Gesünder und fitter dank Telefon-Coachings
322 telefonische Beratungsgespräche fanden im Jahr 2020 im Rahmen des Pilotprojekts TELCAS, telefonische Gesundheitsberatung für Cancer Survivors statt. «Ich habe dank den Beratungen deutlich mehr Bewegung in meinen Alltag integriert und bin so fit wie seit 20 Jahren nicht mehr. Zudem achte ich jetzt wieder bewusst auf meinen Körper» sagt eine der 24 Teilnehmenden. Das auf ein australisches Programm abgestützte Pilotprojekt für Krebsüberlebende richtet den Fokus auf körperliche Aktivität und Ernährung und soll zu mehr Lebensqualität führen. Die Teilnehmenden wurden über sechs Monate hinweg zur Lebensstiländerung telefonisch beraten und im Anschluss für weitere sechs Monate auf Wunsch hin per SMS begleitet. Erste Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit der Teilnehmenden. Eine ausführliche Evaluation liegt Mitte 2021 vor.
Gut informiert unterwegs
> 220’000 Mal wurden die Broschüren der Krebsliga Schweiz im Jahr 2020 heruntergeladen. Die Palette umfasst mittlerweile rund 200 Publikationen, die die Krebsliga in ihrem Shop der breiten Öffentlichkeit anbietet. Sie können online heruntergeladen oder kostenlos bestellt werden. Die Themen sind so vielfältig wie die Herausforderungen, vor denen Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen stehen. Ziel dieses Angebots ist es, Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen bestmöglich mit den für ihre Erkrankung relevanten Informationen vertraut zu machen. Die sorgfältig aufbereiteten Publikationen werden laufend überprüft und aktualisiert; bei medizinisch relevanten Inhalten mithilfe von externen Fachpersonen. Im 2020 wurden insgesamt 35 Broschüren komplett überarbeitet. Auch bezüglich Lesefreundlichkeit erfolgten diverse Anpassungen: Dank dem neu implementierten Tool E-Pub sind die Publikationen auf mobilen Geräten noch angenehmer zu lesen.
Finanzielle Not lindern
107 Einzelpersonen, Paare und Familien, die durch eine Krebserkrankung in finanzielle Not geraten sind, hat die Krebsliga Schweiz im Jahr 2020 mit einem Gesamtbeitrag von 514 698 Franken unterstützt. Während einer Krebserkrankung können erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten entstehen. Betroffene haben in dieser Situation die Möglichkeit, sich an eine kantonale oder regionale Krebsliga zu wenden. Sind deren finanziellen Möglichkeiten ausgeschöpft, kommt der «Hilfsfonds zur Unterstützung von Krebsbetroffenen» der Krebsliga Schweiz zum Einsatz. Nach einer sorgfältigen Abklärung der finanziellen und sozialen Situation hilft der Fonds Betroffenen unbürokratisch und bedarfsorientiert.
Betroffenen und Angehörigen eine Stimme geben
241 Krebsbetroffene und Angehörige haben sich im Jahr 2020 im Betroffenenrat engagiert. Sie halfen, die Angebote der Krebsliga weiterzuentwickeln, nahmen an elektronischen Umfragen zu krebsbezogenen Themen teil, prüften überarbeitete Broschüren auf ihre Verständlichkeit oder stellten sich als Interviewpartner zur Verfügung. «Das Bedürfnis, sich zu engagieren, sich einzubringen, Erfahrungen zu teilen und sich mit anderen in einer ähnlichen Situation auszutauschen, ist nach wie vor gross», sagt Isabelle Hertel, Verantwortliche für den Betroffenenrat. In Zukunft soll der persönliche Austausch unter Betroffenen und Angehörigen – zum Beispiel mit Anlässen – noch stärker gefördert werden. In Zusammenarbeit mit den kantonalen und regionalen Ligen hat die Krebsliga begonnen, Interessierte auch untereinander zu vernetzen.
«Vorsorgen – Sie auch?»
260 Personen haben an den kostenlosen Vorsorgeanlässen, wie sie die Krebsliga Schweiz zusammen mit der Bank Cler durchführt, teilgenommen: an Veranstaltungen vor Ort oder bequem vom Wohnzimmer aus dank eines Live-Streams. Die Themen Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag und Nachlassplanung stiessen trotz oder womöglich gerade wegen Corona auf grosses Interesse. Rechtsexpertinnnen und -experten erläuterten an den insgesamt sechs Veranstaltungen, wie sich vorsorgen lässt für Situationen, in denen man nicht mehr selber entscheiden kann – bis ans Lebensende und darüber hinaus. Acht Anlässe mussten aufgrund der sich zuspitzenden Covid-19 Situation annulliert werden.
Bessere Behandlungen dank Qualitätsprüfungen
21 Brustzentren in der Schweiz tragen mittlerweile das Q-Label, ein von der Krebsliga Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie (SGS) vergebenes Qualitätslabel für ausgezeichnete Behandlung und Betreuung. Indem Qualität geprüft und transparent gemacht wird, soll die Behandlung und Betreuung von Frauen mit Brustkrebs weiter verbessert und den Patientinnen eine Orientierungshilfe geboten werden. Um das Q-Label zu erhalten, muss ein Brustzentrum rund 70 Qualitätskriterien erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel ein Tumorboard, an dem alle Experten teilnehmen, die in die Entscheidungen bezüglich Therapie involviert sind. Weitere Vorgaben betreffen die jährlichen Fallzahlen, die Diagnostik, die Therapie, die apparative Ausstattung sowie Information und Nachsorge der Patientinnen. Im November 2020 wurde zwei weiteren Brustzentren (Brustzentrum Bern Biel, Hirslanden Bern-Biel und BrustCentrum Zürich, Bethanien & Zollikerberg) das Label verliehen.
Die Haut schützen: Ein Bilderbuch klärt auf
11'500 Mal gedruckt hat die Krebsliga das Bilderbuch «Das Haus im Schatten», einen Grossteil davon im handlichen Pixi-Format. Es erzählt die Geschichte von Mia, die wegen ihres Sonnenbrands nicht mit den anderen Kindern nach draussen darf. Das Bilderbuch ist Bestandteil verschiedener Unterrichtsmaterialien, die die Krebsliga zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Zug erarbeitet hat. Sie richten sich an vier- bis achtjährige Kinder und führen auf spielerische Art an die Thematik und Wichtigkeit der Sonne und des Sonnenschutzes heran. Eine Erlebnismappe mit Bewegungs-, Spiel- und Bastelideen stehen für Eltern, Lehr- oder Betreuungspersonen ebenfalls kostenlos zur Verfügung