Mehr Unterstützung für Cancer Survivors
Menschen, die in ihrem Leben einmal eine Krebsdiagnose erhalten haben, leiden manchmal noch Jahre später unter den Folgen der Therapien. Mit einer Vielzahl von Angeboten auf ganz verschiedenen Ebenen bietet die Krebsliga Hilfestellung für diese so genannten Cancer Survivors.
Die Anzahl der Menschen, die in der Schweiz mit einer Krebsdiagnose leben, wächst aufgrund von Fortschritten bei der Früherkennung und der Therapie rasant. Bereits heute umfasst die Gruppe der Cancer Survivors etwa 320 000 Menschen, doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren. Und bis ins Jahr 2030 werden es laut Hochrechnungen etwa eine halbe Million Menschen sein. Cancer Survivors sind eine äusserst heterogene Gruppe. Dazu zählen Personen, die ihre Therapie erst vor Kurzem abgeschlossen haben, genauso wie Betroffene, deren Krebsdiagnose bereits viele Jahre zurückliegt. Dementsprechend unterschiedlich sind ihre Bedürfnisse. Der Oberbegriff «Cancer Survivorship» umfasst zahlreiche Themen wie Rehabilitation oder den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Cancer Survivors leiden oft noch Jahre später an den psychischen oder physischen Spätfolgen von Krankheit und Therapien.
Neue Angebote in der onkologischen Rehabilitation
Die Krebsliga hat Cancer Survivors 2017 auf verschiedenen Ebenen unterstützt. Für Betroffene, bei denen die Krebsdiagnose noch nicht lange zurückliegt, ist das Krebstelefon eine wichtige niederschwellige Anlaufstelle. Sie suchen hier etwa Unterstützung zu Fragen bei Nachsorgeuntersuchungen. Ein häufiges Thema ist aber auch die Angst vor einem möglichen Rückfall. Weiter ausgebaut wurde 2017 zudem die qualitätsgesicherte onkologische Rehabilitation. Ziel ist es, Cancer Survivors bei der Wiedererlangung ihrer körperlichen, psychischen und sozialen Leistungsfähigkeit zu unterstützen, damit sie ihren Alltag selbstständig bewältigen können. Neu gibt es in Zürich und im Kantonsspital Schwyz die Möglichkeit, an einem onkologischen Rehabilitationsprogramm teilzunehmen. In der Romandie, im freiburgischen La Corbière, gibt es seit dem Sommer 2017 für Cancer Survivors ein neues Zentrum für onkologische Rehabilitation. Zur weiteren Vereinheitlichung und Sicherung der Qualität untersucht die Krebsliga derzeit in einer nationalen Studie die bestehenden Angebote und evaluiert offene Bedürfnisse.
Cancer Survivors am Arbeitsplatz
Einen wichtigen Stellenwert für viele Cancer Survivors hat auch die Arbeit, und zwar nicht nur zur Einkommenssicherung: Die Berufstätigkeit bringt Struktur und hilft beim Aufrechterhalten sozialer Kontakte. Die Krebsliga Schweiz hat deshalb im vergangenen Jahr ihr Angebot für Krebsbetroffene am Arbeitsplatz weiter ausgebaut. Diverse Workshops und Schulungen wurden in Grossunternehmen und KMUs durchgeführt, um Vorgesetzte und HR- Manager für die Bedürfnisse von Cancer Survivors im Arbeitsprozess zu sensibilisieren. Zwei eigens zu dem Thema gestaltete Animationsfilme machen auf mögliche Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg in den Berufsalltag aufmerksam, fordern Vorgesetzte und Mitarbeitende zu mehr Achtsamkeit auf und machen das Angebot der Krebsliga Schweiz in dem Bereich bekannt.
Relay for Life: Mehr als 1000 Kilometer Staffellauf für Solidarität
Aber auch das Thema Solidarität für Cancer Survivors hat die Krebsliga im vergangenen Jahr aufgenommen. Im Juni 2017 fand das schweizweit erste Relay for Life in Spiez statt, organisiert von der Bernischen Krebsliga. Relay for Life ist eine feierliche Veranstaltung zur Solidaritätsbekundung nach einem Konzept der American Cancer Society, welches weltweit in bereits 29 Ländern Fuss gefasst hat. 1375 Kilometer wurden an diesem Event, einem Staffellauf fürs Leben, für Krebsbetroffene und ihre Angehörigen gelaufen. Die Teilnehmenden bewegten sich während 24 Stunden auf kürzeren oder längeren Märschen in ihrem ganz individuellenTempo rund um Spiez; neben Sport und Spass haben sie auch erfolgreich Fundraising für die von Krebs Betroffenen und ihre Angehörigen betrieben.
Frühlingsbegegnung 2018: In Dialog treten
Cancer Survivors werden auch 2018 in Fokus der Arbeit der Krebsliga stehen. Das Bewusstsein für ihre herausfordernde Situation ist ausgeprägt. Gemeinsam mit den kantonalen und regionalen Krebsligen verbessert die Krebsliga Schweiz laufend die Fachberatung für Cancer Survivors. An einer Veranstaltung mit dem Namen «Frühlingsbegegnung» wird ein Raum geschaffen, in welchem Cancer Survivors, Angehörige und Gesundheitsexperten miteinander auf gleicher Augenhöhe in Dialog treten können. Ziel ist die Förderung des gegenseitigen Verständnisses. Zudem sollen die Chancen beleuchtet werden, die sich für die verschiedenen Gruppen aus einem solchen Dialog ergeben. Denn das Ziel lautet auch in diesem Jahr, von- und miteinander zu lernen.