übel riechender Stuhlgang) und verlieren trotz regelmässigen Mahlzeiten an Gewicht.

Fehlende Verdauungsenzyme können Sie durch die Einnahme entsprechender Kapseln ersetzen. Die Enzym-Kapseln müssen Sie bei jeder Mahlzeit einnehmen, also auch bei Zwischenmahlzeiten. Die Dosierung hängt vom Fettgehalt der Mahlzeiten ab.

Nach der Operation oder während der Chemotherapie leiden Sie vielleicht unter Durchfall. Wichtig ist, dass Sie das mit Ihrem Behandlungsteam besprechen. Sie sollten nicht zu viel abnehmen, damit Sie bei Kräften bleiben.

Bei Durchfall gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Sie bekommen Medikamente gegen Durchfall verschrieben.
  • Ihr Behandlungsteam klärt ab, ob Sie genügend Verdauungsenzyme einnehmen. Und ob Sie diese zum richtigen Zeitpunkt nehmen.

Was tun bei Diabetes?

Vielleicht produziert Ihr Körper nicht mehr ausreichend Insulin oder Glukagon. Oder er kann die vorhandenen Hormone nicht mehr richtig verarbeiten. Das führt zu erhöhten, zu niedrigen oder schwankenden Blutzuckerwerten.

Ein häufiges Problem bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel. Bei einem zu hohen Blutzuckerspiegel über längere Zeit bekommen Sie Diabetes. Diese Art von Diabetes wird Typ-3-Diabetes und im Alltag «Zuckerkrankheit» genannt.

Ein unbehandelter Diabetes ist lebensbedrohlich. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Blutzuckerwerte regelmässig messen und Ihre Medikamente nach Vorschrift einnehmen.

Fragen Sie nach Informationsmaterial zu Typ-3-Diabetes und ob Sie eine Diabetes-Schulung besuchen können. Lassen Sie sich von einer Vertrauensperson an die Diabetes-Schulung begleiten.

Bei zu wenig Insulin reicht manchmal die Einnahme von blutzuckersenkenden Tabletten. Oftmals müssen Sie sich mit der Zeit trotzdem Insulin spritzen.

Wenn Ihre Bauchspeicheldrüse entfernt wurde oder gar kein Insulin mehr produziert, müssen Sie sich für den Rest Ihres Lebens Insulin spritzen.

Falls Sie sich Insulin spritzen müssen, erhalten Sie vorher eine Schulung durch eine Fachperson. Diese zeigt Ihnen, wie Sie die Spritze richtig setzen und wie Sie berechnen können, wie viel Insulin Sie sich jeweils spritzen müssen.

Bei einem Typ-3-Diabetes gelten bestimmte Zielwerte für den Blutzucker. Diese Zielwerte sind anders als bei anderen Formen von Diabetes. Vergleichen Sie Ihre Blutzuckerwerte daher nicht mit anderen Diabetikern.

Was darf ich essen?

Grundsätzlich dürfen Sie alles essen, was Ihnen schmeckt und Ihnen keine Beschwerden bereitet. Besonders wichtig ist, dass Sie ausreichend und kalorien- und proteinreich essen. Sie brauchen diese Energie, um mit der Krankheit und ihren Auswirkungen zurechtzukommen.

Die Ernährungsberaterin oder der Ernährungsberater berät Sie bezüglich Ernährung. Fragen Sie danach, wenn Ihnen bisher keine Ernährungsberatung angeboten wurde. Fragen Sie auch, ob Ihr Ernährungsberater sich mit Typ-3-Diabetes und der Enzym-Ersatztherapie auskennt.

  • Lassen Sie sich Zeit fürs Essen. Kauen Sie gründlich, damit sich die Nahrung gut mit Speichel vermischt.
  • Essen Sie statt zwei bis drei grosse Mahlzeiten häufiger eine kleine Mahlzeit. So erhalten Sie über den Tag verteilt ausreichend Nährstoffe und Kalorien, auch wenn Sie pro Mahlzeit verhältnismässig wenig essen.
  • Trinken Sie nur wenig oder nichts während den Mahlzeiten, jedoch ausreichend über den Tag verteilt (etwa 1,5 Liter pro Tag).
  • Eventuell vertragen Sie gewisse Lebensmittel weniger gut als früher. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, wenn Sie unter Blähungen und Unwohlsein leiden.
  • Bei geringem Appetit können sogenannte Trinknahrungen helfen, Ihren Energie- und Nährstoffbedarf abzudecken.

Lesen Sie mehr über mögliche Schwierigkeiten rund ums Essen und was Sie dagegen tun können.

Anfälligkeit für Infekte

Die Milz ist Teil des Immunsystems. Wurde Ihnen bei der Operation die Milz entfernt, sind Sie jetzt anfälliger für bakterielle Infekte. Daher empfiehlt Ihr Behandlungsteam zusätzliche Impfungen (etwa gegen Pneumokokken), um Ihr Immunsystem zu unterstützen.

Bei einer starken Erkältung oder anderen Infekten, die vor Ihrer Krebsdiagnose jeweils von selbst zurückgegangen sind, sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt aufsuchen. Möglicherweise benötigen Sie Antibiotika oder andere Medikamente. Informieren Sie Ihren Hausarzt, dass Ihnen die Milz entfernt wurde.

Anfälligkeit für Blutgerinnsel (Thrombosen)

Nach der Operation ist das Risiko für ein Blutgerinnsel kurzfristig erhöht. Deshalb bekommen Sie für einige Wochen Medikamente verschrieben, meist als Spritzen unter die Haut.

Wurde Ihnen bei der Operation die Milz entfernt, kann es zu einem Anstieg der Blutplättchen kommen. Dann haben Sie auch langfristig ein höheres Risiko für ein Blutgerinnsel. Eventuell müssen Sie Medikamente einnehmen, um das Risiko zu senken.

Was tun bei Schmerzen?

Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs können Schmerzen auftreten. Vor allem Tumoren in einem fortgeschrittenen Stadium oder Metastasen verursachen Schmerzen. Schmerzen sind kräfteraubend und sehr belastend.

Wenn Sie Ihre Schmerzen frühzeitig behandeln lassen, können sie meistens gelindert werden. Besprechen Sie Schmerzen deshalb immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Nicht immer sind Schmerzen nach einer Behandlung ganz verschwunden. Meistens sind die Schmerzen aber erträglicher. Um Schmerzen zu lindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Medikamente,
  • Operation,
  • Strahlentherapie,
  • Komplementärmedizin (wie Akupunktur, TCM, Naturheilkunde),
  • Physiotherapie,
  • körperliche Aktivität (Sport und Bewegung),
  • Entspannungsübungen (wie Meditation oder autogenes Training),
  • psychoonkologische Beratung, Psychotherapie.

Lesen Sie mehr über Schmerzen bei Krebs.

Aktualisiert im Februar 2024
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