krebsliga_aargaukrebsliga_baselkrebsliga_bernkrebsliga_bern_dekrebsliga_bern_frkrebsliga_freiburgkrebsliga_freiburg_dekrebsliga_freiburg_frkrebsliga_genfkrebsliga_glaruskrebsliga_graubuendenkrebsliga_jurakrebsliga_liechtensteinkrebsliga_neuenburgkrebsliga_ostschweizkrebsliga_schaffhausenkrebsliga_schweiz_dekrebsliga_schweiz_fr_einzeiligkrebsliga_schweiz_frkrebsliga_schweiz_itkrebsliga_solothurnkrebsliga_stgallen_appenzellkrebsliga_tessinkrebsliga_thurgaukrebsliga_waadtkrebsliga_wallis_dekrebsliga_wallis_frkrebsliga_zentralschweizkrebsliga_zuerichkrebsliga_zug
KrebsligaÜber KrebsKrebsarten von A bis Z

Wie wird Lungenkrebs behandelt?

Die wichtigsten Behandlungen bei Lungenkrebs sind: Operation, medikamentöse Therapien und Strahlentherapie. Bei einer Operation wird der Tumor entfernt. Bei der Strahlentherapie werden Strahlen auf den Tumor gerichtet und zerstören dort die Krebszellen. Medikamente bekämpfen die Krebszellen im ganzen Körper. Dazu gehören: Chemotherapien, Immuntherapien und zielgerichtete Therapien.

Meist werden mehrere Behandlungen miteinander kombiniert: gleichzeitig oder nacheinander.

Operation

Bei der Operation wird der Tumor entfernt. Dafür bleiben Sie mehrere Tage im Spital. Nach der Operation müssen Sie gut atmen können. Deshalb darf nur so viel Lungengewebe entfernt werden, dass Ihre  Atemfunktion ausreichend erhalten bleibt. Entweder wird ein Teil eines Lungenlappens entfernt (Segmentektomie) oder ein ganzer Lungenlappen (Lobektomie). Die Lobektomie ist die häufigste Operationsart. Seltener werden zwei Lungenlappen (Bilobektomie) oder ein ganzer Lungenflügel (Pneumektomie) entfernt. 

image preview (part cannot be editable in RTE!)
image preview

Operationsmethoden bei Lungenkrebs (© Roche Pharma AG)

Während der Operation entfernen Chirurginnen und Chirurgen die Lymphknoten. Gewebespezialistinnen oder Gewebespezialisten untersuchen die entfernten Lymphknoten auf Krebszellen. Ob die Lymphknoten von Krebszellen befallen sind oder nicht, ist für die Planung der weiteren Behandlungen wichtig.

Nach der Operation fehlt ein Teil der Lunge. Das bedeutet, dass Ihre Lunge weniger leistungsfähig ist. Vielleicht fällt Ihnen das Atmen schwer. Atemübungen helfen Ihnen,  dass die Lunge wieder leistungsfähiger wird. Sie erlernen die ersten Übungen bereits im Spital. Diese Übungen können Sie zu Hause fortführen. 

Nach der Operation gehen viele Betroffene in eine stationäre Reha. In der Reha lernen Sie gezielte Übungen, damit sich Ihr Körper nach der Operation erholen kann. Fragen Sie bereits vor der Operation bei Ihrem Behandlungsteam nach, ob Sie in die Reha gehen können. Klären Sie bei Ihrer Krankenkasse ab, ob sie die Kosten dafür bezahlt.

Operiert wird vorwiegend der nicht-kleinzellige Lungenkrebs. Sind keine Lymphknoten befallen und haben sich keine Metastasen gebildet, ist die Operation die wirkungsvollste Therapie. Ihre Heilungschance ist am höchsten.

Beim kleinzelligen Lungenkrebs ist eine Operation oft nicht mehr möglich. Der Grund dafür ist, dass sich der Tumor bei der Diagnose bereits über einen Lungenflügel ausgebreitet und / oder Metastasen gebildet hat.

Lesen Sie mehr zu «Operationen bei Krebs» in der Krebsliga-Broschüre und auf der Website

Chemotherapie

Eine Chemotherapie ist eine Art von Medikamenten gegen Krebs. Sie zerstört Krebszellen im ganzen Körper. Die Chemotherapie wird im Sprachgebrauch auch abgekürzt als «Chemo» bezeichnet. 

