«Als die Ärzte im März 2021 bei der jüngeren Schwester meiner Frau im Alter von 39 Jahren Brustkrebs diagnostizierten, war der Schock gross. Bei ihr wurde eine aggressive Krebsvariante entdeckt. Es folgten 16 Chemotherapien und schliesslich wurde das Brustdrüsengewebe, inklusive der Brustwarzen sowie zweier Lymphknoten, entfernt. Die 25 anschliessenden Bestrahlungen erschwerten den Aufbau der Brust. Für meine Schwägerin, Mutter einer zweieinhalbjährigen Tochter, war dies eine äusserst belastende Zeit. Aufgrund ihres jungen Alters empfahlen die Ärzte, eine mögliche Gen-Mutation zu prüfen: Der Test ergab die Gen-Mutation PALB2.
Daraufhin liess sich auch meine Ehefrau testen. Der Befund fiel ebenfalls positiv auf PALB2 aus. Im Bericht und in einem persönlichen Gespräch mit den Ärzten erfuhr sie dann, dass ihr Risiko einer Brustkrebserkrankung bei 50 Prozent liege. Zudem erklärten sie ihr, dass sie im Erkrankungsfall trotz jährlicher Untersuchungen und einer Früherkennung nicht um eine Chemotherapie herumkäme. Die Ärzte wie auch der Bericht des sogenannten prätherapeutischen Tumorboards, einem Fachgremium, empfahlen ihr aufgrund des erhöhten Risikos eine beidseitige risikoreduzierende Mastektomie, die Entfernung des Brustdrüsengewebes. Meine Frau war da erst 43 Jahre alt. Sie sah die frühe Erkennung der Gen-Mutation als Chance. Gleichzeitig war sie erleichtert, dass sie die Entfernung des Brustdrüsengewebes sowie die Wiederherstellung der Brüste in einem Schritt durchführen könnte.