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Leben mit Krebs: gut aufgeklärt und sicher unterwegs

Das Sortiment an Broschüren, das die Krebsliga Interessierten kostenlos zur Verfügung stellt, umfasst mittlerweile über 200 Publikationen. Ob in gedruckter oder digitaler Form: Die Nachfrage nach diesen sorgfältig aufbereiteten Informationen zu Krebsprävention, Krebsarten und Behandlung war auch im 2021 ungebrochen hoch. Tino Heeg, Leiter Publizistik, über die aktuellen Bedürfnisse und Trends.

Tino Heeg, Leiter Publizistik der Krebsliga Schweiz

An wen richten sich die Broschüren, die die Krebsliga unentgeltlich zur Verfügung stellt?

Tino Heeg: Sie sind insbesondere für Menschen gedacht, die von Krebs betroffen sind. Sei dies, weil bei ihnen oder ihren Liebsten Krebs diagnostiziert wurde, sei es, weil sie mitten in der Behandlung stecken oder auf dem Weg zur Genesung sind. Das Angebot richtet sich aber auch an Personen, die sich darüber informieren möchten, wie sich Krebs verhindern lässt. All diese Menschen, die vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen stehen, möchten wir möglichst gut dabei unterstützen, sich gezielt und umfassend zu informieren.

Wie gross ist das Interesse an diesen Produkten?
Die Nachfrage ist seit Jahren ausgesprochen hoch. Da sind einerseits Spitäler, Arztpraxen und die kantonalen und regionalen Krebsligen, die dieses Angebot rege nutzen. Andererseits gehen im Webshop aber auch viele Bestellungen von Einzelpersonen ein. Allein im 2021 hat die Krebsliga über 300'000 Broschüren verschickt. Und auch der Zugriff auf die digital verfügbaren Inhalte ist kontinuierlich am Steigen: Rund 200'000 Mal wurden die Publikationen im vergangenen Jahr heruntergeladen. 

Welche Themen sind bei Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen besonders gefragt?
Gesucht wird oft spezifisch nach einzelnen Krebserkrankungen. Die Broschüren über Brust-, Prostata- und Darmkrebs verzeichnen die meisten Zugriffe. Wir bemühen uns aber auch, Informationen zu weniger häufigen Krebsarten bereitzustellen. Dies wissen Betroffene besonders zu schätzen, ist die Krebsliga doch zum Teil die einzige Organisation, die in diesen Nischen allgemeinverständliches Wissen aufbereitet. 

Wer bestimmt, welche Inhalte für Betroffene interessant und relevant sind?
Das legen wir mittels eines mehrstufigen Prozesses fest, bei dem zahlreiche Beteiligte eingebunden sind; Betroffene, Fachkräfte aus der Medizin und Pflege, das Redaktionsteam der Publizistik und weitere Expertinnen und Experten aus diversen Fachgebieten. 

Wie wird ermittelt, ob die Inhalte den Bedürfnissen der Leserschaft entsprechen?
Dank dem Fragebogen, der jeder Broschüre beiliegt, erhalten wir ein differenziertes Feed-back. Wir arbeiten seit neustem aber auch mit so genannten Fokusgruppen, bei denen wir gezielt von unterschiedlichen Ansprechpersonen Meinungen und Inputs abholen, um die Produkte laufend zu verbessern. Betroffene sind zudem im ganzen Produktionsprozess eingebunden, insbesondere beim Gegenlesen haben sie eine wichtige Funktion. 

Die Forschung macht Fortschritte, Therapien werden präziser, Diagnosemethoden optimiert: Ist es überhaupt möglich, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten?
Daran arbeiten wir Tag für Tag, gerade das macht unseren Job so spannend. Dabei stehen wir in engem Kontakt mit Fachärztinnen und Fachärzten, informieren uns an Kongressen, Weiterbildungen oder via Fachliteratur. 

Wieso nimmt die Krebsliga diesen Aufwand auf sich?
Weil wir finden, dass dies eine zentrale Dienstleistung der Krebsliga ist. Unser Auftrag ist es insbesondere, der breiten Bevölkerung niederschwellig und kostenlos qualitativ hochwertige Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir wollen das Wissen über Krebs für alle zugänglich machen. Dies hilft Betroffenen, ihre Krankheit besser zu verstehen und letztlich auch zu bewältigen.  

Wird es in naher Zukunft nur noch digitale Publikationen anstelle der Printprodukte geben?
Für beides gibt es eine grosse Nachfrage; gewisse Personen ziehen die gedruckte Version vor, andere die digitale. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Die Leute suchen heute Informationen auf den verschiedensten Kanälen. Wir haben im digitalen Bereich im 2021 neben den Informationen im Web, PDFs und dem Blättertool Issue ein weiteres Angebot geschaffen; dank den neuen Formaten E-Pub und Mobi können die Broschüren angenehm auf Smartphones, E-Book-Readern und Tablets gelesen werden. Mit dieser Art der Aufbereitung reagieren wir auf sich wandelnde Bedürfnisse unserer Leserschaft. 

Ich finde die Broschüren gut verständlich und sehr hilfreich.

Anna K. (78)
zur Broschüre «medikamentöse Tumortherapien»

Dank diesen Informationen kann ich meine Angst nach und nach loslassen.

Joseph M. (69)
zur Broschüre „Strahlentherapie“

Die Publikationen schaffen eine super Übersicht. Jetzt weiss ich, an wen ich mich wofür wenden muss.

Sarah F. (40)
zu den Broschüren „Arbeiten mit und nach Krebs“ und „Krebs – was leisten Sozialversicherungen?“

Beratung
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Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen können den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.

Krebstelefon 0800 11 88 11
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