Für die Chemo gehen Sie ins Spital oder in eine Arztpraxis. Normalerweise können Sie am selben Tag wieder nach Hause gehen. Sie erhalten die Chemo als Infusion in die Vene verabreicht. Manchmal ist es auch möglich, dass Sie die Chemo zu Hause als Tabletten einnehmen können. 

Sie erhalten die Chemo alle ein bis drei Wochen. Danach haben Sie eine Pause. Die Ärztinnen und Ärzte nennen das einen Zyklus. Die Pause dazwischen ist notwendig, damit Sie sich von der Chemo erholen können. Die gesamte Chemo besteht meistens aus mehreren solchen Zyklen.

  • vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern,
  • nach der Operation, um verbliebene Krebszellen zu zerstören,
  • als palliative Massnahme, um Beschwerden wie Schmerzen oder Atemnot zu lindern. Palliative Massnahmen werden durchgeführt, wenn eine Heilung unwahrscheinlich ist.

Eine Chemo vor oder nach der Operation dauert drei bis vier Monate. Ist eine Operation nicht möglich, kann eine Chemo auf unbestimmte Zeit durchgeführt werden. In diesem Fall hängt die Dauer der Chemo von ihrer Wirksamkeit und davon ab, wie Sie diese vertragen.

Neben der Wirkung auf die Krebszellen, schädigt die Chemo auch gesunde Zellen. Dies ist die Hauptursache für die Beschwerden und Nebenwirkungen. Wichtig für Sie zu wissen ist, dass es Medikamente gibt, die diese Beschwerden verhindern oder lindern können.

Folgende Beschwerden sind am häufigsten:

  • Betroffene bekommen häufiger Infektionen, Blutungen oder Blutarmut (Anämien),
  • Betroffene sind müde und erschöpft (Fatigue), das Denken ist verlangsamt,
  • Betroffenen wird schlecht, müssen erbrechen und haben Durchfall oder leiden unter Verstopfungen,
  • Betroffene haben trockene Haut und Schleimhäute, die Nägel sind verändert, Sie haben Haarausfall,
  • manches Essen schmeckt schlechter oder anders, Betroffene haben weniger Appetit,
  • Betroffene spüren ein Kribbeln in den Fingern oder Zehen.

Nach der Chemo erholen Sie sich von vielen dieser Beschwerden wieder. Manche Beschwerden bleiben länger. 

Wichtig für Sie zu wissen!

Nebenwirkungen können mit Medikamenten oder anderen Behandlungen wie Physiotherapie verhindert oder gelindert werden. Ihr Behandlungsteam kann Ihnen helfen, was Sie gegen einzelne Beschwerden tun können. Fragen Sie auch, bei welchen Beschwerden Sie sich sofort melden sollen. 

In der Krebsliga-Broschüre «Medikamentöse Tumortherapien» und auf der Website «Chemotherapien» erfahren Sie mehr über die Chemo. 

Was sind zielgerichtete Therapien?

Neben der Chemo werden zielgerichtete Therapien zur Behandlung von Lungenkrebs eingesetzt. Diese nehmen Sie als Tabletten ein. Zielgerichtete Therapien hemmen und blockieren das Wachstum von Krebszellen, wenn diese Krebszellen gewisse Merkmale aufweisen. Das bedeutet, dass der Tumor und eventuell vorhandene Metastasen vorübergehend nicht mehr weiter wachsen können.

Lesen Sie weiter wie «Zielgerichtete Therapien» funktionieren. 

Damit diese Therapieform wirkt, muss das «Ziel» in den Krebszellen vorhanden sein. Das «Ziel» ist ein genetisches Merkmal in den Krebszellen. Eine solche Therapie kommt bei etwa 25 Prozent aller Lungenkrebsfälle infrage.

Sie wird bei fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs eingesetzt. Die zielgerichtete Therapie kommt bei Lungenkrebs nach einer Operation oder als palliative Dauertherapie zum Einsatz.

Das bedeutet, dass Betroffene diese Therapie in verschiedenen Stadien von Lungenkrebs erhalten können. Sie kann im Frühstadium der Erkrankung die Heilung unterstützen und im fortgeschrittenen Stadium den Lungenkrebs unter Kontrolle halten.

