Bei Leberkrebs wächst ein bösartiger Tumor in der Leber. Viele der Betroffenen leiden schon vorher an einer Erkrankung der Leber. Wird der Tumor früh erkannt und ist noch nicht so gross, können Ärztinnen und Ärzte Leberkrebs behandeln, indem sie den Tumor entfernen. Manchmal erhalten Betroffene auch eine neue Leber von einem Spender. Das ist die sogenannte Transplantation.
Können Ärzte den Tumor nicht aus der Leber entfernen, haben Sie weitere Möglichkeiten, Leberkrebs zu behandeln. Meistens können sie die Erkrankung bremsen. Ist der Leberkrebs sehr weit fortgeschritten, versuchen die Ärztinnen und Ärzte, mit unterstützender Therapie die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Leber befindet sich im Oberbauch, also im oberen Teil des Bauchraums. Sie ist ein wichtiges Organ im Körper.
Die Leber reinigt beispielsweise unser Blut von Schadstoffen. Sie filtert Nährstoffe aus dem Blut und speichert diese. Braucht der Körper diese Nährstoffe, gibt die Leber die Nährstoffe wieder ab. Die Leber hat zudem weitere wichtige Aufgaben im Körper. Lesen Sie mehr zu den Funktionen der Leber.
Was ist Leberkrebs?
Leberkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Leber. Bösartige Tumorzellen vermehren sich unkontrolliert, wachsen in das umliegende Gewebe ein, verdrängen und schädigen es. Leberkrebs geht von veränderten Leberzellen aus. Die Ursache ist oft eine Leberzirrhose oder chronische Hepatitis.
Ärztinnen und Ärzte nennen diesen aus Leberzellen entstandenen Krebs hepatozelluläres Karzinom, kurz HCC. Meistens leiden Betroffene an dieser Form des Leberkrebses.
Lesen Sie mehr zu Leberkrebs (HCC).
Eine andere Krebsart ist das Gallengangskarzinom. Dieser Art von von bösartigem Tumor entsteht in den Gallenwegen. Die Gallenwege verlaufen teilweise in der Leber.
Entsteht der Krebs in den Gallenwegen, sprechen die Fachleute von einem Gallengangskarzinom oder einem cholangiozellulären Karzinom.
Lesen Sie mehr zum Gallengangskarzinom.
Welche Symptome und Beschwerden weisen auf Leberkrebs hin?
Verschiedene Symptome und Beschwerden können auf Leberkrebs hinweisen. Hier sind einige davon:
- Sie verlieren Gewicht, obwohl Sie das nicht wollen.
- Sie haben eine Schwellung im Oberbauch.
- Sie haben längere Zeit Schmerzen oder ein Druckgefühl im Oberbauch.
- Sie leiden an Gelbsucht und Juckreiz.
- Sie haben längere Zeit keinen Appetit oder Ihnen ist übel.
Diese Beschwerden können auch andere Ursachen haben. Falls Sie solche oder ähnliche Beschwerden haben, empfehlen wir Ihnen jedoch dringend, zum Arzt zu gehen.
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Was sind die Ursachen für Leberkrebs?
Meistens gibt es keine klare Ursache, dass Menschen an Krebs erkranken. Bei einige Krebserkrankungen sind aber Faktoren bekannt, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Doch nicht alle Menschen mit diesen Risikofaktoren bekommen wirklich Krebs. Umgekehrt können Sie auch an einem Krebs erkranken, ohne dass Sie einen Risikofaktoren dafür hatten.
Wichtige Risikofaktoren für Leberkrebs des Typs HCC sind zum Beispiel andere Erkrankungen der Leber, insbesondere die Leberzirrhose. Diese entsteht, wenn das Lebergewebe wiederholt und dauerhaft geschädigt wird. Dann wird es durch Narbengewebe ersetzt. Eine chronische Entzündung der Leber (Hepatitis), die nicht behandelt wurde, kann dafür verantwortlich sein. Das kann auch passieren, wenn Sie über längere Zeit zu viel Alkohol trinken oder an einer ausgeprägten Fettleber leiden.
Lesen Sie mehr zu den Risikofaktoren von Krebs.
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Welche Untersuchungen führen zur Diagnose Leberkrebs?
Haben die Ärztinnen und Ärzte den Verdacht, dass es sich um Leberkrebs handeln könnte, führen sie verschiedene Untersuchungen durch.
- Körperliche Untersuchung
- Blutuntersuchung
- Bildgebende Untersuchungen mittels Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)
- Vielleicht eine Entnahme von Gewebe aus der Leber (Biopsie)
Ultraschall, CT und MRT werden von den Fachpersonen als bildgebende Untersuchungen bezeichnet. Auf den Bildern erkennen Ärzte, ob Sie einen Tumor haben und beispielsweise, wie gross der Tumor ist.
Die Entnahme von Gewebe (Biopsie) hilft, die in der Leber gefundenen Veränderungen genau einzuordnen. Die Biopsie ist ein kleiner Eingriff. Sie erhalten eine örtliche Betäubung und die Ärztin oder der Arzt entnimmt mit einer Hohlnadel Gewebe aus der Leber.
Bei Leberkrebs (HCC) ist nicht in jedem Fall eine Biopsie notwendig.
Mithilfe dieser Untersuchungen können die Ärztinnen und Ärzte Ihre Behandlung planen.
Lesen Sie mehr zu den Untersuchungen, die bei Verdacht auf Leberkrebs gemacht werden können.
Wie wird Leberkrebs behandelt?
Ihr Behandlungsteam bespricht zuerst gemeinsam, ob der Tumor entfernt werden kann oder nicht. Fachleute bezeichnen den Tumor, der entfernt werden kann, als resektabel.
- Ist der Tumor resektabel, entfernen ihn Chirurginnen und Chirurgen. Alternativ können Tumoren auch gezielt zerstört werden (das nennt man Ablation). Manchmal ist auch die Transplantation einer Leber von einer Spenderin oder einem Spender die beste Behandlung für Sie. Lesen Sie mehr zur Behandlung von Leberkrebs.
- Oft triff Leberkrebs (HCC) gleichzeitig an mehreren Stellen in der Leber auf. Können Chirurginnen und Chirurgen die Tumoren nicht entfernen, sind andere Behandlungen möglich, die verhindern, dass die Erkrankung weiter fortschreitet. Zudem erhalten Sie unterstützende Behandlungen, die Ihre Beschwerden lindern. Lesen Sie mehr zur Behandlung von nicht resektablem Leberkrebs.
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Aktualisiert im November 2023.