Brustkrebs ist bei Frauen mit Abstand die häufigste Krebsart. In der Schweiz erkranken jährlich rund 6500 daran, die Tendenz ist steigend. Gleichzeitig ist die Sterberate rückläufig, was unter anderem auf verbesserte Früherkennungs- und Behandlungsmethoden zurückzuführen ist. Wird Brustkrebs früh erkannt, sind die Heilungschancen besser.
Flickenteppich bei Früherkennungsprogrammen
Im Moment ist die Mammografie nach wie vor die wirkungsvollste Methode, um Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren frühzeitig zu erkennen. In der Schweiz haben mittlerweile alle Kantone der lateinischen Schweiz systematische Mammografie-Programme eingeführt. In der Deutschschweiz sind aber kantonale Programme nach wie vor nicht flächendeckend verfügbar. Die Krebsliga empfiehlt deshalb den betreffenden Kantonen, eine zeitnahe Einführung in die Wege zu leiten. Genauso wichtig wie die Verfügbarkeit ist auch die Teilnahme, die bei allen Programmen freiwillig ist: Je breiter die Angebote genutzt werden, desto besser ist ihre Wirkung.
Trend zur personalisierten Brustkrebsvorsorge
Pilotprojekte in einzelnen anderen Ländern zeigen, dass der Trend künftig vermehrt in Richtung personalisierte Brustkrebsvorsorge geht. Bei diesem sogenannten risikoadaptierten Vorgehen werden z.B. der Zeitpunkt der Untersuchung oder die Untersuchungsmethode auf das individuelle Brustkrebsrisiko angepasst. So werden vielleicht künftig im Rahmen der Früherkennungsprogramme nicht mehr flächendeckend alle Frauen ab 50 Jahren zur Teilnahme am Programm eingeladen. Je nach persönlichem Risiko ist dann beispielsweise für gewisse Frauen eine Teilnahme bereits ab 40 Jahren möglich oder bei anderen nur alle drei Jahre nötig.
Zudem wird nach einer Alternative zur Mammografie gesucht, die Tumore mindestens so zuverlässig identifiziert, weniger falsche Alarme auslöst und für die Frauen angenehmer ist. Vielversprechende Resultate liefern erste Versuche mit hochauflösenden Computertomografien (CT). Aber auch andere Methoden werden geprüft. Bei der Interpretation der Bilder soll zudem vermehrt künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden.
Abtasten senkt Mortalitätsrate nicht
Wer seine Brust gut kennt, kann unter Umständen verdächtige Veränderungen bemerken. Die regelmässige Selbstuntersuchung der Brust ersetzt aber keine Mammografie. Studien belegen bisher nicht, dass die Sterblichkeitsrate durch das selbstständige Abtasten der Brüste gesenkt wird. Aus diesem Grund empfiehlt die Krebsliga die Selbstuntersuchung der Brust nicht als Früherkennungsmethode.
Weitere Informationen zum Brustkrebsmonat: www.krebsliga.ch/brustkrebs