Ob eine zielgerichtete Therapie infrage kommt, hängt davon ab, ob bestimmte Merkmale in den Krebszellen vorkommen. Dazu müssen Gewebespezialisten das Erbgut des Tumors untersuchen.

Im Vergleich zu einer Chemo sind zielgerichtete Therapien besser verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen sind:

  • Betroffene bekommen einen Hautausschlag,
  • Betroffene bekommen Durchfall, nehmen ungewollt Gewicht ab,
  • Betroffene sind müde,
  • Betroffene leiden unter einer Abwehrschwäche (Neutropenie) oder Blutarmut (Anämie).

Was ist eine Immun-Checkpoint-Therapie?

Diese Therapie hilft dem Körper, seine Immunreaktion zu aktivieren, damit die körpereigenen Abwehrzellen die Krebszellen zerstören können.

Lesen Sie mehr wie «Immun-Checkpoint-Therapien» funktionieren. 

Wie läuft eine Immun-Checkpoint-Therapie ab?

Dafür gehen Sie in eine Arztpraxis oder ins Spital und erhalten die Therapie als Infusion in eine Vene verabreicht. In der Regel können Sie am gleichen Tag wieder nach Hause gehen.

Wann wird eine Immun-Checkpoint-Therapie eingesetzt?

Sie kommt bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs infrage. Manchmal wird sie mit einer Chemo kombiniert oder nach einer Radiochemotherapie eingesetzt.

Welche Beschwerden kann ich bekommen?

Diese Therapie regt das Immunsystem an. Dadurch kann es zu einer sogenannten Autoimmunreaktion kommen. Das bedeutet, dass sich Ihr Immunsystem auch gegen gesunde Zellen im Körper richtet. In diesem Fall kann es zu Entzündungen im Darm, in der Leber, in der Haut, an den Nerven oder in anderen Organen kommen. Selten treten Müdigkeit, Übelkeit oder Appetitverminderung auf. 

Wichtig für Sie zu wissen!

Ihre Onkologin oder Ihr Onkologe und Ihre Pflegefachperson informieren und beraten Sie über Nebenwirkungen. Fragen Sie nach, bei welchen Beschwerden Sie sich sofort melden sollen. 

Möchten Sie mehr erfahren zu den medikamentösen Tumortherapien? Dann lesen Sie auch die Krebsliga-Broschüre «Medikamentöse Tumortherapien». Das Krebstelefon ist für alle Themen rund um Krebs da. Beratung in Ihrer Nähe bieten die kantonalen und regionalen Krebsligen.

Strahlentherapie

Bei einer Strahlentherapie werden Strahlen von aussen durch die Haut gezielt auf die Krebszellen gerichtet. Die Strahlen zerstören die Krebszellen. Eine Strahlentherapie kann gegen Lungenkrebs in der Lunge gerichtet sein, oder gegen Metastasen an anderen Orten im Körper.

Dazu gehen Sie für vier bis sechs Wochen lang von Montag bis Freitag ins Spital. Die Strahlentherapie selbst dauert wenige Minuten und ist nicht schmerzhaft. Danach können Sie wieder nach Hause gehen. In manchen Fällen müssen Sie ein oder mehrere Male zur Bestrahlung kommen. Fachpersonen sprechen dann von einer stereotaktischen Bestrahlung. Dabei erhalten Sie eine höhere Strahlendosis als bei einer «normalen» Strahlentherapie.

Vor der ersten Bestrahlung wird ein CT-Bild der Lunge  oder der von Metastasen befallenen Körperregion gemacht. Damit kann die optimale Liegeposition für die Bestrahlung bestimmt werden. Das sogenannte Bestrahlungsfeld wird mit Farbe auf der Haut markiert. So kann der Tumor genau bestrahlt werden und das umliegende Gewebe bleibt von der Strahlung verschont. Bei Metastasen im Gehirn wird für Betroffene individuell eine Maske angefertigt, um den Kopf immer in der gleichen Position zu halten. Anschliessend wird ein MRT gemacht, um die Bestrahlung genau planen zu können.

Eine Strahlentherapie wird bei Lungenkrebs  eingesetzt: 

  • als Therapie vor oder nach der Operation,
  • anstelle einer Operation,
  • in Kombination mit einer Chemotherapie (Radiochemotherapie),
  • bei Metastasen.

