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Leben mit mehreren Bedrohungen: Betroffene suchen Hilfe

Das Coronavirus hat bei vielen Menschen mit Krebs zu grosser Verunsicherung geführt: Gehöre ich zur Risikogruppe? Muss ich die Chemotherapie unterbrechen? Die Isolation setzt mir zu – was kann ich tun? Die Krebsliga stand Betroffenen und Angehörigen das ganze Jahr über mit Rat und Tat zur Seite.

«Mit dem Coronavirus war da plötzlich etwas, das wir nicht kannten und nicht wussten, wie man es behandelt. Diese grosse Unbekannte machte Angst. Gerade bei Menschen, die sich schon durch die Krebserkrankung unsicher oder angreifbar fühlten, verstärkten sich diese Ängste teils zusätzlich», sagt Brigitta Wössmer, Psychoonkologin und Vorstandsmitglied der Krebsliga Schweiz.

Ein Eindruck, den Georg Stüssi, Vizepräsident des Vorstands der Krebsliga Schweiz und Chefarzt Hämatologie im Onkologie-Institut der italienischen Schweiz (IOSI), bestätigt: «Die grosse Verunsicherung von Krebsbetroffen spürten wir auch im Spital. Unsere Patienten waren sich bewusst, dass sie bei dieser Pandemie zur Risikopopulation gehören und hielten sich sehr genau an die Schutzmassnahmen. Die psychische Belastung war für viele aber gross – über Monaten befanden sie sich im Ausnahmezustand.»

Starke Verunsicherung
Mit diesen Sorgen und Ängsten gelangten viele Betroffene und ihre Angehörigen direkt an die Krebsliga. Bereits zu Beginn der Pandemie erreichten die Krebsliga Schweiz und die kantonalen und regionalen Ligen deutlich mehr Anfragen. Alleine während des Lockdowns verzeichnete das Krebstelefon – der kostenlose Beratungs- und Informationsdienst der Krebsliga Schweiz – rund 25 Prozent mehr Anfragen per Telefon, E-Mail oder Chat.

«Obschon wir es in unseren Beratungen oft mit Menschen in einer Ausnahmesituation zu tun haben, hat die Coronakrise noch mehr verunsichert. Plötzlich war da diese doppelte Belastung. Das war für alle neu und ungewohnt», bilanziert Anna Zahno, Leiterin des Krebstelefons. Viele der Ratsuchenden hätten sich nach verlässlichen, fundierten Informationen erkundigt. Andere wiederum stellten Fragen nach optimalen Schutzmassnahmen, nach den Auswirkungen auf ihre Therapie oder zu ihrer Gefährdung aufgrund der Krebsart und des Stadiums. Angehörige erzählten von ihren Befürchtungen, die krebsbetroffene Person anstecken zu können. Die sieben Beraterinnen des Krebstelefons nahmen sich auch im Pandemiejahr für jede Anfrage Zeit, um zuzuhören, zu recherchieren und zu informieren.

Nahe bei den Leuten – trotz «Social Distancing»
Auch die kantonalen und regionalen Krebsligen reagierten im Nu auf die neue Ausgangslage: Trotz der temporären Schliessungen ihrer Geschäftsstellen gelang es ihnen, Unterstützungsangebote für Krebsbetroffene und ihre Familien sicherzustellen: mit Online-Kursen, Beratungen per Telefon bzw. per Videokonferenz, Webinaren oder Corona-Newsletter.

Finanzielle Unterstützung dank zusätzlichen Beiträgen
Mit Corona hat sich die wirtschaftliche Situation für viele Menschen mit Krebs weiter verschärft, was sich in der Anzahl eingegangener Gesuche nach finanzieller Nothilfe widerspiegelte. 2020 stellte die Krebsliga Schweiz für die kantonalen und regionalen Mitgliedorganisationen mittels eines Covid-19-Spezialfonds insgesamt 109‘100 Franken für Menschen bereit, die durch ihre Krankheit und die Pandemie in finanzielle Not geraten sind.

Krebsliga Solothurn

Stephanie Affolter

«Ich bin stolz auf mein Team. Trotz der Coronakrise waren wir dank unserem ausgebauten Online-Angebot ganz nahe an unseren Klientinnen und Klienten: Es umfasste Beratungsgespräche via Skype, Instruktionsvideos unserer Kursleitenden in den sozialen Medien und die Online-Version des im Mai neu eröffneten Treffpunkts «Oase» für Betroffene. Auch im Kleinen konnten wir Grosses bewirken: Etwa für ein zehnjähriges Mädchen, dem wir eine Trauerbegleiterin organisiert haben, als sich seine Mutter in einer palliativen Situation befand.»
Stephanie Affolter, Geschäftsleiterin Krebsliga Solothurn

Krebsliga Waadt

Chantal Diserens

«Wir haben unsere Anstrengungen verstärkt, um besonders gefährdete Patientinnen und Patienten trotz Corona weiterhin zu unterstützen. Wichtig dabei war, dass die sozialen Kontakte gesichert waren und die körperliche und seelische Verfassung der Teilnehmenden trotz Distanz stabil blieb. Es fanden Online-Kurse statt und wir erstellten Sonder-Newsletter, für die unsere Teams wohltuende Video- und Audiobeiträge produzierten. So kam die Krebsliga regelmässig zu den Betroffenen nach Hause.»
Chantal Diserens, Geschäftsführerin Krebsliga Waadt 

Krebsliga Tessin

Alba Masullo

«Unser Team, bestehend aus Sozialberatern, Psychologen, Pflegefachfrauen, Freiwilligen und Lehrkräften musste zwar plötzlich aus der Ferne agieren, konnte aber die engen Kontakte mit den Betroffenen aufrecht erhalten.
Yoga-Kurse, Kunsttherapie und Heilgymnastik fanden online statt. Die Mitarbeitenden der drei Zweigstellen waren stets per Telefon, E-Mail und im Chat erreichbar. Von den Pflegefachfrauen für Rehabilitation erhielten Betroffene und Angehörige praktische Tipps zur Stärkung ihres seelischen und körperlichen Wohlbefindens.»

Alba Masullo Geschäftsführerin Krebsliga Tessin

Krebsliga Graubünden

Christoph Kurze

«Die Belastung, welche eine Krebserkrankung mit sich bringt, wurde durch die Pandemie noch viel grösser. In dieser schwierigen Situation wollten wir für unsere Klientinnen und Klienten da sein, ohne sie einem erhöhten Risiko auszusetzen. Beratungen fanden telefonisch, per E-Mail oder via Skype statt. Unser Beratungsteam fragte proaktiv bei unseren Klientinnen und Klienten nach, wie es ihnen ging und wo es zusätzlich Unterstützung brauchte. Das wurde positiv aufgenommen. Vielen tut es gut zu spüren, dass sie nicht alleine sind.»
Christoph Kurze Geschäftsführer Krebsliga Graubünden

Beratung
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Neu können Betroffene, Angehörige, weitere Interessierte und Fachpersonen den Dienst unter der Woche per Telefon, Mail, Chat oder Videotelefonie von 10 Uhr bis 18 Uhr erreichen.

Krebstelefon 0800 11 88 11
Chat «Cancerline» Zum Chat
Beratung vor Ort krebsliga.ch/region
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