Neben der erwünschten Wirkung auf die Krebszellen, können Strahlen auch gesunde Zellen im Körper schädigen. Das kann zu Beschwerden führen. Im Gegensatz zu den Krebszellen erholen sich gesunde Zellen grösstenteils wieder.

Diese Beschwerden können kurzfristig auftreten:

  • Sie bekommen Schluckbeschwerden, wenn die Speiseröhre mit bestrahlt wird.
  • Ihr Lungengewebe entzündet sich.
  • Sie sind müde.
  • Die bestrahlte Haut ist trocken oder gerötet.
  • Sie sind anfälliger für Erkältungen oder Infektionen.

Die meisten Beschwerden verschwinden einige Wochen nach Abschluss der Behandlung vollständig. Manchmal können Beschwerden über Wochen oder Monate anhalten:

  • Die bestrahlte Haut ist verfärbt.
  • Das Fettgewebe unter der Haut ist verhärtet.
  • Das Lungengewebe ist entzündet oder vernarbt (Fibrosen).

Wichtig für Sie zu wissen!

Besprechen Sie Beschwerden mit Ihrer Radioonkologin oder Ihrem Radioonkologen. Fragen Sie bei Ihrem Behandlungsteam nach, was Sie gegen Beschwerden tun können. Mehr über Strahlentherapie erfahren Sie in der Krebsliga-Broschüre «Die Strahlentherapie» und auf der Website «Strahlentherapie». 

Teilnahme an einer klinischen Studie

Die Wissenschaft entwickelt laufend neue Behandlungen gegen Krebs. In klinischen Studien untersuchen Forschende, ob eine neue Behandlung besser gegen Krebs wirkt als die bisherige Behandlung.

Möchten Sie an einer klinischen Studie teilnehmen?

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Behandlungsteam, ob Sie an einer klinischen Studie teilnehmen können. Nicht alle Spitäler führen klinische Studien durch. 

Komplementärmedizinische Behandlung

Komplementär bedeutet ergänzend zur Schulmedizin. Komplementärmedizinische Behandlungen können helfen, während und nach einer Krebstherapie das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität zu verbessern. Sie können zur allgemeinen Stärkung beitragen und Nebenwirkungen erträglicher machen. Gegen Lungenkrebs selbst sind sie in der Regel wirkungslos. 

Wichtig für Sie!

Sprechen Sie zuerst mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie sich für Behandlungen aus der Komplementärmedizin interessieren. Auch scheinbar harmlose Produkte können sich mit der Krebsbehandlung nicht vertragen oder die Wirkung der Medikamente beeinflussen.

Mehr Informationen erhalten Sie in der Krebsliga-Broschüre «Komplementärmedizin bei Krebs» und bei denkantonalen und regionalen Krebsligen. Diese unterstützen Sie beim Vermitteln von Fachpersonen, beispielsweise für komplementäre Therapien.

Palliative Care

Damit ist die umfassende Betreuung von Betroffenen gemeint, die an einer unheilbaren Krebserkrankung leiden. Die Palliative Care berücksichtigt medizinische, soziale, psychologische und spirituelle Bedürfnisse und erfasst den Menschen in seinem ganzen Wesen. Palliative Massnahmen sind nicht nur für die letzte Lebensphase vorbehalten, fragen Sie deswegen frühzeitig bei Ihrem Behandlungsteam nach palliativen Massnahmen. 

Die Beratenden der regionalen und kantonalen Krebsligen sowie das Krebstelefon unterstützen Sie bei der Planung einer palliativen Betreuung. 

In einer Patientenverfügung halten Sie Ihren Willen und Ihre Wünsche über medizinische Entscheidungen fest. Die Patientenverfügung ist Ausdruck Ihres vorgängig festgelegten Willens, falls Sie sich einmal nicht mehr äussern können. Es ist ratsam, möglichst früh eine Patientenverfügung auszufüllen.

Die Beratenden der kantonalen und regionalen Krebsligen unterstützen Sie beim Ausfüllen einer Patientenverfügung.

Aktualisiert im Mai 2023.

Haben Sie Verbesserungsvorschläge für diese Seite?
Beratung
Beratung

Neu können Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.

Krebstelefon 0800 11 88 11
Chat «Cancerline» Zum Chat
Beratung vor Ort krebsliga.ch/region
Spenden
Beratung
Beratung